5- Stumme Schreie

783 39 17
                                    


(Achtung, dass Kapitel wird äußerst blutig verlaufen. Ich übernehme keine Haft für verstörte Menschis danach :) Bei Beschwerden wenden Sie sich an die Blut Hotlein. TRIGGER. 18+ Inhalte. Hoffe, dass sind genug Warnungen xDD)

.

.

.

Stumme Schreie. Winselnde Geräusche unter der Hand, die ihr den Mund zugedrückt haben und die Fingernägel, welche sich vor Schmerz in den Boden gekrallt haben. Voller Verzweiflung wollten ihre Beine nach ihm treten, aber da er auf ihrem Rücken saß, hatte sie keinerlei Chance. Das sonst so starke Mädchen war ihrem Lehrer hilflos ausgesetzt und keiner hatte sie gehört und geholfen. Niemand. Er war ja nicht der erste Mann, der sich an ihr vergriffen hatte und auch nicht der letzte.
Als Mikasa ihre Augen wieder öffnet und sich an damals erinnert haben, sieht sie auf die Blondine, welche sie fixiert „Ich weiß schon Bescheid, was er mit dir getrieben hat" meint sie in einem rauen Ton und die schwarzhaarige schluckt „Woher?" will sie wissen, doch Annie sagt daraufhin nichts und schweigt. Gerade als Ackerman den Mund öffnet, um erneut zu Fragen, stoppt der Bus und Eld erhebt sich, um auszusteigen „Wir haben keine Zeit für den Mist. Wir müssen ihn uns kaufen, jetzt oder nie" meint die kleinere, packt Mikasas Handgelenk und zerrt sie hinter sich her, um die Verfolgung aufzunehmen. Wie in einer Trance folgt die schwarzhaarige und schluckt. Eigentlich hatte sie damals immer Schutz bei Vorgesetzten gesucht, bei älteren, die etwas bewirken können, aber Mikasa begriff schnell, dass man sich selbst Schützen muss und auf Hilfe anderer ewig warten kann. „Du musst jetzt tapfer sein" hört sie Annie sagen und sieht zu ihr runter „Ich weiß, dass es beängstigend ist, aber wir schaffen das. Du und ich, aber du musst stark sein Ackerman. Du gehst jetzt zu ihm und bringst ihn dazu in die Gasse hier zu kommen" meint sie und bleibt stehen, da Eld sich gerade hingesetzt hat, um sein Buch aufzuklappen und zu lesen. Mikasa sieht Annie etwas entgeistert an, denn sie glaubt, dass sie sich verhört hat. Der ernste Blick der eisblauen Augen der kleineren, lässt aber darauf schließen, dass sie es durchaus ernst meint. „Mach es, wenn du mich wirklich liebst" zischt die sie noch, bevor sie sich von der schwarzhaarigen abwendet und in die Gasse vorgeht. Mikasa selbst kann dazu nichts mehr sagen und sieht ihr nach, bevor sie Eld fixiert und mit zögernden Schritten auf den großen Mann zu geht.


Wieder schießen ihr die Erinnerungen in den Kopf, sodass sie sich innerlich auf die Unterlippe beißt und ihre Nägel in ihre zierliche Hand krallt. „Herr Jinn...", sagt sie leise, als sie vor ihm steht. Verwirrt, aber mit einem Lächeln schaut der bärtige von seinem Buch auf und schmunzelt „Ah Mikasa. Hallo, schön dich zu sehen" meint er freundlich, doch der Blick der schwarzhaarigen bleibt kalt. Damals hatte sie ihn noch mit anderen Augen angesehen, mit Hilfe suchenden, mit ängstlichen. Zugegebenermaßen schlägt ihr Herz ziemlich schnell und sie spürt, wie ihr Schweiß über den Rücken läuft, aber sie möchte Annie nicht enttäuschen. Das Mädchen, welches sie liebt und ihr einen Orgasmus beschert hat, der ehrlich war und nicht gespielt, wie bei Eren. Zwar geht es nicht nur um den Sex allein, sondern auch um die Gefühle und die Zuneigung, welche Mikasa empfindet. Sie wollte unbedingt, dass Annie dasselbe fühlt und so würde sie ihr zuliebe Eld locken, damit die Blondine ihren Racheplan durchführen kann. Ja, er hat es verdient, aber Mikasa ist sich auch unsicher, ob sie das verkraften kann, dass sie dafür verantwortlich ist, wenn er stirbt. „Du siehst gut aus" meint er dann plötzlich und steht auf, woraufhin Mikasa etwas zurückweicht und sich die Stirn reibt „Geht es dir nicht gut?" fragt er wieder und die schwarzhaarige winkt ab „Mir geht es gut". Eine offensichtliche Lüge, aber sie kennt den Mann. Er wird nicht nachfragen, es wird ihn nicht interessieren und er würde vielleicht wieder versuchen sie zu misshandeln. Ihre schmerzende Stirn erinnert sie nur an damals, wie er ihren Kopf mit einem Schwung an die Wand des Klassenzimmers donnerte. Tatsächlich legt er nach einer Weile die Hand auf ihre Schulter „Hmm.. Wenn du reden möchtest, dann könnten wir ja zu mir" wispert er ihr zu und sie sieht gleich zur Seite, bevor sie Luft holt. Die geforderten Worte, die sie eigentlich aussprechen sollte, kommen ihr nicht über Lippen. Mikasas angespannter Körper lässt sie zittern, sodass sie seine Hand wegschlägt „Ich brauche Ihre Hilfe nicht. Gehen Sie nachhause" meint sie in einem zynischen Ton, dreht sich um und eilt davon. Es war eine dumme Idee und sie hat Annie enttäuscht. Immerhin kehrt sie jetzt mit leeren Händen zurück, auf welche sie jetzt sieht, da sie sich die Nägel so tief in die Haut gerammt hat, dass kleine Kuhlen entstanden sind. Seufzend schaut sie wieder auf und läuft mehr in die Gasse hinein, wo sie sich umsieht. Einige stinkende Mülleimer, schmutzige Hausmauern und ei paar abgenutzte Feuerleitern, aber keine Annie. Wieder schlägt Mikasas Herz schneller, aber diesmal vor Angst. Hat die Blondine sie vielleicht beobachtet und ist nun gegangen, weil sie enttäuscht ist? Eigentlich kann sie sich das schwer vorstellen, dass Annie sie leben lässt, nachdem, was Mikasa alles weiß.

Bloody Love [MikaAni] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt