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Montag - 16. Januar 2012

Ich wachte auf und hatte direkt das Gefühl, das es heute kein guter Tag für mich werden sollte.
Quälend stand ich auf, ging zu meinem Schrank und nahm mir einen schlichten Hoodie sowie eine schwarze Jeans raus.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich in die kleine Küche, wo meine Schwester bereits Frühstück machte. Unsere Eltern sind vor drei Jahren bei einem schweren Autounfall gestorben, seitdem leben wir beide alleine.
,,Guten Morgen", sagte sie mir mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich entgegnete ein leichtes 'Morgen' und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.

Es klingelte an der Tür und ich begab mich auf den Weg dorthin, um sie zu öffnen; hervor kam meine beste Freundin, Minji.
,,Guten Morgen, Ahri", begrüßte sie mich.
Sofort schloss' ich sie in meine Arme und ging dann mit ihr in unsere kleine Küche.
,,Oh, guten Morgen Minji", entgegnete meine Schwester.
Minji und ich sind fast wie Schwestern, wir kennen uns seit 15, fast 16, Jahren, also seit unserer Geburt.
Selbst Seohyeon, meine Schwester, behandelt Minji wie ihre Schwester.
Wir setzten uns zusammen an den Tisch und fingen an zu essen.

Pünktlich um 7;30 verließen Minji und ich das kleine Haus und machten uns auf den Weg zur Schule.
Ich verabscheute diesen Ort und seine Schüler so sehr. Doch am Meisten verabscheute und hasste ich ihn, Lee Taeyong.
Denn durch ihn fing alles an.

Damals, als er neu auf dieser Schule war, habe ich ihn ausversehen angestoßen, wobei er sich sein Getränk übergeschüttet hat.
Seitdem diesem Tag an hasst und mobbt er mich so stark, dass es weh tut.

Vor diesem kleinen Zwischenfall war ich ein reines Nervenbündel, mittlerweile zeige ich meine Gefühle kaum noch.
Ich weiß nicht wieso, aber wenn er mich beleidigt oder so in der Art, dann tut es weh. Es fühlt sich so an, als würde man mir mit einem Messer in mein Herz stechen.

Seohyeon versucht mir immer einzutrichtern, dass ich Gefühle für ihn habe, aber das stimmt nicht und wird auch niemals stimmen. Ich hasse ihn und nachdem was er mir alles angetan hat, wird sich das auch niemals ändern.

Minji wiederum meint, dass Taeyong Gefühle mich hätte und mich deswegen mobbt; wer's glaubt.

,,Guten Morgen Ahri und Minji", begrüßte uns Doyoung, unser bester Freund. Als ich ihn sah, war meine schlechte Laune wie weggestrichen. Minji und ich antworteten fast gleich mit "Guten Morgen" und umarmten ihn danach.

Wir betraten das Schulgelände und da war sie wieder, diese Angst, Taeyong zu begegnen.

,,Hey, Doyoung!", rief eine Stimme. Eine Person kam zu uns gelaufen und begrüßte uns.
,,Achso, ihr kennt ihn ja noch gar nicht", lachte Doyoung leicht, ,,Ahri, Minji, das ist Ten, er ist neu hier." ,,Freut mich dich kennenzulernen, Ten", sagte Minji und lächelte ihn an, ich entgegnete nur ein leichtes "mich auch".

,,Sollen wir dich rumführen?", fragte Minji.
Ten nickte.
Nun wandte sich Doyoung wieder an mich: ,,Kommst du mit Ahri?"
,,Ich würde ja, aber ich muss noch zu meinem Spind, bevor der Unterricht beginnt", erzählte ich die Wahrheit.
Sie nickten nur und verabschiedeten sich von mir.
Danach gingen sie los und machte mich auf den Weg zu meinem Spind.

Ich konnte nur hoffen, dass ich Taeyong nicht begegnen würde.
Aber zu meinem Glück kam er mir genau entgegnen. Er sah mich an und blieb kurz stehen. Ich konnte mich vor Angst nicht bewegen, also stand ich dort, gegenüber von Taeyong.

Gleich würde es soweit sein, das wusste ich, gleich würde ich erneute Bekanntschaft mit dem Boden machen. In meinen Augen bildeten sich Tränen.
Taeyong stand noch immer da und sah mich an. Er ging weiter. Sollte heute mein Glückstag sein? Würde er mich heute in Ruhe lassen?

Ich setzte mich vor die Spindwand und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Er hat mir heute zwar nichts angetan, aber vergessen werde ich seine Taten nie.

Ich spürte wie jemand neben mir saß und einen Arm um mich gelegt hatte; ich wollte nicht nachsehen, wer es war, ich hatte Angst.

,,Was ist los?", hörte ich eine Stimme sagen. Ich wusste nicht, von wem sie war, also musste ich nachsehen.
Taeil?

Versteht mich nicht falsch, ich bin ihm dafür dankbar, aber wieso sprach' einer der beliebtesten Schüler mit mir?

,,N-nichts", stotterte ich vor mich hin.
Er runzelte die Stirn; ,,Sicher?"
Ich nickte nur.
Er lächelte, stand auf und hielt mir seine Hand hin, damit ich aufstand. Ich nahm sie dankend an und lächelte leicht.
,,Ich bin übrige-"
,,Taeil, ich weiß."
Wieder lächelte er nur: ,,und wer bist du?"
,,Ahri."
,,Nun Ahri, es freut mich sehr dich kennenzulernen", und wieder lächelte er.

Wir unterhielten uns noch etwas, danach ging er zu seiner, und ich zu meiner Klasse.

Nach dem Unterricht wunderte ich mich, dass Taeyong mich heute wirklich den ganzen Tag in Ruhe gelassen hat.
In den Pausen bemerkte ich, dass er in meiner Nähe war, oder immer mal wieder zu mir sah.
Minji sagte mir das auch mehrmals.

Hatte er sich geändert?

I'm Sorry-- [Lee Taeyong]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt