Kapitel 16 "Die Reise beginnt"

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Saphyre

Für einen Moment stand die Welt still und ich konnte nichts hören oder sehen, gleißendes Licht umgab alles, als die Einzelteile des Titanentöters davon stoben. In alle Richtungen, gaben sie surrende Geräusche von sich, das einzige was ich hören konnte während alles andere nur dumpf und hohl klang.
Erst jetzt bemerkte ich das Paar bleicher Arme das um meine Körper Mitte geschlossen war und mich scheinbar weggedrückt hatten.
Meine Hände, blutig und von Funken umgeben.
Agápē du musst dich beruhigen...
Es war Hades der mich an sich gedrückt hielt und es war Hades der wieder einmal durch unsere Seelen zu mir sprach.
Ganz langsam.
Mahnte er mich als ich mich aufsetzte. Seine dunklen Augen ruhten auf mir, sein Daumen strich über das Blut dass mir die Ohren hinab strömte.
Das Ausmaß der Zerstörung die ich angerichtet hatte ließ mich nach Luft schnappen, die Blicke der Olympier auf mir ruhend, verängstigt vorwurfsvoll und wütend.
Einen Moment war es still, bevor Zeus sich erhob und auf die Überreste seines Throns setzte. Dieser Mann musste wohl immer einen Fetzen seiner Würde behalten.
"Das Feuer ist verschwunden aber es wird zurück kommen."
Sagte er ruhig und sah in meine Augen.
Aphrodite war die erste die anfing zu schreien.
"Jemand muss sie aufhalten, sie hat sich sicherlich mit dem Göttermörder verbunden!"
Göttermörder.
Waren wir das ? War ich nicht anders als Manía? Und war er von Grund auf böse oder wurde er nur zu dem gemacht wer er jetzt ist?
Für einen kurzen Moment hatte ich Angst in seinen Augen gesehen und nicht den Wahnsinn den er mir bisher gezeigt hatte.
Er hätte beinahe...wie ein einfacher Junge gewirkt.
Hades neben mir gab ein Knurren von sich, eine Art von Laut die mir kalte Schauer über den Rücken laufen ließ.
"Wage es dich nicht sie mit ihm zu vergleichen." Sagte mein Gefährte und erhob sich während er alle ansah.
"Ihr alle wagt es nicht sie anzurühren !"
Zeus' Augen verengten sich während er zwischen uns hin und her sah.
„Ihr seid Gefährten." sagte er ruhig, doch seine Augen funkelten, wie die Ruhe vor dem Sturm.
Hades sah ihn ausdruckslos an, das Kinn vorgereckt als alle anderen zu flüstern begangen.
Mir stockte der Atem als ich ihn so sah, so herrschaftlich und beinahe stolz mich seine Gefährtin zu nennen. Vielleicht hasste er die Menschen doch nicht so sehr wie alle mir immer erzählten ?
-"Wie typisch dass die Zerstörer sich zusammen finden..."

-"böses gesellt sich zu bösem"

"Still jetzt!" Rief Zeus und das Gemurmel verstummte.
"Es spielt jetzt...keine Rolle mehr. Wir wurden alle getäuscht...und die Prophezeiung in Gang gesetzt." Sagte er und fuhr sich durch das blonde Haar, der Kiefer mahlte als würde er sich anstrengen nicht alles klein zu schlagen.
"Nun ist es daran sie aufzuhalten und den Titanentöter zurück zu bekommen." Bei seinen letzten Worten sah er mich an. Die sanfte Athene blickte zu Apollon der zu uns trat.
"Ich sah eine Gemeinschaft von sieben in die Menschenwelt aufbrechen." Sagte er ruhig, die mir bekannten blauen Augen leuchteten nun in strahlendem Gold.
Gemurmel entstand als ich verarbeitete was er sagte.
Zeus sah zu Athene die nickte und zu uns sah. Natürlich er vertraute am meisten auf ihr Wort, seiner Lieblingstochter...
Ein Stich der Eifersucht durchfuhr mich als ich sie auf Griechisch sprechen hörte. Manches davon verstand ich sogar, doch ich fühlte mich ausgeschlossen und blickte zu Hades auf als Ares auf uns zukam
„Eine wie sie sollten wir besser hier behalten..."
Und sein Schwert zog. Einen Luftzug später sah ich Philia und Dike neben mir stehen, Daemon unsicher an der Seite seinen Vater anstarrend.
Seltsamerweise verstand ich seinen Zwist...so hatte auch ich das Bedürfnis mich meinem Vater als würdig zu erweisen.
„Ich bringe," begann ich mit lauter Stimme.
„Ich bringe den Titanentöter in einem Stück zurück. Ich finde seine Splitter bevor Manía es tut und halte ihn davon ab das Feuer zu entfachen."
Ich war überrascht wie herrisch meine Stimme sich anhörte, der Blick in Zeus' Gesicht belustigt. Oder war das Stolz?
„Und Ich rette meine Schwester Kassiopeia."
Zeus trat auf uns zu, elegant und langsam wie ein Panther der sich an seine Beute pirschte.
"So soll es sein. "
Sagte er und sah Hades in die Augen.
"Du wirst dich beweisen."
Hades blickte ihn ausdruckslos an, es wirkte als würden sie gedanklich einen Streit führen, die Anspannung war förmlich zu greifen.
Störte es Zeus dass Hades und ich verbunden waren?
"Sie hat meinen Schutz ...und den der Unterwelt." Sagte Hades und blickte auf mich hinunter. Seine dunklen Augen waren nun nicht mehr besitzergreifend sondern vielmehr gequält, sein Kinn angespannt und vorgereckt. Pure Arroganz...da war er wieder, der seriöse Herr der Unterwelt. Was Persephone wohl davon hielt ?
"Und sie hat meine Sicht. Ich werde ihr nichts zustoßen lassen." Sprach Apollon und beugte sich zu mir runter, die Hand auf meine Schulter legend.
"Dein Wille sei mein Wille." Sagte er lächelnd und drehte sich dann zu Zeus.
Zeus hatte die Arme verschränkt und legte nun eine Hand in die Hera's.
„Ich habe keine Einwände."
Philia und Daemon sahen sich beide an wie Hades und Zeus, zwei Wetterfronten derselben Stärke.
Daemon blickte zu seinem Vater, seufzte und kniete sich dann vor mich.
„Du bestimmst unser aller Schicksal...und ich werde dafür sorgen dass du es nicht vermasselst."
„Wie charmant." antwortete ich.
Poseidon blickte zu Philia und sprach nun das erste mal richtig.
„Wie ich dich kenne hast du deinen Entschluss bereits gefasst...also bereue ihn nicht."
Seine dunkle Stimme war samtig und zeugte von seiner ruhigen Natur die aber jederzeit wie das Meer schwanken konnte. Philia nickte nur und stellte sich aufrecht zu uns.
„Nun denn...ich sehe hier fünf einer Geneinschaft von sieben...welche zwei werden es noch sein?"
Ich suchte Appllons Blick.
„Daphne und Izabelle sind noch in der Menschenwelt.." murmelte ich.
Poseidon sah schweigend zu Zeus der dann etwas auf Griechisch sagte was ich nicht verstand.
Apollons Hand strich mitfühlend über meine Schulter und er lachte leise als Hades eine Art Knurren von sich gab.
"Ruft Sybille. Sie soll uns sagen was sie sieht."
Raunte er Zeus zu der seine Lippen zu einem schmalen strich verzog aber dann nickte.
Er sah zu den verbliebenen Wachen die sieben mal mit ihren Stäben auf den Boden klopften.
Ich riss die Augen auf als ein Portal sich öffnete und sah dass Hades Augen hell leuchteten. Was tat er ?
Als mein Vater dann zu ihm trat und die beiden sich an ihren Armen packten bekam ich eine Gänsehaut weil sie mich so an Philia und Daemon erinnerten.
Es wirkte verdammt intim als die beiden Brüder sich dann mit glühender Iris einander in die Augen blickten.
"Sie spüren das Orakel von Delphi auf Agápē." Flüsterte Apollon mir ins Ohr.
"Ihre Kraft ist zusammen am stärksten."
Ein Herzschlag, ein  Atemzug, und plötzlich stand das Orakel vor uns.
Alle neigten erfürchtig die Köpfe als ihre leuchtenden Augen uns erfassten.
"Ich habe gewusst dass ihr mich rufen würdet."
Sagte sie lächelnd an Zeus gewandt.
"Dann weißt du auch was wir von dir wissen wollen."
Sie nickte und begann dann zu sprechen, mit einer Stimme die klang wie das summen von Bienen an einem Sommerabend. Klar und...vibrierend.
"Der Suche werden folgen ein jeder von sieben,
Die Tochter des Blitzes, die Dirne der Nacht,
Das Haar wie Flammen, geborener Phönix am Tag.
An ihrer Seite zu Rate stehn'
Der Sohn der Sonne, geliebter des Krieges
Ein Mann des Wassers, mit dem Herzen des Windes,
Das Kind der Liebe, Freundin der blutigen Hündin,
Und der Winter selbst, zur Nacht geboren als Bruder von sechs.
Sie klatschte in die Hände und war plötzlich keine alte Frau mehr, nein sie war ein wunderschönes Mädchen geworden, atemberaubend.
Doch hütet euch vor der Tücke,
Dem blutenden Herz,
Welches Neid viel zu lang hat verschmerzt.
Sie drehte sich zu uns und blickte genau mich an.
"Mit Dir hat es begonnen und mit Dir wird es enden."
Perplex blinzelte ich, mein Blick suchte den der anderen die ebenso verwirrt drein schauten.
Ich blinzelte drei mal, dann war Sybille verschwunden.
Nur ihr glockenhelles Lachen hallte noch nach.
Einen Moment war es still, das summen hörte ich noch immer in meinen Adern.
Ich war sicher dass auch die anderen es hörten.
"Dann sei es so."
Sagte Zeus und sah in die Runde.
Hades trat auf mich zu und seine dunklen Augen blickten in meine, bis er dann mit einem mir unerklärlichen Ausdruck im Gesicht zu Apollon sah der nur grinste und mich dann los ließ.
Mein Vater begab sich wieder auf seinen Thron, die Finger an seine Stirn stützend.
"Durch dein Blut müsstest du die Splitter des Titanentöters spüren können doch..." er verstummte und sah dann zu Hades.
"Du kennst die Lebenssignatur also führe du sie. Das ist doch was du schon immer wolltest nicht wahr?"
Hades stand steif neben mir, ich könnte fühlen wie aufgewühlt er war.
Sprach Zeus davon dass Hades eigentlich der älteste war und somit immer schon herrschen wollte?
Die Göttin Hestia, eine der Schwestern von Hades und Zeus erhob sich und winkte mich zu sich.
"Ich gebe dir etwas mit Nichte. Etwas das Dir immer zeigen wird wie die Gemeinschaft sich verhält."
Ihre kleinen Hände formten sich zu einer Schüssel, als wollte sie etwas auffangen.
Ich vernahm erneutes Geraune und einen Augenblick später sah ich eine Flamme in ihren Händen lodern, eine weiße Flamme. Eine Art Feuer wie ich sie noch nie gesehen hatte.
Hestia griff nach einem Fläschchen  das wohl Öl enthielt und flößte dort die Flamme ein.
"Das Licht dieser Flamme ist an die Gemeinschaft von euch gebunden. Strauchelt ihr oder fühlt nur einer von euch sich zur Dunkelheit hinzu gezogen wird sie sich verfärben, erst nur ein wenig doch je mehr es voranschreitet desto dunkler wird das Licht werden bis es ganz erlischt."
Sie gab mir die Flasche welche ich zögernd ergriff.
"Lasst euch das Herz nicht schwer werden.."
sagte Aphrodite mit ihrer lieblichen Stimme.
"Denn auch ich werde über euch wachen."
Ich trat hinunter zu Hades, der mir die Hand hinhielt. Die Eleganz die von ihm ausging raubte mir wieder einmal den Atem doch ich bemühte mich es herunter zu spielen.
Hormone waren auf solch einer Mission wohl wirklich nicht erwünscht, wie Daemon es gesagt hätte.
Zeus erhob sich und sah zu Hades, der nickte und dann mit einem Finger Schnippen ein Portal öffnete.
"In einen Kreis, fasst euch an die Hände."
Sagte er mit einem harten Unterton.
Apollon begann damit erst mir, und dann Daemon die Hand zu reichen, Philia grinste nur als Daemon Apollons Hand zögerlich ergriff.
Die sexuelle Energie zwischen den beiden war nicht zu übersehen, doch ich wandte mich diskret von Ihnen ab und nahm die Hand meines Gefährten. Seine Hand war kühl und glatt und obwohl ich sie bereits gehalten hatte spürte ich nun doch mehr wie fest ihr Griff war.
Eisern wie sein Blick der uns nun alle erfasste.
"Lasst einander auf keinen Fall los. "
Ich warf einen letzten Blick zu Zeus, dessen Augen auf Hades geruht hatten und nun zu mir huschten. Ein Lächeln umspielte seine attraktiven Gesichtszüge, das anzählen der anderen bekam ich kaum mit und merkte es erst als meine Sicht verschwamm.
So beginnt unsere Reise also.

Wow hat dieses Kapitel ewig gebraucht...ich war so im Stress dass ich es einfach nicht geschafft habe weiter zu schreiben :(
Es tut mir wirklich leid aber in der nächsten Zeit kommen wieder regelmäßige Updates!
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem und ihr bleibt weiter dran an meiner Story ^^

Lg Kimphoenixx aka Kimchii

AGÁPĒ ~soulkissed~ B1 #PlatinAwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt