Merkwürdige Rührung

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Ein Jahr später

Cold Steel saß an einem Feuer und las ein Benimm Buch für Frauen. „Also das mit der Erziehung und das Gebären der Kinder kann ich streichen." Murmelte sie schließlich. „Und was meinst du Black Diamond kann ich kochen?" Das Pferd schüttelte energisch mit dem Kopf. „Schönen dank auch. Aber zumindest esse nur ich es!" Das Tier wippte mit dem Kopf auf und ab, und wieherte glücklich. „Sei froh das ich dich mag!" Schimpfte Cold Steel freundlich, woraufhin das Tier sie freundlich anstupste. Cold Steel streichelte es freundlich und kraulte seine Nüstern. „Frechdachs!" Lachte Cold Steel. Schließlich steckte sie das Buch fort. „Das wird mir niemals weiterhelfen." Seufzte sie schließlich. „Eigentlich erweckt dieses Buch nur einen Wunsch in mir. Ich möchte dieses Ding dem Verfasser tief in den Arsch rammen. Aber ich befürchte das könnte man als Unhöflichkeit auslegen." Langsam begab sich Cold Steel in eine meditative Position und ruhte sich so aus. Dennoch spürte sie das sie bald einmal schlafen musste. Sie würde bald diese Art von Schlaf brauchen, welchen sie immer fürchtete. Dieser war zwar erholsamer als alles andere, doch es machte sie auch angreifbar. Während so eines Tiefschlafes, schalteten sich alle ihre Sinne für mehrere Stunden aus. Im Geist suchte sie also nach einem sicheren Ort. Und da fiel ihr nur einer ein.

Einige tage später

Cold Steel kam völlig erschöpft an dem Klamm an. Hier hatte sie einst Winnetou und seinem Freund geholfen. Hier fühlte sie sich einigermaßen wohl. Rasch machte sie sich daran, so gründlich wie möglich ihre Spuren zu verwischen. Dann verschloss sie den Klamm. Und begann ihn so herzurichten, das niemand ihn ohne großen Schaden zu nehmen betreten konnte. Einige Ecken sperrte sie für ihr Pferd, und dann schaute sie sich noch einmal um. Niemand war auch nur in der nähe des Klamm's. Ihre Sinne schränkten sich schon ein wenig ein, was Cold Steel beunruhigte. Doch das was sie bisher getan hatte, musste ausreichen! Zumindest hoffte sie es. Cold Steel sattelte ihr Tier ab, und ließ es in dem Tal laufen. Black Diamond würde für die nächsten 48 genug zu fressen haben. Und sogar noch einige Tage länger. „Amüsiere dich! Aber bitte geh nicht gleich Fremd!" Flüsterte Cold Steel ihrem Tier zu. Sie zog sich in eines der Häuser zurück, und machte sich dort ein Lager. Dann brachte sie einen Stein in die nähe zum Eingang. Diesen verzierte sie mit Totenköpfen und Pfeilen welche zum Ausgang zeigten. Auch die nähere Umgebung dekorierte sie mit Totenköpfen. Zum Schluss machte sie noch einen etwa einen Meter großen Totenkopf in der nähe der Tafel. Hoffentlich reichte dies um die Menschen fernzuhalten. Mühsam verschloss sie den Eingang mit einem Stein. Zufrieden schaute sie sich um. Erst dann ging sie zu ihrem Lager. Sie schrieb noch einige Zeilen auf ein Blatt Papier, und beschwerte ihn. Erst dann legte sie sich hin, und war bald eingeschlafen.

Lilly kam nur langsam zu sich. GEFAHR! Schrie etwas in ihr. Lilly konnte sich kaum bewegen. Sie lag unter Erde begraben. Mühsam scharrte sie sich heraus. Darüber war eine große Steinplatte. Instinktiv ließ sie ihre Krallen ausfahren. Ohne mühe zerschnitt sie die Platte. Draußen schrien einige Menschen laut auf. Mit etwas Gewalt und einem wilden Schrei stieß sie durch den Stein. Ein Blick und sie erfasste die Situation. Die Menschen in der vorderen Reihe waren ungefährlich. Dahinter standen einige Männer mit Gewehren. Diese waren eine Gefahr! Die Bewaffneten schubsten ihre Geiseln fort. Kurz drehte sie sich zu den Unschuldigen um. „Verbergt euch!" sagte sie grummelnd zu ihnen. Diese rannten rasch und panisch fort. Einer von ihnen versuchte, auf sie zu schießen. Doch noch bevor er abdrücken konnte, lag sein Kopf schon neben ihm. Die anderen zitterten. Zwei liefen laut schreiend davon. Einer schoss auf ihren Kopf. Dieser schlag brachte sie erst richtig zu Bewusstsein. Cold Steel knackte mit ihren Nackenwirbeln. Dann puhlte sie sich die Kugel von der Stirn. „Ihr wollt also spielen!" Stellte sie amüsiert fest. Grinsend ließ sie ihre Krallen heraus kommen und wirbelte um sich herum. Als sie fertig war, zog sie die Krallen ein und stand sie wieder so da, als wäre nichts geschehen. „So euer Zug!" Lächelte sie. Ein kurzes Zucken ging durch die beiden Männer. Ihre Gewehre und ihre Kleidung fiel ihnen vom Körper. Das einzige was sie noch anhatten waren ihre langen Unterhosen. Die beiden schauten sich kurz an. Sie schrien angstvoll auf und verschwanden so schnell es ging. „Offensichtlich wollten sie doch nicht spielen!" sagte sie schließlich mit einem gespielten Seufzer. Vorsichtig legte sie den Toten in das Grab, welches sie noch vor kurzem bewohnt hatte. Auch den Kopf legte sie dazu. Gründlich verschloss sie das Grab. Und legte den Totenkopf drauf. Black Diamond begrüßte sie freudig, und stupste sie immer wieder an. Cold Steel lachte leise auf. „Ich freue mich auch dich wiederzusehen!" Grinste sie. Sie ging zur Wasserstelle. „Alles wieder sicher! Ihr könnt rauskommen." Rief sie noch, bevor sie sich wusch. Nur langsam schauten die Menschen aus ihren Verstecken. Cold Steel ließ ihnen die Zeit. Sie hatte diesen Menschen einen riesigen Schrecken eingejagt. Und so ließ sie sich beim waschen viel Zeit. Doch schließlich war sie fertig und stand langsam auf. Nur zögerlich kamen die Menschen aus ihren verstecken.

Cold SteelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt