Nachdem die beiden Jungen sich wieder aufgerappelt hatten und natürlich nicht auf die Uhrzeit geachtet hatten, fanden sie sich wieder auf dem Weihnachtsmarkt herumirrend vor. Dass sie eigentlich Besorgungen machen sollten hatte Harry spätestens vergessen, als er mit Louis auf dem Eis einige wunderschöne Minuten verbracht hatte. Und dass genau dieser jetzt dicht an ihn gedrängt neben ihm herlief rief ihm die Erinnerung an ihre eigentliche Aufgabe aus unerklärlichen Gründen auch nicht wieder in den Sinn. Also blieb dem Lockenkopf nichts anderes übrig als auf den kleineren Jungen hinter zu schauen, dessen blaue Augen leuchteten vor Freude. Harry folgte seinem Blick und ließ seinen eigenen über den Weihnachtsmarkt schweifen.Es war schon dämmrig geworden, weswegen die Lichter von Lichterketten und Ständen langsam anfingen alles in eine magische Atmosphäre zu verzaubern. Es schneite nur minimal stärker und die einzelnen Schneeflocken tanzten durch die Luft bis sie sich auf die schokobraunen Haare der Beiden absetzten.
,,Schau mal da", rief Louis auf einmal aus und deutet mit der Hand zu seiner rechten Seite. Harry schaute in die selbe Richtung. ,,Du willst mir ein Kind zeigen, dessen Zuckerwatte gerade runtergefallen ist?" Fragte Harry verwirrt nach und kniff dabei die Augenbrauen zusammen. ,,Nein", lachte der Blauäugige ,,obwohl das auch lustig ist". Er kicherte ausgelassen vor sich hin, woraufhin Harry versuchte sein Lächeln zu verbergen, das von diesem vielleicht nicht ganz so männlichem Kichern ausgelöst wurde. ,,Da hinten die Wurfbude". Jetzt sah sie Harry auch.
Louis indessen grinste selbstbewusst, denn er wusste dass er gut mit Bällen umgehen konnte 😊 Immerhin war es Harry, der ihn als Fußballgott bezeichnet hatte. Außerdem entwickelte Louis so langsam aber sicher einen Fetisch dafür, sich vor zu Harry zu beweisen. Vielleicht lag es daran, dass Genannter besser Skifahren konnte und das dem Ego des Doncaster nicht gut tat oder dass er aus von ihm unbekannten Gründen von Harry bewundert werden wollte. Doch schnell schob er diese komischen Gedanken beiseite und zog Harry mit zu der Wurfbude.
Harry wollte wirklich nicht jammern, dass er überhaupt nicht werfen konnte, aber er tat es dennoch. Er tat es, denn er wusste, dass Louis dann nur siegessicher grinsen würde und stolz wie ein Schneekönig war. Oder ein Eiskönig, sein Eiskönig. Außerdem machte es Harry glücklich wenn Louis sich gut fühlte, etwas Normales bei Freunden, oder?
,,Ich kann das nicht, ich werde mich so blamieren", meckerte er also kurzerhand los. Und da war schon dieses Grinsen von Louis auf das er gewartet hatte. Er schmunzelte. ,,Soll ich dir zeigen wie ein zweifacher Fast-Dosenwerfer-Weltmeister das macht?" Louis zog seine Augenbrauen nach oben. ,,Und in welchem Land gibt es solche Weltmeisterschaften?" grinste der Lockenkopf, dessen grüne Augen von den Lichtern strahlten. ,,In, ähm, Greenland", lachte Louis. Dass dies aus Louis unbeachtet herausgerutscht war, nachdem er sich in Harrys grünen Augen verloren hatte, wusste Harry nicht, weshalb er es nur mit einem Lachen kommentierte.
,,Ok ich glaube an dich", flüsterte Harry so nah bei Louis, dass sich ein warmes Kribbeln in seinem Bauch ausbreitete. Drei Würfe hatte er. Drei Würfe mit denen er dafür sorgen konnte, dass Harry ihn bewundern würde. Und er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, warum er dies so unbedingt wollte, doch alles in ihm zwang ihn dazu sich anzustrengen. Er schaute noch einmal zur Seite zu Harry, der ihn mit einem unglaublich beruhigendem und mutmachendem Lächeln ansah.
Also umfasste Louis den Ball fest und fokussierte die aufgestellten Dosen. Er zielte, holte aus und hörte ein Klappern, dass kurz darauf von den umgefallenen Dosen kam. Ehe er sich darüber freuen konnte, spürte er zwei starke Arme die ihn umschlangen, die er unter allen erkennen würde. ,,Toll gemacht, Lou", flüsterte Harry und es war ganz sicher die Tatsache, dass er soeben getroffen hatte, die Louis ein angenehmes Gefühl in seinem Bauch bescheerte. Also drückte er sich näher an den Wuschelkopf, einfach nur dieses unglaubliche Gefühl genießend. In diesem Moment wollte der Doncaster nirgends anders sein als genau hier. Inmitten der Menschenmenge, eingehüllt in weihnachtliche Düfte und unter dem dämmerden Sternenhimmel, von dem Schneeflocken nieselten. Aber vor allem nah bei Harry.
Der Gedanke an Harry ließ dieses warme Gefühl in Louis Körper stärker werden und augenblicklich stieß er Harry zur Seite und wich einen Schritt zurück. Etwas verwirrt schaute Harry Louis direkt in die Augen und der Wuschelkopf bereute schon jetzt Harry so von sich gestoßen zu haben doch diese unmittelbare Nähe zu Harry fühlte sich anders an als sonst und Louis kannte das nicht. Und vor etwas, das er nicht kannte, hatte er Angst. Wie diesen Empfindungen. Oder der blauen Piste, die durch das Waldstück führte. Von Beidem sollte Harry nicht unbedingt etwas wissen, also unterbrach er das Unbehagen zwischen ihm und seinem neu gewonnen Freund schnell.
,,Dann hau ich mal die nächsten Dosen auch noch um", meinte Louis, worauf Harry mit einem Nicken antwortete. Und gesagt, getan. Louis hatte tatsächlich alle Dosen umgeworfen und der Wurfbudenbesitzer gratulierte Louis nur respektvoll. Stolz wackelte dieser mit den Augenbrauen, was Harry zum Lachen brachte.
Glücklich nahm Louis den großen Plüschteddy, den er soeben gewonnen hatte entgegen. Die rote Schleife die um ihn gewickelt war glänzte in den verschiedenen Lichtern des Weihnachtsmarktes. Louis blickte den Teddybär an, dann Harry, der ihm schon mit dem Rücken zugewandt weitergehen wollte. ,,Harry, warte mal". Der Gerufene drehte sich um. ,,Hier, ähm, der ist für dich", meinte Louis verlegen und blickte zu Boden. ,,Warum?", wollte Harry daraufhin wissen. Weil ich in deiner Gegenwart seltsame Gefühle empfunden habe, dich weggestoßen habe und mich jetzt entschuldigen will. Das sagte Louis nicht.
,,Einfach so, ist ein Kumpelgeschenk", überlegte Louis schnell. ,,Man schenkt einem Kumpel einen Teddybären?" Mit jedem Wort, das Harrys Lippen verließ, empfand Louis die Situation für unangenehmer. ,,Ein Kumpelbär, ja". Harry lachte und schaut auf den schneebedeckten Boden. ,, Dann, danke für den Kumpelbär schätze ich", sagte der Lockenkopf.
Er streckte seine Hand aus, um den Bären entgegen zu nehmen.
In genau diesem Moment, als die beiden Jungen sich in die Augen sahen, berührten sich ihre Finger leicht. Und diese Berührung ist vielleicht unter all den Milliarden Menschen, die gerade jemanden berührten, all den Asteroiden im Sonnensystem, die auf Planeten einschlugen, all die Sonnen und Sterne in der Galaxie, die starben oder geboren wurden und alle die Materie im Universum, die im Millisekundentakt mit enormer Masse kollidierte und zu einem wurde, wie der Lufthauch, verursacht von einem einzigen Flügelschlag eines Schmetterlings, inmitten eines Wirbelsturms. Aber vielleicht ist es genau dieser eine Schmetterlingsflügelschlag, der zählt.
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Hey,wahrscheinlich hat schon jeder von den knapp 200 Lesern, die diese Story einmal gelesen haben, sie komplett vergessen, aber hey, die Temperaturen sinken langsam, das heißt, es geht hier weiter mit der Story!
Diesmal werden wir keine Versprechen mehr machen, dass wir öfter updaten, weil wir sie eh nicht halten können.
Über den Sommer haben wir natürlich nicht sehr viel Motivation hier weiterzuschreiben, aber je näher wir dem Winter kommen umso mehr Updates werden auch kommen.Lasst gerne eure Meinung und oder Vorschläge für die Story in den Kommentaren da :)
All the love,
Lin & Caro 💕
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Love between Snowflakes || Larry ||
FanfictionHarry und Louis. Zwei junge Männer, die sich entschieden haben über ein paar Tage Anfang Dezember an einer Skiausfahrt in das Nobelskigebiet 'Snowflake Mountains' teilzunehmen. Der eine, weil er ein paar Tage Ruhe von seiner Freundin brauchte, der a...