zwöftes Kapitel: Kriegsgeschehen

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In Kumogakure angekommen, wurden wir in verschiedene Divisionen eingeteilt. Ich war in Gaaras Division eingeteilt worden. Gerade holten wir uns die neuen Stirnbänder mit dem Symbol der Shinobi Allianz. "Bist du bereit für den Kampf, Yuki?", fragte Shikamaru, der hinter mir in der Schlange stand. "Was soll die Frage?", erwiderte ich und nahm das Stirnband entgegen. "Du wirkst so abwesend, deswegen mache ich mir Sorgen, ob du auch wirklich einsatzfähig bist.", sagte er und nahm ebenfalls sein Stirnband entgegen. Er hatte ja Recht. Ich dachte einfach zu viel über Megumis Schwangerschaft nach. Aber ich hatte nicht vor, ihm davon zu erzählen. "Wir müssen los. Die Ansprache beginnt gleich.", sagte ich und wechselte somit das Thema. Ich ging davon und ließ ihn stehen. Aber er ging mir einfach nach. Ich wollte zuerst noch ins Sanitäterzelt und mir Verbandszeugs holen. "Was ist nur los mit dir?! Yuki? Yuki!", sagte er, man hörte richtig, wie aufgebracht er war. "Lass mich in Ruhe, Shikamaru!", sagte ich und stopfte einfach alles was ich finden konnte in meinen Beutel. "Du wirst mir jetzt sofort sagen, was los ist, Yukino Kobayashi-Tsubasaki!", befahl er, und mir stellten sich die Nackenhärchen auf, als er mich bei meinem vollen Namen nannte und hielt in meiner Bewegung inne. "Sieh mich an!", sagte er, er klang ziemlich wütend. Ich rührte mich nicht. Anscheinend riss ihm in diesem Moment der Geduldsfaden. Ich hätte nie gedacht, dass der faule, immer genervte und ruhige Shikamaru, ausrasten würde. Er packte mich an den Schultern, drehte mich zu sich um, und zwang mich, ihm in die braunen Augen zu sehen. "Sag mir, was mit dir los ist.", befahl er. Seine Stimme hatte sich wieder beruhigt. Ich senkte den Blick, doch er zwang mich mit seinem Finger unter meinem Kinn, ihn anzusehen. "Na gut!", begann ich und starrte ihn an. Ich atmete tief durch und sagte:" Ich bin so neben der Spur, weil ich immer an Megumi denken muss.". Er starrte mich fragend an. "Was ist mit Megumi? Warum ist sie eigentlich nicht hier?", fragte er. "Megumi ist nicht hier, weil...sie ein...Kind erwartet.", sagte ich und sah ihn mit Tränen in de Augen an. "Was? Megumi ist schwanger?", wiederholte er meine Erklärung. "Pscht! Nicht so laut!", sagte ich. Er sagte nichts mehr darauf. Also war dieses Gespräch für mich für beendet.

Nach Gaaras Ansprache, rückten wir zu unserer Position aus. Ich folgte Gaaras Trup, und wünschte Haruhi alles Glück der Welt, dass sie heil wieder kommen würde. Sie war Kakashis Einheit zugeteilt. Während wir Gaara folgten schwieg ich. Shikamaru, der mit Temari vor mir lief, unterhielt sich mit ihr. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie schmerzte es mich, wenn ich die beiden so sah. Aber ich sollte mich auf die bevorstehenden Schlachten konzentrieren! Also lief ich weiter und blendete alles andere aus.

Irgendwie wirkte alles so verschwommen. Als wäre alles nicht real. Wir rückten immer weiter ins feindliche Gebiet vor, und gewannen auch viele Kämpfe. Aber ich hatte ein dumpfes Gefühl in Kopf und Bauch. "Yukino? Was ist los?", fragte Gaara mich in einer Pause, als ich in meinem Zelt saß. Er klappte die Plane zur Seite und sah herein. "Äh...es ist nichts, wirklich nichts, Gaara.", sagte ich und sah zu Boden. Er hatte mir vor einigen Wochen angeboten, mich beim Vornamen zu nennen. Ich erinnerte mich noch gut daran.

