zehntes Kapitel: Pains Angriff

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Ich saß gerade beim Frühstück, als es plötzlich eine Rauchwolke gab, und Ryuchi auf dem Tisch vor mir saß. "Ich habe die Nachricht wie gewünscht überbracht, mein Fräulein. Außerdem habe ich auch die Antwort erhalten.", sagte er mit einer Verbeugung. Ich bewunderte diesen kleinen Drachen. Trotz seiner unscheinbaren Größe strahlte er so viel Toleranz, Mut und Stärke aus. Er war einfach nur ehrfürchtig. "Vielen Dank, Ryuchi. Du darfst gehen.", sagte ich, nahm ihm die Rolle vom Hals und er verpuffte in einer Rauchwolke. Was wohl in der Schriftrolle stand. Eilig öffnete ich das Siegel und rollte sie aus. Dann begann ich zu lesen. 'Meine liebe Enkelin Yukino, Ich freue mich sehr von Dir zu hören. Ich muss sagen, Ich bin stolz auf Dich. Dank Dir wurde die Fehde endlich aufgeklärt. Niemand hätte gedacht, dass mein Vater nur in seinem Stolz verletzt war, und deswegen nicht hören wollte, was der Tsubasaki Clan zu sagen hatte. Wir danken dir aufrichtig für deine Mühen. Aber Ich habe noch ein anderes Anliegen, welches Ich gern mit Dir besprechen würde. Wir wollen, dass Du zu uns zurückkehrst. Außerdem haben wir beschlossen, das Du ja ein Mitglied unserer Familie und des Clans bist, dass Du heiraten wirst. Wir haben schon einen passenden Ehemann für Dich ausgewählt. Wir hoffen, Du verstehst unsere Beweggründe. Immerhin müssen die Fähigkeiten unserer Familie geschützt werden. Außerdem wirst Du dein Leben als Kunoichi aufgeben, und als Mutter und gute Ehefrau für deine zukünftigen Kinder und Ehemann sorgen. Wir hoffen, es geht Dir gut und dass Du dein Leben genießt. Liebe Grüße, Sakuko Tsubasaki.' Geschockt starrte ich auf die Rolle in meinen Händen. Das war doch nicht ihr Ernst! Ich soll einen wildfremden Mann heiraten? Niemals! Ich pfefferte die Rolle in eine Ecke des Zimmers. Ich verstand nur zu gut, warum mein Vater damals abgehauen war. Diese blöden alten Sitten und Traditionen! Tränen rannen mir die Wangen hinunter. Da klopfte es an der Tür und ich schreckte auf. Shikamaru! Verdammt! Ich hatte unser Training vollkommen vergessen! "Yukino? Bist du da?", fragte er und klopfte gegen die Tür. Schnell wischte ich die Tränen fort und rannte zur Tür, um ihm zu öffnen. Natürlich sah er, dass ich geweint hatte. "Yuki? Was ist passiert?", fragte er besorgt und führte mich ins Wohnzimmer. In der Ecke lag immernoch die Schriftrolle. Er hob sie auf und las sie. Seine Augen weiteten sich. "Was?", fragte er mit verdattertem Gesichtsausdruck. "I-Ich s-s-soll heiraten!", schluchzte ich in meine Hände und setzte mich auf einen Stuhl. "Und wen?", fragte er, doch ich schüttelte nur unwissend den Kopf. "I-Ich will keinen w-w-wildfremden Mann heiraten!", sagte ich schluchzend. Er nahm mich in den Arm. "Du könntest weglaufen, wie dein Vater es getan hat.", schlug er vor. Ich sah ihn mit verweinten Augen an. "D-Das schaffe ich nicht. Dazu f-fehlt mir der Mut.", sagte ich und wischte die Tränen weg. "Eine andere Möglichkeit wäre, dass du deiner Großmutter sagst, dass du bereits verlobt bist. Mit jemandem aus einem stolzen Clan aus Konoha.", sagte er nachdenklich. Mein Herz schlug schneller. "Und...an wen hattest du da gedacht?", fragte ich leise. "Mich.", sagte er und sah mir in die Augen. "Yukino Kobayashi.", sagte er und ging auf die Knie. "N-nein! Nein! Nein! Shikamaru! Tu das nicht!", flehte ich. "Ich meine das Ernst, Yukino. Ich liebe dich. Das ist mir klar geworden, als du damals ins Koma gefallen bist. Ich liebe dich, und deswegen möchte ich dich fragen, ob du meine Frau werden möchtest."

