Taehyung
Ich merke, wie Jungkook sich in meinen Armen versteift und leise zu schluchzen beginnt. Geschockt lasse ich von ihm ab und sehe in sein Gesicht, über das Tränen rinnen. Der Anblick versetzt mir einen Stich im Herzen. Bin ich jetzt schuld daran, dass er so weint?
Jungkook scheint erst jetzt zu realisieren, dass meine Arme nicht mehr um ihn liegen und geht einige Schritte zurück. Sofort will ich ihm nachgehen, ihn wieder umarmen und ihm sagen, dass alles gut wird, auch wenn ich nicht weiß, warum er weint. Doch etwas hindert mich daran. Seine Augen. In den sonst so warmen braunen Augen ist pure Panik zu sehen.
„Jungkookie?", frage ich leise. Aber es scheint nicht zu helfen, nein, ganz im Gegenteil. Er schluchzt bloß lauter und schlingt seine Arme um seinen Oberkörper.
„Bitte rede mit mir. Ich will dir doch helfen." Vorsichtig, wie bei einem verschreckten Tier, gehe ich einige Schritte auf ihn zu und tatsächlich bleibt er stehen.
„Ich... Ich...", bringt Jungkook zwischen zwei Schluchzern hervor. Wieder mache ich einige Schritte auf ihm zu, bis ich direkt vor ihm stehe.
„Ja?", frage ich leise nach.
„Ich kann das einfach nicht." Immer noch ist sein Blick auf den Boden gehaftet.
„Was kannst du nicht?"
„Taehyung... Versuch es doch zu verstehen. Ich bin nicht so locker und offen wie du", fängt Jungkook an zu erklären, während er von unten seinen Blick langsam auf mich richtet. Wie ein Hundewelpe. Süß.
Dennoch verstehe ich nicht ganz, was er meint und lege fragend meinen Kopf schief. „Meinst du, dass ich zu viel rede?"
Nickend bestätigt er meine Vermutung. „Du setzt mich damit unter Druck", murmelt Jungkook kaum verständlich.
Ungläubig schaue ich ihn an. „Das war die ganze Zeit dein Problem? Sag doch was!"
Beschämt schaute er zur Seite. „Du weißt ganz genau, dass ich mich das nicht traue."
„Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass dir das Reden so schwerfällt. Beim Chatten gestern-"
„Ich weiß selbst nicht, was da mit mir los war"
Leicht lache ich auf. „Das erklärt natürlich alles." Als sich auch Jungkooks Lippen daraufhin auch ein zaghaftes Lächeln blidet, muss ich mich zusammenreißen, um nicht dahin zu schmelzen.
Fragend breite ich meine Arme aus. „Darf ich dich jetzt umarmen?"
Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen, kuschelt er sich schon in meine Arme. „Aww Jungkookie." Während sich eine Arm um seine Taille geschlungen hat, streiche ich mit der anderen Hand leicht durch seine Haare. Jungkook scheint das zu genießen, denn drückt er mich näher an sich. Ich glaube, das ist langsam zu viel für mein armes Herz. Es klopft doch jetzt schon wie verrückt.
„Jungkookie?", frage ich leise. Als ich seine Aufmerksamkeit schließlich habe, rede ich weiter: „Willst du vielleicht einen Kakao? Einen Trost-Kakao?"
Begeistert nickt er und so kommt es, wie es kommen muss. Wir sitzen den Rest des Tages mit unseren Kakaos, eingekuschelt in Decken, auf dem Sofa und spielen Mariokart, während ich angestrengt versuche mein immer schneller schlagendes Herz unter Kontrolle zu bringen.
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Anpanman |Vkook|
Hayran KurguJungkook hat Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen. In der Schule verhält er sich daher soweit es geht unsichtbar und hat auch keine Freunde. Doch dann kommt Taehyung in seine Klasse und beschließt ihm diese Angst zu nehmen. |V x Jungkook|