*Flashback*

Tsunade hatte mich auf eine Mission geschickt. Eigentlich war ich Lehrerin an der Ninja Akademie von Konoha Gakure, aber ich hatte ihr damals angeboten, dass ich auch als Jonin einspringen könnte, falls mal Not am Mann war. Also schickte sie mich nach Suna Gakure. Ich sollte dort einige Dokumente abgeben und beim Aufbau der Ninja Akademie helfen. Es war eine sehr ausgefallene Mission, da ich von Architektur keine Ahnung hatte. Also lief ich einfach los. Den Marsch, der eigentlich im normalen Tempo 3 Tage dauerte, legte ich in weniger als der Hälfte der Zeit zurück. Vor den riesigen Mauern Sunas kam ich zum stehen. Sie waren wirklich atemberaubend. Sie sahen so...uneinnehmbar aus. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass jemand sie durchbrechen könnte. Als ich durch den Eingang hindurch ging, und auf der anderen Seite wieder herauskam, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Es war sehr viel zerstört worden. Überall rannten Bewohner, Bauarbeiter und Handwerker umher, um dem Dorf wieder auf die Beine zu stellen. "Bist du die Kunoichi aus Konoha? Yukino Kobayashi?", sagte jemand rechts von mir. Dort stand ein dunkelhaariger, dürrer junger Mann mit Brille und Klemmbrett. Sah sehr nach Bürohengst aus. "Ja, die bin ich.", sagte ich und ging zu ihm hinüber. "Folge mir.", sagte er in befehlhaberischen Ton und ging im Stechschritt davon. Mir war dieser Kerl jetzt schon unsympatisch. Aber ich folgte ihm schweigend. Er führte mich zum Turm des Kazekage. Gaaras Residenz. Ich hatte Gaara seit den Chunin Auswahlprüfungen nicht gesehen. Aber jetzt war er Kazekage von Suna Gakure. Er hatte es weit gebracht. "Wir sind da.", meinte der Spargel und klopfte an die Tür. Ein monotones "Herein." war die Antwort darauf. Er öffnete die Tür und ich ging hinein. Gaara saß hinter einem großen Schreibtisch vor einem Fenster, auf dessen Fensterbrett viele Kakteen standen. Er trug den üblichen weißen Umhang und schrieb gerade etwas auf. "Meister Kazekage. Die Botin aus Konoha ist da.", sagte er und verschwand. Gaara blickte auf. "Schön. Gib mir die Dokumente.", sagte er nach einem ungewissen Moment des Schweigens. "Oh. Ja. Natürlich. ", sagte ich, kramte drei Schriftstücke aus meinem Rucksack und legte sie auf den Schreibtisch. "Danke.", ich trat zurück und wartete bis er sie durchgesehen hatte. "Gut. Tsunade sagte, du sollst bei der Planung der neuen Akademie helfen. Hast du denn schon einige Pläne? Wahrscheinlich nicht. Ich werde dich mit den Bauplänen persönlich bekannt machen.", erklärte der sonst so schweigsame Gaara. Anscheinend interessierte er sich sehr für dieses Projekt. Ich nickte und folgte ihm aus dem Zimmer in ein anderes. Es sah aus wie ein Archiv, und so gesichert es war, war es wohl auch das Archiv. Er schaltete das Licht an. Die Wände standen voller Regale und Aktenschränke, die zum Bersten vollgestopft mit Papieren, Schriftrollen und Dokumenten. Und Bauplänen. Gaara wandte sich einem Schrank zu, und zog einen großen zusammengerollten Plan heraus und breitete ihn auf dem Tisch aus. Ich trat näher an den Tisch heran und besah ihn mir genauer. Er erklärte mir sehr aufwändig und genau wie er sich die Akademie vorstellen würde und wartete auf meine Vorschläge. Wir standen lange in diesem Raum und diskutierten, wie wir uns was vorstellten und was wir ändern würden.

Ich verbrachte einige Wochen in Suna und leitete den Aufbau der Akademie. Am Abend nach der Einweihungsfeier saßen Gaara und ich in seinem Büro und sprachen über meinen erfüllten Auftrag. Vor uns stand die zweite halb leere Flasche Sake und Gaara wurde gerade so richtig locker, als ich plötzlich ein Geräusch aus dem Archiv hörte. "Gaara. Hörst du das? Da will jemand ins Archiv einbrechen!", sofort waren Gaaras Sinne geschärft und wir standen leise auf. Dann schlichen wir den Gang entlang, zum Archiv. Jemand mit dunklen Klamotten und Kaputze machte sich am Schloss des Archivs zu schaffen. "Ich mach das.", flüsterte ich und legte eine Handfläche auf den Boden und schickte mein Eis auf den Einbrecher zu. Ich fror ihn am Boden fest. Er fluchte lautstark und wir konnten ihn enttarnen. Es war Gaaras Sekretär, der mich am ersten Tag hergeführt hatte.

*Flashback Ende*

Seit diesem Tag hatte ich Gaaras volles Vertrauen

"Du wirkst so abwesend. Was ist los?", fragte Gaara und setzte sich auf meine Matratze. Ich seufzte. Er kannte mich mittlerweile zu gut. "Kabuto verwendet das Jutsu der Wiedergeburt aus schmutziger Erde...wir haben schon gegen einige gute, aber tote Shinobi gekämpft...da ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich auf meine...Eltern treffe...", sagte ich und sah ihn traurig an. Er wusste vom Tod meiner Eltern. Gaara war neben Shikamaru mein bester Freund, abgesehen von den Mädels. Er war eigentlich kein sehr offener Mensch, aber dennoch nahm er mich jetzt in den Arm. Er redete mir gut zu. Das tat mir gut. So saßen wir einige Minuten, ohne zu wissen, dass wir beobachtet wurden.

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