Es waren nur wenige Minuten vergangen, als Louis voll Euphorie eine neue Idee hatte, was er und Harry auf diesem kleinen urgemütlichen Weihnachtsmarkt unternehmen konnten. Und während der Größere der beiden an der Hand von Louis hinterher gezogen wurde, kam ihm in den Sinn, dass er immer davon genervt war, wenn Taylor ihn durch Einkaufszentren zerrte. Doch hier zwischen all den bunten Wollmützen und weißen Schneeflocken genoss er es mehr als alles andere von dem Wuschelkopf hinterhergezogen zu werden. Er genoss es zu beobachten wie elegant und doch irgendwie kindisch sich der Junge vor ihm durch die Massen schlängelte. Es genoss es nicht zu wissen wohin Louis ihn führte und sich für ein paar wenige Minuten komplett fallen zu lassen, all sein Vertrauen zu stecken in den Jungen, den er erst seit wenigen Tagen kannte, es sich jedoch für den Lockenkopf anfühlte, als wäre es ein ganzes Leben gewesen und mehr. Also lächelte er, ständig begleitet von diesem warmen Kribbeln im Bauch.
,,Ein Kinderkarussell? Dein Ernst, Louis?" Lachte Harry etwas außer Atem, als sie vor dem traditionellen Karussell standen. ,,Ja! Ich bin seit Jahren nicht mehr gefahren", Louis' Augen glänzten bei dieser Aussage und als sein Mundwinkel auf einer Seite leicht nach oben zuckte wusste Harry, dass er dem Blauäugigen sowieso zustimmen würde. ,, Na gut. Wieso nicht". ,,Oh mein Gott, danke Harry. Du bist der Beste", grinste Louis und umarmte ihn fest. Und weil das Herz des Lockenkopfes bei der plötzlichen Nähe so viel schneller schlug und er es einfach nicht stoppen konnte, drückte er Louis leicht weg und versuchte dieses Unbehagen, dass er danach fühlte, locker zu überspielen. ,,Kann ich das aufschreiben und du unterschreibst das, damit ich es dir zeigen kann, sollten wir nochmal Schlittschuh laufen gehen". Louis lachte herzhaft. ,,Vergiss es. Das war einmalig. Genieß es, Harold", sagte er schulterzuckend und drehte sich um in Richtung Kasse. ,,Das tu ich. Das tu ich wirklich, Louis", flüsterte Harry. Jedoch so leise, dass es Louis nicht mehr hören konnte.
,,Ok du hattest Recht, es war wundervoll", seufzte Harry mit seinen roten Wangen und Nasenspitze, als er gerade von dem Karussellpferd abgestiegen war. ,,Hab ich doch gesagt", antwortete Louis und rieb dabei seine Hände aneinander, nur um kurz darauf hineinzuhauchen um Wärme zu erzeugen. ,,Ist dir kalt?" Fragte Harry kurzerhand nach und Louis schmeichelte es, dass Harry das erkannte. ,,Ja, lass uns doch was warmes trinken gehen", schlug er daraufhin vor.
Und gesagt, getan.,,Zwei mal Glühwein bitte", bestellte Louis mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. ,,Ich darf doch kein Alkohol trinken", murmelte Harry und Louis schlug sich daraufhin innerlich gegen die Stirn, da er es vergessen hatte. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich schlecht dafür, dass er etwas vergessen hatte, das Harry ihm erzählt hatte. Aber das ist bei Kumpels normal, oder?
,,Oh ähm ja, einmal Kinderpunsch stattdessen", korrigierte Louis sich. ,,Er ist noch zu jung dafür", sagte er mit seinem frechen Grinsen zu dem Verkäufer, woraufhin Harry ihm in die Seite boxte. ,,Es sind zwei Jahre", verteidigte sich dieser. ,,Jünger ist jünger", zuckte Louis herausfordernd mit den Schultern. ,,Und kleiner ist kleiner", antwortete Harry schlagfertig und wackelte grinsend mit den Augenbrauen, womit er seinen Gegenüber zum Schweigen brachte.
Nachdem die beiden ihre heißen Tassen bekommen hatten platzierten sie diese auf einem Stehtisch etwas abseits, wo tatsächlich beinahe etwas, das man als Stille bezeichnen würde herrschte. Sie legten ihre Hände um die dampfenden Tassen um sie zu wärmen und blickten in das bunte Tummeln. Es war mittlerweile komplett dunkel geworden und der Halbmond schien auf das kleine Dorf zwischen den Bergen hinunter.
Louis war der Erste, der das Schweigen unterbrach.
,,Sag mal, hast du eigentlich Heimweh?" Harry runzelte die Stirn. Das war eine gute Frage, denn darüber hatte er gar nicht nachgedacht. Bevor er gegangen war, war er sich sicher sich nach kurzer Zeit nach seiner Familie, ja sogar nach Taylor zu sehen. Doch als er Louis dann traf bekam er einen ganz anderen Blickwinkel auf alles andere. Er konnte erkennen, dass das Einzige was zählte war, sich in jedem Moment gut zu fühlen und jeden Moment im Hier und Jetzt ohne jegliche Hintergedanken zu leben. Und das tat er, wenn er an Louis dachte. Er tat es jedoch nicht, wenn er an Taylor dachte. Und diese Änderung seines Lebensgefühls konnte er sich zu diesem Zeitpunkt beim besten Willen nicht erklären. Also antwortete er Louis nur: ,,Ja klar, ich denke schon manchmal an Zuhause", denn er wusste, dass er seine verwirrenden Gedanken und Gefühle niemals hätte in Worte fassen können. ,,Ja, ich auch", meinte der Blauäugige, doch beide wussten, dass da noch irgendetwas war, das Louis sagen wollte. Anstatt jedoch seinen Mund zu öffnen und etwas zu sagen biss er sich nur auf die Lippen und so entstand eine Weile lang eine unangenehme Stille.
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Love between Snowflakes || Larry ||
FanfictionHarry und Louis. Zwei junge Männer, die sich entschieden haben über ein paar Tage Anfang Dezember an einer Skiausfahrt in das Nobelskigebiet 'Snowflake Mountains' teilzunehmen. Der eine, weil er ein paar Tage Ruhe von seiner Freundin brauchte, der a...