#16 - Pause

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~Caro's Sicht~

Als ich die Nadel auf die Haut von Matt setzte, zuckt er ein bisschen zusammen. Ich muss lächeln und er fragt: >Tut es sehr weh?< >Naja. Nicht wirklich. Allerdings hast du dir eine tolle Stelle ausgesucht. Da sind die Rippen und wenn ich da ab und zu drauf komme, kann das weh tun. Aber wenn was ist, dann sags einfach. Wir können auch immer Pause machen!<, sage ich und er nickt eifrig. Dann fange ich wirklich an. Matt liegt auf der linken Seite und sieht dadurch nichts. Es ist fünf Minuten still und man hört nur, wie Matt ab und zu ein schmerzerfülltes Geräusch macht und die Tattoowiermaschiene. Nun sage ich zu Matt: >Also. Du wolltest reden. Erzähl mal ein bisschen was über dich!< >Also. Ich heiße Matt Fraser, habe am 20. Mai Geburtstag und bin 28 Jahre alt. Ich bin seit diesem Jaht hier und gehe gerne mit meinen Freunden bisschen in der Stadt umher.<, meint Matt und gibt immer wieder ein schmerzerfüllten Ton von sich. Ich muss lächeln und frage: >Gehts noch? Wir haben schon ein Stück!< Matt nickt eifrig und ich sage: >Okay Matt. Ich heiße Caro und bin 20 Jahre alt. Ich bin auch erst letztens nach Augsburg gekommen. Davor habe ich mit meinem Bruder, der allerdings schon 4 Jahre in Deutschland ist, in Canada gewohnt. Er hat mich überredet hier her zu kommen und das habe ich dann auch getan. Über das Wochenende fliege ich mit ihm wahrscheinlich wieder nach Canada zu unseren Eltern.< >Klingt sehr interessant.<, meint der 28-jährige. Ich merke, wie Matt wieder etwas zittert. Also höre ich kurz auf, um Musik anzumachen. Schließlich mache ich Happier von Marshmello und Bastille an. Ich schaue zu Matt, der seine Augen zu hat und die Musik genießt. Dann sage ich nur kurz, damit er sich nicht erschrickt: >Ich fange wieder an.< Er brummt nur, ich ich mache weiter. Jetzt ist er entspannter. Eigentlich süß! Ich habe sogar das Gefühl, dass er fast eingeschlafen wäre.

Nach schließlich knapp 3 Stunden bin ich fertig mit dem Tattoo. Matt hat seitdem ich die Musik angemacht habe, nichtmehr gezittert oder vor schmerz ein schmerzerfülltes Gesicht gezogen. Solche Leute finde ich am besten. Sie sagen nicht, lassen dich deine Arbeit machen und warten einfach geduldig. >Matt. Ich wäre dann fertig. Möchtest du es sehen?<, frage ich ihn. Der 28-jährige schreckt fast hoch und lächelt mich peinlich an. Er hat wirklich geschlafen. >Sorry.. Aber das war dann so entspannend. Und es tat auch nichtmal mehr weh. Du tattoowierst einfach gut!<, sagt er und lächelt über beide Gesichtshälften. Ich mache noch Folie auf das Tattoo mache. Er betrachtet meinen Arm und fragt dann: >Was heißen eigentlich deine Tattoos?< >Also. Auf meinem Unterarm. Der Kompass und der Adler stehen für Freiheit und das Ziel, was man vor Augen nie vergessen sollte. Die Sanduhr symbolisiert die Zeit, die zu schnell umgeht. Vor vielen Jahren sind meine Eltern bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen und seit dem wohne ich bei meinem jetzt Ersatzbruder. Auf dem Oberarm. Die Canadaflagge und der Elch sind eben Symbole für Canada, mein Heimatland. Die Blumen und Muster dazwischen heißen eigentlich nichts. Es sah nur zu leer aus. Hast du denn vor, dir noch was stechen zu lassen?<, frage ich, während ich aufräume und Matt sich wieder anzieht: >Ja eigentlich schon. Vielleicht ja sogar was bei dir. Bei dir ist es echt entspannt und man hat danach ein super Ergebnis!< Ich lächele und Matt geht dann schonmal zu Dome. Ich laufe hinterher und Dome fragt: >Na Matt? Bist zu zufrieden?< >Ja aber sowas von. Es hätte nicht besser sein können!<, sagt er begeistert. Dome lächelt auch und meint dann, legt einen Arm um mich: >Ich bin auch froh, dass wir so eine gute Tattoowiererin gefunden haben.< Matt nickt begeistert: >Ich komme wahrscheinlich nochmal vorbei!< Ich hole meine Sachen, da ich jetzt auch Feierabend mache. Matt hat bezahlt und wir beide gehen raus. Wir laufen sogar noch ein Stück zusammen, bis ich an unserer Wohnung angekommen bin. Unten fragt er mich noch: >Könnte ich deine Nummer haben? Auch wegen weiteren Tattoos?< Ich nicke, gebe ihm die Nummer und verabschiede mich dann. Ich gehe hoch, wo John auf der Couch sitzt und etwas in seinem Handy schaut. Ich lege mein Zeug auf den Esstisch, gehe zu ihm und gebe ihm einen Kuss. Dann fällt mir auf, dass er nach Flügen sucht. Ich setzte mich neben ihn und frage: >Fehlt dir Canada jetzt schon oder schaust du nur?< Er umarmt mich und gibt mir einen Kuss auf den Kopf: >Ich habe gedacht, dass wir zusammen über dieses Wochenende beim Deutschlandcup zu unseren Eltern fliegen. Um sie zu besuchen?< >Sag bite nicht unsere Eltern. Das klingt wie Inzucht. Aber ich würde gerne zu DEINEN Eltern mit dir fliegen. Ich muss nur Dome Bescheid geben von wann bis wann.<, ich sehe John an. Dieser nickt und meint: >Dienstag bis nächste Woche Mittwoch? Da gäbe es noch einen Flug.< Ich rufe Dome an und kläre das. Dann gebe ich John ein grünes Licht und er bucht die Flüge hin und zurück. Wir essen abend und rufen noch schnell John's Eltern an, damit die sich nicht wundern. Dienstag um 5:00 Uhr in der früh fliegt ein Flieger. Und das heißt nur noch einmal gescheit schlafen! Also gehe ich ins Bad und putze Zähne, ziehe mich um. Ich gehe ins Schlafzimmer, wo John schon im Bett liegt und kuschele mich an ihn. Sein Herzrythmus beruhigt mich ubd ich schlafe ziemlich schnell ein..

Freu dich nicht zu früh..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt