10-Haters gonna hate

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Die folgende Woche verbrachte ich irgendwo im Himmel oder so. Natürlich ging ich zur Schule und so, aber es war mir egal, wie sehr die Lehrer nervten oder ob jemand ein Problem mit mir hatte.

Freitag nach der Schule holte Mum mich in die Realität zurück. Wir saßen gerade am Esstisch, als Mum uns gesagt hatte, dass wir vor dem Abi doch nochmal umziehen mussten. Ich rannte hoch in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich ging auf Facebook, weil ich ein bisschen mit André, Justus, Linus oder Chris schreiben wollte, doch keiner von ihnen war online. Stattdessen fand ich wieder viele neue Hater, die mir Nachrichten geschrieben hatten. Sie haben Recht dachte ich. Ich kann nicht mal Fußball spielen. Andere können das mit Sicherheit besser. Ich sah mein Taschenmesser auf dem Schreibtisch liegen,nahm es in die Hand und klappte es auf. Ich setzte das Messer an meinem Unterarm an, doch bevor ich irgendwas machen konnte klopfte es an der Tür. „Lea?Was ist los Mäuschen?¨ es war Maxi. „Ich will nicht schon wieder umziehen. Zum ersten Mal in meinem Leben ist mir etwas wirklich wichtig und dann wollen Mum und Dad schon wieder umziehen¨ „Aber Lea...Ich weiß, dass da noch etwas ist. Es geht nicht bloß um den Umzug¨ „Geh weg¨ schrie ich schon fast. Ich wartete noch kurz, dann hörte ich seine Schritte auf der Treppe. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja genau. Ich hatte mich noch nie in meinem Leben geritzt, doch es fühlte sich richtig an. Es tat kurz weh, doch dann kam mir der Gedanke an die Hater und es kam mir so vor, als würde ich etwas gegen sie tun können. Auch,wenn das natürlich Quatsch war. Der Klingelton meines Handys riss mich aus meinen Gedanken.

„Ja?¨  „Lea ich bins. Ich hab gerade auf deiner Facebookpinnwand die ganzen Hates gesehen. Ich muss dich sehen. Nicht,dass du noch was blödes Anstellst oder so." OMG das war Chris. „Ich biege gerade in deine Straße ein und jetzt kann ich dein Haus sehen. Ich bin gleich da¨ mit diesen Worten legte er auf. Scheiße, scheiße, scheiße. Ich klappte das Messer zu und ließ es in der Schreibtischschublade verschwinden. Mit einem Wattepad wischte ich das Blut ab und zog den Ärmel der Jacke drüber. Ich schloss die Tür auf. Es klingelte. Ich rannte runter und öffnete Chris die Tür. Er gab mir einen Kuss zur Begrüßung und folgte mir in mein Zimmer. Wir setzten uns auf mein Bett und küssten uns. Es fühlte sich verdammt gut an, aber irgendwie auf eine Art, die man nicht beschreiben kann. Ich stand auf und schloss die Tür ab. Ich wollte schließlich nicht, dass Mum, Dad oder Maxi rein kamen, wenn ich gerade Chris küsste. Als wir uns weiter küssten, zog er mir die Jacke aus. Fast augenblicklich hörte er auf zu Küssen. „Lea hast du dich etwa geritzt? Du blutest. Warum tust du das?" rief er aufgebracht. Ich brach in Tränen aus und ging wortlos zum Schreibtisch. Ich setzte mich an den PC und rief Facebook auf. „Deswegen" schluchtzte ich. Er kam zu mir und las einige der Hates „Aber die haben doch keine Ahnung, wie sehr du gekämpft hast" „Mum und Dad wollen wieder umziehen und dann hab ich das gelesen und.." ich brach ab.

Chris p.o.v
Ich hob sie hoch und trug sie zu ihrem Bett. Ich legte mich neben sie und ließ sie mein T-shirt vollheulen. Ich sah mir ihre Wunden an und streichelte ihre Haare. „Wir müssen verhindern, dass deine Eltern was mitbekommen" sagte ich, als sie sich halbwegs beruhigt hatte und deutete auf ihren Arm. „In meinem Schreibtisch ist ein erste Hilfe-Set" schluchtzte sie. Ich ging zum Schreibtisch und kramte in den Schubladen. Dabei fand ich ein Taschenmesser, mit dem Lea sich geritzt haben musste. „Komm mal her, Schatz"  Sie setzte sich auf den Schreibtischstuhl. „Bei der Wunde merken deine Eltern sofort, dass du nicht hingefallen bist oder so. Entweder musst du ihnen die Wahrheit sagen, oder wir finden eine plausible Lüge, oder das ganze muss.... so aussehen...als wärst du...hingefallen oder so". Noch bevor ich den Satz beendet hatte griff sie zum Messer und „änderte"die Wunde so, dass es aussah, als wäre sie auf einen spitzen Stein gefallen oder als hätte sie jemand mit Stollen erwischt. Glücklicherweise hatte sie nicht sooo tief geschnitten. Ich hatte in der Zwischenzeit das erste Hilfe-Set gefunden und öffnete es. Ich nahm eine Kompresse aus ihrer sterilen Plastikverpackung und legte sie auf die Wunde. Anschließend wickelte ich einen Verband um ihren Arm und klebte das Ende mit Tape fest. „So Schätzchen. Jetzt bauen wir den Frust richtig ab. Zieh dich eben um ich hol meine Tasche von unten und dann gehts los" Ich ging runter in den Flur, nahm meine Tasche mit, ging ins Bad, zog mich um und klopfte an Leas Tür.  Sie stand im Trikot vor mir und hatte die Fußballschuhe in der Hand. Ich nahm ihr die Schuhe ab, packte sie in die Tasche und folgte ihr in den Flur. Wir zogen Schuhe an und gingen raus.

Auf dem Platz ließen wir alles raus. Naja genau genommen nur Lea. Irgendwann setzten wir uns völlig ausgepowert auf die Bank.„Wir finden eine Lösung, wie du hier bleiben kannst¨ versprach ich ihr. „Wir gehen jetzt zu dir nach Hause und reden mit deinen Eltern¨ Ich stand auf, reichte ihr die Hand und zog sie auf die Füße. „Komm¨

Soooooo das war Teil 10.

Gaaaanz lieben Dank an Laura und meine Cousine Christina aus Hamburg :*   (Sorry, dass ich ne Idee von dir übernommen habe. Ich hab das aber erst gesehen,als ich den Teil hier geschrieben hatte...) :(

HEGDL

1) Der beste Umzug meines Lebens(Nationalmannschaft)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt