8. Schatten

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Eine Person mit schwarzen Haaren und leuchtend roten Augen kam aus einer dunklen ecke des Zimmers. Seine metallene Beinprothese klapperte am Boden.

Lucky: Antwortete!

Ihre Arme zitterten. Der Junge kam in den Schein des fahlen Mondlichts. Lucky wich zurück. Er war furchterregend. Er kam Schritt für Schritt näher an sie heran, bis er mit der Brust die Spitze ihres Messers berührte.

Junge: Wenn du mich erstichst wirst du es nie erfahren.

Seine Stimme hatte etwas warmes vertrautes. Lucky legte das Messer weg.

Junge: Die meisten nennen mich Schatten. Ich will das du mich begleitest.

Lucky: Das darf ich nicht ich darf das Haus nicht verlassen. Außerdem sollte ich schlafen morgen habe ich Unterricht.

Schatten: Mach dir keine Sorgen deswegen.

Er berührte ihr Halsband. Sie hielt die Luft an.

Schatten: Ich werde dir nichts tun versprochen.

Lucky nickte. Er sprang aus dem Fenster, dort wartete er. Lucky sah noch ein Mal zurück bevor sie dem Unbekannten folgte. Schatten führte sie tief in den Wald hinein. Er schien den Weg zu kennen doch Lucky war das unheimlich. Sie kannte ihn nicht aber irgendwas in ihr sagte ihr das sie ihm vertrauen konnte. Auf einmal standen sie vor einer alten verlassenen Ruine. Schatten führte sie an den Mauern vorbei. Sie schreckte zurück als sie einen Haufen tote sah sie in ihrem Blut badeten.

Schatten: Schlimm nicht war. Sie waren alle nur was sie sind.

Lucky verstand nicht. Was waren sie das sie umgebracht wurden? Warum zeigte er ihr das. Er lief auf der Anderen Seite der Ruine wieder nach draußen. Dort lag ein Friedhof. Lucky lief mit einem mulmigen Gefühl zwischen den Gräbern durch. Vor einem bleib Schatten stehen. Auf dem stand in schnörkeliger Schrift: Freedom

Schatten drückte das zweite E ein und die Steinfläche zog sich nach hinten dort wo normalerweise ein Sarg liegt war eine Treppe. Schatten führte sie die Treppe nach unten. Mit einem Lauten Knallen schloss sich das Grab wieder. Luckys Kniee zitterten. Der Weg wurde von Fackeln ausgeleuchtet. Das Feuer warf tanzende Schatten an die Wände. Sie liefen immer weiter. Lucky vermutete das sie sehr weit unter der Erde waren. Auf einmal kamen sie in einem Raum an. Auf einmal fiel etwas Schweres hinter ihnen auf den Boden. Lucky fuhr zitternd herum. Ein Junge hockte am Boden und richtete sich wieder auf. Er erinnerte sie an Lu er war ebenfalls größer als sie und muskulös aber er hatte schwarze Haare und nicht blonde wie Lu.

Junge: Wen hast du da angeschleppt?

Schatten: Kralle willst du sie nicht begrüßen?

Kralle starrte Lucky ungläubig an, dann sah er zu Schatten.

Kralle: Sie ist doch nicht etwa?

Schatten: Doch ich gehe davon aus.

Kralle kam näher an die beiden ran. Er begutachtete Lucky ganz genau. Luckys Kniee zitterten immer noch und sie musste vor Angst ein echt erbärmliches Bild abgeben.

Kralle: Sie wirkt viel zu schwach für jemanden den Dornen sich ausgesucht hat.

Schatten: Das tut doch nichts zur Sache.

Krieger sammelten sich um die Drei. Schatten sah mitfühlend zu Lucky. Sie sah sich ängstlich um.

Lucky (Denkt): Werde ich hier jetzt sterben? Sie werden mich sicher umbringen.

Kralle wollte mit seiner Hand durch ihre Haare steifen, doch sie krallte sein Handgelenk fest.

Lucky: Fass sie nicht an!

Auf einmal war die Angst weg. Ein Feuer brannte in ihren Augen. Kralle lächelte verstohlen. Lucky ließ seine Hand los. Er rieb sich das Handgelenk das einen roten Abdruck hatte. Auf einmal schrak Lucky wieder zurück.

Lucky: Es tut mir leid ich wollte dir nicht weh tun.

Kralle fing an zu lachen. Schatten scheuchte die anderen Krieger wieder weg. Lucky wusste nicht was sie machen sollte sie hatte den Krieger verletzt und er lachte nur darüber. Schatten legte seine Hand auf ihre Schulter.

Schatten: Keine Sorge Dornen hat ihn öfters schlimmer zugerichtet.

Lucky: Wer ist Dornen?

Auf einmal wurden Kralles blaue Augen trüb vor Schmerzen. Lucky sah das sie eine alte Wunde wieder aufgerissen hatte.

Kralle: Du solltest sie lieber wieder zurück zum Internat bringen bevor sie sie noch vermissen.

Schatten nickte. Er reichte Lucky zwei Schwerter in ihren Hüllen.

Schatten: Die haben Dornen gehört. Du solltest schnell kämpfen lernen.

Lucky hängte sich schnell die Beiden Schwerter um. Sie lagen ihr schwer auf dem Rücken. Schatten und Kralle führten sie nach draußen. Draußen ging die Sonne auf. Der Himmel war rosa und strahlend blau, keine einzige Wolke verdeckte ihn. Lucky folgte Schatten und Klaue durch den Wald. Sie stoppte auf einmal.

Schatten: Lucky ist alles in Ordnung

Lucky sah zu einem Busch der noch seine rosa Blüten trug.

Lucky: Darf ich ein paar Blüten sammeln sie sind seltene Heilkräuter?

Schatten: Natürlich unser Territorium ist auch deins.

Kralle nickte. Lucky holte einen Stoffbeutel aus ihrer Hosentasche. Sie pflückte vorsichtig die Blüten und packte sie in den Stoffbeutel. Schatten sah ihr dabei interessiert zu.

Schatten: Wo her kennst du die Kräuter und ihre Wirkung?

Lucky: Ich verletzte mich öfters und dann habe ich die Kräuter ausprobiert.

Sie stand auf. Dann liefen sie weiter. Lucky hörte etwas rascheln. Die Anderen hatten es auch bemerkt. Etwas bewegte sich zwischen den Bäumen. Lu kam auf sie zu.

Lu: Lucky da bist du die halbe Schule sucht nach dir.

Er bremste ab als er die Beiden Krieger sah.

Lu: Wer seid ihr?

Er stieß Lucky hinter sich und stellte sich kampfbereit vor sie. Schatten reagiere nicht auf die Drohung. Doch Kralle drang ein tiefes Knurren aus der Kehle.

Lucky: Hört auf alle Beide!

Die Beiden sahen erschrocken zu ihr. Sie legte sanft die Hand auf die Schulter von Lu.

Lucky: Du bist dumm und leichtsinnig. Ich habe dich doch erst vor ein paar Stunden behandelt. Wenn du nicht aufpasst wirst du dich noch umbringen. Außerdem hättest du mit dieser Verletzung keine Changs gegen Kralle.

Lu: Kralle?

Kralle: Ich bin Kralle.

Er sagte das ganz friedlich aber in seinen Augen glitzerte Selbstsicherheit. Lucky sah ihn böse an.

Schatten: Mein Name ist Schatten wir sind nur hier weil wir diese Schülerin im Wald gefunden haben und begleiten sie hier her weil es Nachts im Wald gefährlich ist. Ungefähr so gefährlich wie eure Liebe.

Lucky: Ich liebe ihn nicht ich habe ihm das Gesicht zerkratzt und dann meine Schuld beglichen in dem ich seine Wunde behandelt habe.

Die Vier liefen weiter bis zum Internat. Vor dem wartete Herr Klein. Er sah böse zu ihren Begleitern. Schatten brachte Herr Klein die gleiche gelogene Ausrede wie die die er Lu gebracht hatte. Kralle hielt sich zurück.

Herr Klein: Auf wieder sehn Schatten. Kralle.

Kralle: Und wie geht es deinem Bruder?

In seiner Stimme war ein verbitterter Unterton. Seine Augen waren voller Hass.

Herr Klein: Er ist einen Tag später gestorben.

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