28-Das erste Spiel in der Nationalmannschaft

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Auf nach Meppen zu der lieben Cousine aus der Hansestadt Hamburg

Unser Freundschaftsspiel am Wochenende mit Leverkusen gegen St. Pauli spielten wir unentschieden 2:2. Von Sonntag auf Montag schlief Chris bei mir. Er hatte mir fest versprochen mit zu kommen und mir die Daumen zu drücken. Um halb sechs wachte ich auf und konnte nicht mehr schlafen. Ich versuchte ein bisschen zu lesen und Musik zu hören, aber das alles half nichts. Also stand ich auf, zog meine Laufsachen an und steckte etwas Geld in die Tasche der Trainingsjacke.

Ich lief zur Bäckerei, kaufte Brötchen und joggte wieder zurück. Zuhause deckte ich den Tisch, ging Duschen und zog mich um. Inzwischen war sieben und ich ging Chris wecken. Wir frühstückten und gingen anschließend ein bisschen spazieren. Um acht weckte ich meine Eltern und während Dad frühstückte, saß ich wie auf heißen Kohlen. Als er endlich fertig war, stiegen wir ins Auto. Ich hatte mindestens fünf mal überprüft, ob ich alles dabei hatte. Nervös, wie ich war stieg ich ein. Ich holte mein Handy aus der Tasche der Trainingshose, reichte Chris den einen Kopfhörer und steckte mir selbst den anderen ins Ohr. Nach gefühlt 100 Jahren Fahrt erreichten wir den Borussia Park. Ich folgte der Beschreibung, die ich per Mail erhalten hatte. Dad und Chris kamen mit. In den Katakomben musste Dad unterschreiben, dass er mit der ganzen Aktion einverstanden war und dass ich keine gesundheitlichen Probleme hatte. Während die beiden ihre Plätze suchen gingen, folgte ich der Managerin in die Kabine. Sie stellte mich vor und wies mir einen Platz zu. An dem Haken an der Wand hing eine Trainingsjacke auf einem Kleiderbügel und ordentlich gefaltet lag ein Trikot, eine Hose und ein paar Stutzen auf der Bank. Ich schob es ein Stück zur Seite und setzte mich. „So Mädels zieht euch um und dann ab zum Aufwärmen" rief die Trainerin, die sich mit Anja vorgestellt hatte. Ich faltete das Trikot auseinander und grinste. Nummer 23.

Nachdem wir uns umgezogen hatten, liefen wir uns warm. Mein Lampenfieber stieg von Sekunde zu Sekunde. Als wir fertig waren bekamen wir in der Kabine taktische Anweisungen und gingen dann in den Spielertunnel zur Treppe nach oben. Ich war als defensive Mittelfeldspielerin eingesetzt und lief deswegen relativ weit hinten ein. Doch da es seit langem das erste Länderspiel war, wurden wir alle namentlich aufgerufen. Nach den Ersatzspielerinnen, der Torhüterin, den Abwehrspielerinnen, den 6ern und zwei anderen Mittelfeldspielerinnen, rief der Stadionsprecher: „Heute zum ersten Mal im Nationaltrikot, unsere siebzehnjährige Newcommerin Lea
Richter. Herzlich Willkommen" Ich lief auf den Rasen und klatschte die anderen ab.

Als auch die anderen da waren, machten wir ein Foto und stellten uns dann für die Nationalhymnen auf. Ich war so nervös, dass mein ganzer Körper kribbelte. Anschließend lief ich auf meine Position und wartete auf den Pfiff der Schiedsrichterin. Die Partie begann. Schon nach 3 Minuten lagen wir in Führung. Zur Halbzeit stand es 2:0. Ich schoss Mitte der zweiten Hälfte das 4:0 und kurz vor Ende fiel noch das 5:0. Als die Schiedsrichterin abpfiff, konnte ich es nicht glauben, dass ich es tatsächlich geschafft hatte.

Die anderen gratulierten mir und nach einer Ehrenrunde gingen wir in die Kabine.

Als ich durch den Hinterausgang zum Mannschaftsbus ging, warteten Dad, Chris, Maxi und Mum auf mich. Sie durften mit zum Abendessen kommen. Ich stieg zu den anderen in den Mannschaftsbus, während die anderen mit Dads Auto hinterher fuhren. Im Bus herrschte super Stimmung. Einige der anderen gratulierten mir noch, aber kurz darauf stiegen wir wieder aus.

In einem großen Saal waren zwei lange Tische aufgebaut. Ich fand Maxi, Mum, Dad und Chris und stellte sie den anderen vor. Dann setzten wir uns und aßen.

Soooo jetzt ist doch schon Montag...Aber wenigstens fällt heute der Nachmittagsunterricht aus. :-) CU soon

1) Der beste Umzug meines Lebens(Nationalmannschaft)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt