ᵗʰᵉ ᵖᶤᶜᵗᵘʳᵉˢ ᴵ ᵗᵒᵒᵏ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ

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Am nächsten Tag sitzt Taehyung vor seinem Computer und bearbeitet die Bilder von gestern. Er hat seine Kopfhörer auf, aus denen lautstark seine Playslist dröhnt, die Taehyung immer hört, wenn er vor seinem PC sitzt. Taehyung lächelt beherzt, als er bei den Bildern mit dem fremden, jungen Mann angekommen ist und bestaunt erneut seine Schönheit. Er kann nicht glauben, dass ein Mensch so schön sein kann. Diese gestylten, Nougat-braunen Haare sitzen perfekt und der Anzug scheint maßgeschneidert. Darunter zeichnen sich seine Muskeln ab, die mehr als nur definiert sind. Sein Gesicht ist wunderschön. Eigentlich braucht Taehyung an diesem Bild nicht mehr viel zu verändern. Wenn, dann muss er nur den Hintergrund in so fern bearbeiten, dass die Schönheit des Fremden noch besser heraus sticht, falls das überhaupt noch geht.
Wenn Taehyung sich die anderen Menschen um den jungen Mann herum anschaut, muss er feststellen, dass er Fotograf wohl der einzige ist, der ihn faszinierend findet. Jedenfalls kann er nicht erkennen, dass sich andere nach ihm umsehen oder so gebannt auf ihn starren, wie es Taehyung schon seit gefühlten zehn Minuten macht.
Er löst seinen Blick von dem Bild und entdeckt Jin, der ungeduldig im Türrahmen wartet. Wahrscheinlich hat er schon zick Mal geklopft und Taehyung hat es durch die Kopfhörer nicht bemerkt. Diese nimmt der Fotograf ab und wartet gespannt darauf, was Jin ihm zu sagen hat.

»Du musst zu deinen Termin mit der Zeitung und dem CEO Jeon«, erinnert er ihn. Bloß gut. Wenn er Jin nicht hätte würde er sicherlich zu jedem seiner Termine zu spät kommen. Er ist immer so vertieft in seine Arbeit, dass er alles andere um ihn herum vergisst. Taehyung nickt als Zeichen, dass er es verstanden hat und macht sich auch schon direkt auf den Weg. Mit seinem kleinen Transporter, auf dem groß das Logo seines Studios abgebildet ist, fährt er zu der Adresse, die ihm Jin gerade sicherheitshalber noch einmal genannt hat. Taehyung parkt direkt vor dem großen Firmengebäude. Es ist wirklich riesig und ziemlich weit oben leuchtet eine Schrift. 'JEON CONSTRUCTION BANK', steht in großen, blauen Buchstaben geschrieben. Taehyung muss grinsen. Dies ist die Bank, die ihm damals den Kredit für das Studio geben hat. Dementsprechend kennt er sich in dem Gebäude ein kleines bisschen aus. Mit dem gesamten Equipment in den Händen, betritt er das Gebäude und steht in einer großen, modernen Lobby. Er steuert direkt die Rezeption an. Dahinter steht eine große schlanke Frau. Ihre Haare sind platinblond gefärbt und mit ihren Krallen an den Fingern könnte sie Morde begehen. Von ihr kann Taehyung sicher keine Hilfe erwarten, das ganze Equipment ist nämlich sau schwer und unhaltlich zu tragen. Blondi hebt den Kopf und lächelt Taehyung an. Sie fragt, was sein Anliegen ist. Nach einer kurzen Erläuterung bekommt er auch schon einen Besucherausweis und das Stockwerk genannt, in welches er muss.

Taehyung drückt das Stativ und die Lampen fester an sich und steuert den Aufzug an. Zu Taehyungs Überraschung hält Blondi ihn auf und nimmt ihm das Stativ ab. Sie begleitet ihn zum Aufzug und sogar bis in das 23. Stockwerk, in welchem Taehyung den Fahrstuhl verlässt. Auch hier gibt es eine Rezeption. Die Frau, dieses Mal eine Brünette weißt auf einen Raum, den Taehyung umständlich betritt, dabei fast über seine Lampen stolpert. Doch er hat sich gut unter Kontrolle. Er stellt das Zeug in die nächste Ecke und schaut sich im Raum um. Er wirkt sehr steril. Lediglich weiß ist an den Wänden zu finden und außer zwei Stühlen, die sich gegenüber stehen, ist er nicht weiter möbliert. Dieser Raum scheint extra für Interviews eingerichtet wurden.
›Interessant‹, denkt sich Taehyung und wendet sich an die zwei Männer, die schon im Raum sind. Der eine scheint der Interviewführer zu sein, denn er hat ein Klemmbrett in der Hand und ein Aufnahmegerät in der Hand. Er trägt nur ein weißes Hemd und eine graue Jeans. Auch der andere Typ hat ein Klemmbrett. Doch, dass er hier her gehört ist definitiv nicht zu verkennen. Sein fein geglätteter, maßgeschneiderter Anzug sagt schon alles. Außerdem trägt er einen Mitarbeiterausweis um den Hals. Taehyung kann nicht erkennen, wie er heißt. Dafür stellt er sich im nächsten Moment persönlich vor.
»Kim Namjoon. Der Sekretär. Herr Jeon wird bald da sein. Bauen sie schon einmal alles auf, was sie gleich brauchen werden«, sagt er kühl. Taehyung verdrückt sich ein Augenrollen. Als würde er ein Haufen Zeug hier her schleppen, welches er nicht braucht. Doch Taehyung sagt nichts und stellt das Stativ und die Lampen so hin, dass sie den Stuhl, auf welchem der CEO sitzen wird, anvisieren. Dann heißt es warten.