❄ Kapitel 9 ❄

32 3 0
                                    

,, Freun- ... " Louis' Stimme stockte kurz. Er blinzelte und fing sich dann wieder.
"Ahja, Freundin .. sorry, ich hatte dich gerade nicht ganz verstanden."

Harry sah ihn kurz etwas irritiert an, vergaß aber Louis leicht verwirrende Antwort bei der nächsten Frage des Wuschelkopfes sofort wieder.

,,Wie lange seid ihr denn schon zusammen ?" fragte dieser und in Harry zog sich alles zusammen, da er nun erst recht ein schlechtes Gewissen bekam.
Er starrte ein paar Sekunden vor sich hin, bevor er seinen Kopf hob und mit leiser Stimme antwortete. "Schon über 3 Jahre, wir haben in ein paar Wochen unseren vierten Jahrestag .."

Erstaunt und etwas traurig, da das nun wirklich eine lange Zeit war, fuhr Louis sich durch die Haare und sah den Lockenkopf an.
,,Wow das ist eine lange Zeit.. du klingst aber nicht wirklich glücklich", stellte er dann fest und schlug sich innerlich im gleichen Augenblick an die Stirn, da das nicht sehr taktvoll war.

Gleichzeitig schienen Harry die Worte mit voller Wucht zu treffen und bei ihm brachen alle Dämme. Er schlug die Hände vor sein Gesicht und begann leise zu schluchzen.

Louis, ganz erschrocken über die Reaktion des Jüngeren, wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Aber da kam ihm in Erinnerung, dass er und Harry Freunde waren und Freunde durfte man umarmen also tat er dies umgehend. Er spürte die Tränen des Jungen, den er gerade so fest an seinen Körper drückte als würde die Welt davon abhängen, seinen Hoodie durchnässen. Die Tränen bereiteten ein angenehmes Kribbeln auf Louis Haut, doch alles was jetzt für ihn zählte war Harrys Schmerz und Trauer ein Ende zu setzten.

,,Willst du darüber reden? Ich ähm mein, du weißt, du kannst mir vertrauen. Manchmal ist es leichter, wenn jemand einem zuhört", meinte Louis und entfernte sich ein Stück von Harry. ,,Ich weiß aber nicht, ob ich es hören kann", verließen die Worte des Grünäugigen in Schluchzern seinen Mund. Das versetzte Louis auf merkwürdige Weise einen Stich in seiner Brust. Seufzend schlang er seine Arme noch ein Mal um Harry. Und genau das brauchte dieser um anzufangen sich die Last von der Seele zu reden.

**********

,,Sag es einfach" Die beiden Jungen saßen mittlerweile ein Stück weiter auseinander im Schneidersitz sich gegenüber. Nur das Mondlicht beleuchtete ihr Gesichter.

,,Was sagen?" Der Lockenkopf hatte sich bereits beruhigt, was mehr oder weniger an Louis lag. Und auch wenn er es sich nicht eingestehen würde hätte er mit dem ,,mehr oder weniger" definitiv das ,,mehr" gemeint. Verwirrt zog er nun die Augenbrauen über die Aussage hoch. ,,Ich liebe sie nicht mehr" ,,Ähm was?" ,,Sag es schon Harry, ich liebe sie nicht mehr. Nach allem was du erzählt hast glaube ich, nein, bin ich mir sicher, dass du keine Gefühle mehr für sie hast. Und das bist du auch. Es ist an der Zeit dir das einzugestehen."

,,Woher?" ,,Ich weiß es eben. Sag es", flüsterte der Doncaster. ,,I-Ich, liebe sie n-nicht mehr" Es war nur ein zögerliches Stottern zu hören. ,,Wie war das?" hackte Louis nach. ,,Sagte ich doch schon, ich liebe sie nicht" ,,Lauter", befahl der andere. ,,Ich liebe sie nicht", sagte Harry nun deutlich bestimmter. ,,Schrei!" ,,Bitte was? Schr-" Harry dachte es sei ein Witz doch da wurde er unterbrochen. ,,Ich liebe sie nicht" schrie Louis aus voller Kehle. Ein herzhaftes Lachen folgte. Harry der erst geschockt war machte es ihm jetzt nach. ,,Ich liebe sie nicht!" ,,Ich liebe sie niiiiiiiicht" Schreie erfüllten den Raum. Und zwar keine Schreie wie man sie aus einem Hotelzimmer vermuten würde. Nein, es waren die Schreie zweier Jungen die ausgelassener nicht hätten sein können in der Gegenwart einer anderen Person, als sich selbst. zwei Jungen, denen eine last vom Herzen fiel.

,,Ich liebe sie nicht". Dieser Satz hallte unzählige Male durch die Flure des Hotelzimmers. Lachend warf Harry den Kopf in den Nacken. Es tat unendlich gut. Nicht nur diesen Satz endlich laut sagen zu können, sondern auch hier zu sein. Hier, mit Louis. Und, dass er versteht wie Ernst ihm dieser Satz ist.

Lachend lagen sich die beiden nun in den Armen und murmelten nurnoch ,,Ich liebe sie nicht", da sie unter dem Gelächter nicht mehr hervorbringen konnten. ,,Haben es denn nun schon genug Leute gehört?" Fragte Harry grinsend währrend er in Louis strahlendes Gesicht blickte. ,,Nicht ganz.." ,,Wie?.", doch da wurde der Größere schon an der Hand gepackt und vom Bett gezogen.

Ohne ein Wort zu sagen öffnete er die Glastür, die auf die auf den Balkon führte. Es hatte aufgehört zu schneien und so zog nur ein Wind von Eiseskälte in das Zimmer. Doch der klare Sternenhimmel, welcher in ein dunkles lila getaucht war und der Vollmond zogen die zwei Jungen förmlich an. Und so traten sie, noch immer Hand in Hand, was sie mittlerweile wohl ausgeblendet hatten, mit ihren nackten Füßen auf den schneebedeckten Boden. Da ließ er Harrys Hand los und rannte vor zum Geländer. Darunter ging es steil hinunter und durch die Beleuchtung des Gondellifts, der hinunter ins Dorf führte, konnte man den Schnee glitzern sehen. Das Dorf am Ende des Lifts wirkte mit seinen Lichtern warm und geborgen, umgeben von hohen schneebedeckten Bergen.

Louis stütze sich mit seinen Händen auf das Gelände und lehnte sich darüber, den Kopf in die Sterne geneigt. Aus tiefster Kehle schrie er ,,Ich liebe sie nicht". Es war eine Weile still bis Harry sich neben ihn stellte und ebenfalls seine Hände abstütze. Dabei berührte die linke Seite seiner Hand leicht die von Louis.

,,Verdammt, ich liebe sie nicht!" Dieser Schrei war kraftvoller und entschlossener als alle Vorherigen. Und wenn man genau lauschte konnte man ganz leise hören, wie ein Echo verführerisch ,,Ich liebe sie nicht" flüsterte. Dann atmete er aus. Es war, als atmete er die komplette Vergangenheit aus. In diesem magischen Moment existierte nur noch das Hier und Jetzt. Nur noch Harry und Louis. Zwei Jungen aus verschieden Teilen der Welt und trotzdem unterm selben Sternenhimmel.

Immer noch spürten sie ihre Hände die sich so zart berührten. Und in diesen zwangs- und verstandslosen Minuten rückten sie ohne nachzudenken, so wie der innere Drang sie dazu zerrte, nahe zusammen. Harry legte seine größere Hand beschützend auf die von Louis und dieser seinen Kopf in die Halsbeuge von Harry. Und trotz des kalten Schnees unter ihren Füßen fühlten sie nur die Wärme des anderen.

Sie schauten hinunter in das Dorf. Eine lange Zeit des angenehm berauschenden Schweigens verging. Und Harry wusste, dass es nicht mehr lange war, bis sein Verstand ihm sagte wie komplett falsch das hier war. Aber solange die Nacht die Menschen zum Schweigen brachte, solange die Nacht nur Harry und Louis alleine da sein lassen würde, solage würde er sich fester an Louis drücken, seinen unverwechselbaren Duft einatmen und dieses unergründbare Gefühl mit allen Sinnen spüren.

Er wusste, sie hatten nicht mehr lange, bis sie wieder anfangen würden gegen diese Gefühle anzukämpfen. Bis wieder alle Menschen zusahen und die Magie zerplatze, aber, und das war es, was sie noch intensiver fühlen lies, sie hatten noch bis zum Morgengrauen.

------------------------------

Heyy,

es tut uns sehr leid, dass ihr schon so lange nichts mehr von uns gehört habt und um ehrlich zu sein tat es mal wieder sehr gut weiterzuschreiben. Es wird langsam Winter beziehungsweise eher Herbst und mit den fallenden Temperaturen fällt es gleich leichter eine Winterstory zu schreiben. Ihr werdet also definitiv noch mehr in nächster Zeit von dieser Geschichte lesen können. 💕

Auch bei Harry und Louis geht es voran. Glaubt ihr sie können ihre Gefühle endlich erkennen oder verleugnen sie sie, bis sie daran zerbrechen? Lasst uns bitte eure Meinungen zu der Story da.

All the love,

Lin & Caro🌸

Love between Snowflakes || Larry ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt