zweites Kapitel: erste Prüfung! Werden wir es schaffen?

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Ich war immernoch vollkommen baff. Das bedeutete also, dass auch Shikamaru antreten würde. Plötzlich hatte ich einen großen Klos im Hals. "Diesen Uchiha-Bengel würde ich es zu gern zeigen!", sagte Haruhi selbstsicher, als wir nach Hause gingen. Megumi hatte den ganzen Weg nichts gesagt. "Was ist los, Megumi? Du bist so still.", murmelte ich leise, und sie schüttelte den Kopf. "Wem würdest du gern eins auf die Mütze geben, Megumi? Hmm?", fragte Haruhi, die davon wie immer nichts mitbekam. "I-ich muss jetzt nach Hause.", erwiderte diese nur und lief davon. "Was hat sie denn?", fragte sie, doch ich schüttelte nur ebenfalls den Kopf. Ich würde morgen mit ihr reden. "Also, wir sehen uns übermorgen.", sagte ich und hob zum Abschied die Hand, und bog um die Ecke.

Mich lies Megumi's Schweigen nicht in Frieden. Ich lag noch lange wach und dachte darüber nach. Sie war so, seit Sensei Tsubaki uns davon erzählt hatte, dass sie uns zur Chuninprüfung angemeldet hatte. Hatte sie Angst? Das war vollkommen nachvollziehbar. Wenn wir zu Chunin aufstiegen, würde unser Team sich auflösen. Das war es wahrscheinlich. Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zu Megumis Haus. Ich klingelte und ihr kleiner Bruder Souta öffnete die Tür. "Guten Morgen Souta, ist Megumi da?", fragte ich und er schickte mich nach oben, zu ihrem Zimmer. Ich klopfte, doch bekam keine Antwort. "Megumi?", sagte ich vorsichtig, als ich ihr Schluchzen vernahm. Warum weinte sie? Ich öffnete die Tür, und sah sie auf ihrem Bett sitzen. "Megumi! Was ist passiert? Wieso weinst du?", fragte ich und setzte mich zu ihr auf's Bett. Sie sah mich mit verweinten, aber dennoch klaren Augen. "W-was machst du hier, Yukino?", fragte sie mit gebrochener Stimme. "Nach dir sehen. Du sahst gestern so unglücklich aus.", erklärte ich den Grund meines Besuches. Sie senkte den Blick. Ich nahm ihre Hand in meine, ihre war eisigkalt. "Ich...bin verliebt.", gestand sie. "Er wird auch an den Chuninauswahlprüfungen teilnehmen.", fügte sie hinzu. Ich verstand. "Du hast Angst, gegen ihn kämpfen zu müssen.", schlussfolgerte ich, und sie nickte. "Das wird schon. Hab Vertrauen.", sagte ich lächelnd. "Es wird alles gut.", sagte ich und nahm meine Freundin in den Arm. Sie schluchzte und krallte sich in meinen Rücken. Ich hatte auch Angst. Angst, gegen Shikamaru antreten zu müssen. Mit dem Unterschied, dass er mein bester Freund und nicht meine Liebe war. "Danke. Danke dass du gekommen bist.", sagte sie, als ihre Tränen versiegt waren. Ich streichelte ihr liebevoll über's Haar. "Ich werde jetzt gehen. Du ruhst dich aus, damit du morgen fit bist, ok?", sagte ich und stand auf. Sie nickte und brachte mich zur Tür.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf, als der erste Sonnenstrahl durch mein Fenster fiel. Ich machte mir zuerst ein ordentliches Frühstück, um für den folgenden Tag gewappnet zu sein. Da klopfte es plötzlich an meiner Tür. In meinen Schlafsachen schlurfte ich zur Tür. Shikamaru stand davor. "Sh-Shikamaru?! Was tust du hier?", fragte ich perplex. "Ich wollte dir Glück wünschen, für die Prüfung.", sagte er, und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Hatte ich da einen Hauch von rot auf seinen Wangen gesehen? Nein, war bestimmt nur Einbildung. "Danke. Das wünsche ich dir auch. Wir sehen uns bestimmt später noch.", meinte ich und senkte den Blick. Er nickte und verschwand. Ich atmete aus, als ich die Tür hinter mir schloss.
Einige Stunden später stand ich vor der Akademie und wartete auf die anderen. Es kam mir vor als wäre es gestern gewesen und ging zu der alten Schaukel:
Ich saß auf der Schaukel und schwang mich leicht vor und zurück. Wir hatten gerade Pause und alle anderen rannten herum und unterhielten sich. Ich wohnte gerade zwei Wochen bei den Naras und hatte mich noch nicht daran gewöhnt. "Hey, Yukino. Warum blickst du so traurig drein?", ich schaute auf, und blickte in braune Augen. Shikamarus Augen. Sie waren nicht wie sonst, gelangweilt und nur halb geöffnet, sondern offen und schauten mich besorgt an. "Was? Es ist nichts.", erwiderte ich. Ich wollte nicht zugeben, dass der Sturz mir mehr zugesetzt hatte, als es den Anschein hatte. "Hier.", sagte er, und streckte mir etwas entgegen. Es war eine Blume. Eine weiße Sternblüte. Sie war wunderschön. "D-danke.", stammelte ich, nahm sie an, und steckte sie mir ins Haar.
Ich musste lächeln. "Wartest du schon lange?", fragte Haruhi, welche Megumi im Schlepptau hatte. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. "Dann gehen wir mal rein.", sagte sie und ging selbstsicheren Schrittes voran. Wir gingen durch die vielen Gänge, bis wir zu dem Raum kamen, an dem wir uns treffen sollten. Der Durchgang war frei, und das Zimmer brechend voll. Wir konnten gerade noch einen Tisch ergattern. Kurz nach uns trafen auch Shikamaru und sein Team ein. Und schon ging's los. Sakura und Ino zickten sich an, und stritten um Sasukes Gunst. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Ich hatte nie verstanden, was an dem Uchiha so toll war. Ich schaute mich im Raum um. Gruselige Gestalten waren unter den Teilnehmern. Am Tisch vor uns saß ein rothaariger Junge mit seinem Team. Er hatte eine düstere Aura, die mir die Härchen zu Berge stehen lies. Da sah er plötzlich zu uns hinter. Das kalte Türkis seiner Augen traf einen wie ein Blitz. Er war voller Hass und Mordlust. Ich zuckte zusammen. Gott sei Dank kam gerade der Prüfer herein. Er stellte sich als Ibiki Morino vor. Sein vernarbtes Gesicht sollte wohl die Angst schüren. Er erklärte uns, wie die erste Prüfung ablaufen würde. "Der sieht aber gruselig aus, findest du nicht?". flüsterte Haruhi Megumi zu, welche nur nickte. Sie war komplett verängstigt. Nachdem wir die Platzziffern gezogen hatten, ging es los.

Ich hatte mir gerade die erste Aufgabe durchgelesen. Die Aufgaben waren alle so gut wie unlösbar. Man MUSSTE schummeln, wenn man nicht durchfallen wollte. Aber wie stellte man das am besten an? Die anderen beiden waren schon fleißig am Schreiben. Ich sah mich im Raum um. Der Junge neben mir schien alle Antworten zu haben. Ich aktivierte mein Kekkei Genkai. Meine grünen Augen wurden schwarz und ich sah ihn an. Er würde sich bald zu mir wenden, denn mein Blick würde ihn sprichwörtlich durchlöchern. Und wie ich es prophezeiht hatte, drehte er sich zu mir, und machte den Fehler mir in die Augen zu sehen. Jetzt hatte ich ihn. Er schrie auf, schlug um sich, und fiel mitsamt seiner Arbeit zu Boden. Ich lies es so aussehen, als hätte er mich mitumgeworfen. "Helfen sie ihm doch!", rief ich mit gespielter Verzweiflung. Er griff sich an den Kopf und krümmte sich vor Schmerz. Doch dieser war nur in seinem Kopf. Ich hatte beschlossen, ihm die Illusion des Schmerzes aufzuerlegen. Schnell sammelte ich seine Papiere auf, und tauschte sie mit meinen aus, die komplett leer waren. Die Wachen kamen und brachten ihn weg. Meine Augen waren wieder grün, und ich hatte meine Antworten. Alle starrten mich an. Ich lächelte verlegen und setzte mich wieder auf meinen Platz. Jetzt warteten alle auf die zehnte Frage. Und wir blieben.

Und wir bestanden! Haruhi sprang wie ein hyperaktiver Flummi im Zimmer herum und knuddelte uns fast zu Tode. Dann geschah es: etwas schwarzes schwang sich durch das Fenster herein. Ein schwarzes Plakat spannte sich auf, und darauf stand in weißen Kanji: Anko Mitarashi - zweite Prüfung. Eine Frau stand davor. Mit einem seltsamen Grinsen im Gesicht schaute sie uns an. Wahrscheinlich dachte sie daran, wie viele von uns weiterkamen. "Anko! Du bist wie immer zu früh!", knurrte Ibiki, der hinter dem Plakat hervor kam. "Ihr seid doch fertig, also was regst du dich auf?", fragte sie. Ibiki schüttelte den Kopf. "Jetzt hört mal zu ihr Maden! Ich bin Anko Mitarashi, die zweite Prüferin! Die nächste Prüfung wird nicht so einfach sein wie die erste.", erklärte sie, und Haruhi hörte auf zu hüpfen. Gespannt schaute ich sie an. Anko strahlte so viel Stärke aus. Vielleicht war das aber alles nur gespielt. Sie befahl uns, nach Hause zu gehen, und für fünf Tage Proviant und Waffen zusammenzupacken. Die zweite Prüfung war eine Art Überlebenstraining. Aber genaueres würde sie uns erst später erklären.

Auf dem Weg zu mir nach Hause, hielt mich Shikamaru auf. "Was gibt es denn?", fragte ich, als wir nebeneinander her durch die Straßen gingen. "Was hast du mit dem Kerl neben dir angestellt, dass er so geschrien hat? Das war doch dein Werk, gib's zu.", verlangte er. Ich blieb stehen und sah ihn an. "Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen. Außerdem bin ich nicht so blöd, mich zu verraten, damit du dir eine deiner brillianten Strategien gegen mich ausdenken kannst. Und du möchtest das, was ich drauf habe, nicht am eigenen Leib erfahren. Glaub mir das. Wir sind Konkurenten, vergiss das nicht. Ich werde, falls wir aufeinander treffen, keine Gnade walten lassen. Verstanden?", sagte ich und gab ihm mit meinem Blick zu verstehen, dass ich es ernst meinte, und er sich in Acht nehmen sollte. "Das gleiche werde ich auch tun.", erwiderte er. Dann streckte er die Hand aus. "Gutes Gelingen. Möge der oder die bessere gewinnen.", ich nahm seine Hand und sagte: "Mögen die Götter mit uns sein." Dann lies ich ihn einfach stehen. Ich konnte es nicht länger ertragen, vor der zweiten Prüfung mit ihm zu reden, da wir vielleicht Gegner sein würden, falls es zu einem Kampf kam.

Wieder zurück vor dem Prüfungsgelände warteten die Mädels schon auf mich. "Hast du alles?", wollte Megumi wissen. Ich sollte ihr noch einige Kunai, Shuriken, Senbon und Schleifsteine für ihre Dolche mitbringen. "Ja, ich habe alles bekommen.", erwiderte ich und gab ihr die Waffen. "Für dich auch, Haruhi.", sagte ich. "Ich habe Funkgeräte besorgt. Hier.", sagte Haruhi und drückte mir eins in die Hand. Ich nickte und befestigte es an meinem Gürtel. "Wollen wir uns die Formulare holen?", fragte Megumi, die sich gerade ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenband. Ihren Stirnschutz, den sie bislang an der Hüfte getragen hatte, diente ihr jetzt als Haargummi. Wir nickten, und stellten uns in die Schlange. Nachdem wir einige Minuten gewartet hatten, erhielt jede von uns ein Formular, das wir ausfüllen sollten. Danach rief Anko uns wieder zusammen, um uns die Vorschriften zu erklären. "Dann passt mal auf ihr kleinen Maden. Ich werde das hier nur einmal erklären. Jedes Team bekommt eine Schriftrolle. 13 Teams bekommen eine Erd - die anderen 13 eine Himmelsschriftrolle. Ziel ist es, beide Schriftrollen zu besitzen. Es ist alles erlaubt. Und ihr müsst bis Ende des fünften Tages am Turm sein. Das ist alles.", erklärte sie. "Hier hinter mir könnt ihr euch die Schriftrollen holen. Dann sucht euch ein Tor aus und wartet.", befahl sie. Haruhis Augen leuchteten. "Wir schaffen das, Mädels!", sagte sie und holte unserem Team eine Schriftrolle. Wir gingen zum Tor mit der Nummer 48 und warteten wie befohlen. Als der Startschuss fiel und die Tore geöffnet wurden, stürmten die anderen Teams hinein, während wir gelassen hineingingen. Die zweite Prüfung hatte begonnen!

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