Schweißgebadet schreckte ich aus dem Traum hoch. Ich zitterte am ganzen Körper. Was hatte dieser Traum zu bedeuten? "Es war nur ein Traum.", murmelte ich erleichtert. Ich sah auf den Wecker. Es war bereits 9 Uhr. In einer halben Stunde würde Shikamaru kommen, und mich zum Training abholen! Ich sprang aus dem Bett und rannte ins Bad, um zu duschen und mich fertig zu machen. Um halb 10 stand ich fertig fürs Training vor der Haustür und wartete auf Shikamaru. "Schon da?", fragte dieser verdutzt als er mich draußen stehen sah. Ich lächelte. Da fiel mir dieser seltsame Traum wieder ein. Er hatte um meine Hand angehalten. Ich schüttelte den Kopf, um es zu vergessen. "Lass uns gehen.", sagte ich und marschierte voran. Am Trainingsplatz angekommen blieb ich stehen. "Du bist in richtig guter Stimmung, hmm?", sagte er. Ich nickte und grinste. Er lächelte mich mit einem seiner seltenen Lächeln an. Mein Herz schlug schneller, und ich war verwirrt. Warum waren meine Gefühle so stark, wenn er in der Nähe war? Ich verstand es nicht. War das Liebe? Nein, unmöglich. Wir waren nur Freunde, oder nicht? Ich dachte an Megumis Worte. 'Er ist nicht von deiner Seite gewichen, als du im Krankenhaus lagst. Er hat dir jeden Tag Blumen gebracht, und auf dich aufgepasst. Also wollte er, dass du ihm verzeihst. Und mit dem Blick, mit dem er dich angesehen hat. Denk mal darüber nach.' Ich schluckte. War das ihr Ernst? Dachte sie, dass er in mich verliebt war? Das war undenkbar. Wir waren zusammen aufgewachsen. Und seit ich ihn kannte hatte er nie wirklich Interesse an Mädchen gezeigt. "Yuki? Du bist plötzlich so abwesend? Sollen wir das Training sein lassen?", hörte ich seine Stimme aus weiter Ferne. "Was?", sagte ich. "Ich habe eigentlich keine Lust auf Training.", gestand er und setzte sich unter einen Baum. Ich setzte mich zu ihm. Schweigend saßen wir eine Weile so da. Bis ich meinen gesamten Mut zusammen nahm. "Du, Shikamaru?", begann ich. "Ja?", sagte er, in die Wolken schauend. Ich atmete tief durch. "Bist du in jemanden verliebt?", jetzt hatte ich es gesagt. Wie wird er reagieren? Panik erfasste mich. Er starrte mich an, als wäre ich ein Alien. "Es ist kompliziert.", sagte er und schaute wieder gen Himmel. Ich traute mich nicht nachzufragen und beließ es dabei. "Warum fragst du?", fragte er. "Ach, nur so.", sagte ich und schaute ebenfalls nach oben. Wir saßen lange so da. Plötzlich wurde er zu einer Mission gerufen. Ich blieb allein zurück, mit meinen Gedanken. Was meinte er damit, als er sagte, es sei kompliziert? Verwirrt blickte ich in den Himmel. Ich saß noch einige Stunden da, bis es zu regnen begann. Ein seltsames Gefühl beschlich mich, und ich beschloss, nach Hause zu gehen.

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