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Montag - 23. Januar 2012

Nun hat Taeyong mir seit einer Woche nichts mehr getan, mich nicht gemobbt, geschlagen wie sonst immer und das Gefühl, dass er sich geändert hat, hat mich jetzt vollkommen überzeugt.

In der letzten Woche war er in den Pausen immer wieder in meiner Nähe oder hat mich beobachtet. Als sich unsere Blicke manchmal trafen, fühlte ich mich wohl, den Rest der Welt blendete ich aus.
Ich gehe mittlerweile ohne Angst und mit einem Lächeln zur Schule, ich bin wie ausgewechselt.

Wie jeden Morgen ging ich mit Minji zur Schule und auf dem Weg dorthin trafen wir Doyoung und Ten.
Ten gehört jetzt mittlerweile zu unserer kleinen "Gruppe" dazu, wir haben uns von Anfang an gut verstanden.

Taeil und ich verstehen uns mittlerweile auch recht gut, letzte Woche Donnerstag haben wir sogar Nummern getauscht.
Minji weiß nicht so ganz, was sie von ihm halten soll, aber Seohyeon findet ihn ganz nett.

Wir hatten gerade Freistunde, weswegen wir uns, trotz des kalten Wetters, draußen auf eine Bank setzten.

Ich hatte mein Trinken zu Hause vergessen, weswegen ich kurz das Schulgebäude betrat, um mir etwas zu kaufen.
Ich ging also zur Cafeteria und kaufte mir eine Flasche Wasser.

Als ich mich aber auf den Weg zurück nach draußen machen wollte, hielt mich jemand an meinem Handgelenk fest und zog mich in die nächste Abstellkammer.
Ich konnte nicht schreien, da mir die Person mit der anderen Hand meinen Mund zuhielt.

,,Was willst du von mir?!", schrie ich die Person nun an, nachdem sie mich losgelassen hatte.
,,Mich entschuldigen", sagte diese Person. Trotz des Caps und dem Mundschutz wusste ich, dass es Taeyong war.
Meine Stimme wurde augenblicklich zittrig und ich wurde nervös.
,,W-wofür?"
,,Dafür, dass ich dich letzte Woche in Ruhe gelassen habe."

Taeyong fing an mich zu treten und zu schlagen.
Die Tränen, die sich in meinen Augen angesammelt haben, liefen meine Wangen hinunter. Ich konnte nicht schreien, ich konnte nicht reden, und vorallem konnte ich mich nicht selbstverteidigen.

Das Einzige, woran ich mich noch erinnern kann ist, dass danach alles schwarz wurde und ich am Boden der Abstellkammer lag.

Mittwoch - 25. Januar 2012

Ich lag dort bestimmt eine halbe Ewigkeit, denn als ich wach wurde, lag ich im Krankenhaus, Taeil saß neben mir und es hörte sich so an, als er würde weinen.

Bevor ich ihn ansprach, wagte ich einen Blick aus dem Fenster. Es war dunkel draußen.
Wie lange lag ich denn in der Abstellkammer?!

Ich versuchte mich hinzusetzen. Vergeblich. Taeil bemerkte dies und drehte sich sofort zu mir.
,,Ahri?! Du bist wach, endlich! Du warst zwei Tage lang bewusstlos! Wie geht es dir?"
Moment, zwei Tage?!
Er wischte sich seine Tränen aus dem Gesicht und umarmte mich.

Ich erwiderte seine Umarmung: ,,Es geht, hab' nur etwas Kopfschmerzen. Wie bin ich hergekommen?"
Er löste sich von mir und sah mich wieder an.
,,Ich wollte zu meinem Spind gehen, als Taeyong plötzlich zu mir gelaufen kam und meinte, dass er dich in der Abstellkammer gefunden hät-"

,,Warte, Taeyong hat dir gesagt, dass ich dort wäre? Ihm hab' ich das doch überhaupt zu verdanken", sprach ich eher zu mir als zu Taeil.

,,Wie du hast es Taeyong zu verdanken? Was ist pas-"
Weiter kam er nicht, da sich die Tür öffnete und Minji, Doyoung und Ten das Zimmer betraten. Ich lächelte leicht und Minji kam zu mir gelaufen. Sie hatte Tränen in den Augen und umarmte mich so fest sie konnte.

,,Wie geht es dir?", fragte Doyoung, der sich neben uns setzte.
,,Habe etwas Kopfschmerzen, aber sonst geht es."
Auch Ten setzte sich zu uns: ,,Jag' uns nie wieder einen solchen Schrecken ein, verstanden?"
Ich nickte mit einem Lächeln.

,,Zurück zu meiner Frage: würdest du mir bitte erzählen, was passiert ist und wieso du es Taeyong zu verdanken hast?", warf Taeil ein.

,,Taeyong war das?!", wurde nun Minji lauter und löste sich von mir.
,,Min-"
,,Ich hab' dir gesagt, dass er sich nicht geändert hat! Er wird sich auch nicht ändern! Der kann was erleben!"
Sie wollte aufstehen, doch ich hielt sie an ihrem Handgelenk fest.
,,Minji, es ist schon ok. Es ist meine Schuld, ich hätte auf dich hören sollen", versuchte ich sie zu beruhigen.
Sie beruhigte sich etwas, ihre Hände waren dennoch zu Fäusten geballt.

Nach zwei Stunden gingen sie auch wieder und ich war allein. Ich beschloss etwas zu schlafen.
|Es war warm. Etwas zu warm. Ich öffnete unsere Haustür und verließ mit einem mulmigen Gefühl unser Haus. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl. Die Pause verbrachte ich wie immer mit Minji und Doyoung.
,,Wer ist der Neue dort?", fragte mich Minji. Ich zuckte nur mit den Schultern.
Ein Mädchen kam plötzlich zu uns: ,,Das ist Lee Taeyong, er geht seit heute auf unsere Schule, er ist in meiner Klasse", erzählte sie uns. Danach ging sie wieder.
Zugegeben, er sah gut aus.
Es klingelte und wir begaben uns in unsere Klassen. In der nächsten Pause gingen Minji, Doyoung und ich in die Cafeteria, Taeyong war ebenfalls dort.
Wir wollten uns gerade in die Reihe stellen, als ich plötzlich stolperte und gegen Taeyong lief; er schüttete sich sein Getränk über. ,,E-es tut mir leid", entschuldigte ich mich so schnell ich konnte.
Taeyong allerdings sah nicht erfreut darüber aus und wollte gerade zum Schlag ansetzen, aber ein Glück konnte Doyoung ihn festhalten.
Dieser Tag veränderte mein Leben, und das nicht ins Positive.|

Ich schreckte mit Tränen in den Augen auf. Wieder dieser Traum. Ich fing an zu weinen, all die Gefühle, die ich in mich hineinfraß, ließ ich jetzt raus, und es fühlte sich gut an.

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Ich weiß, dass das überhaupt nicht zu Taeyong passt, also verzeiht mir bitte.

I'm Sorry-- [Lee Taeyong]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt