Kapitel 9: Die Nummer 13

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Mit einem Ruck fuhr ich aus meinem Bett hoch. Heute begannen unsere Herbstferien und heute würde ich mit den Jungs und Mädchen der Volleyballteams zum Trainingscamp fahren. Ich schaute kurz auf meinen Wecker. Wir sollten uns um 5 Uhr an der Schule treffen um  dan um halb sechs loszufahren. Jetzt hatten wir es halb vier. Mein Wecker würde sowieso schon in einer halben Stunde klingeln und ich war jetzt schon zu aufgeregt um weiter schlafen zu können. Also stand ich auf und begann mich ganz langsam fertig zu machen. Ich entschied mich, für die etwas längere Busfahrt einen Pulli und eine Jogginghose anzuziehen. Es war mir auch komplett egal, was die Leute zu diesem „Gammellook" sagen würden, da sie mich auch schon beim Training gesehen hatte und ich beim schwitzen echt nicht schön anzusehen war. Schlimmer sah ich jedoch noch beim weinen aus, doch das ist eine andere Geschichte. Also machte ich mich zuende fertig und packte die letzte Sachen in meine Reisetasche. Diese schnappte ich mir und ging die Treppen runter. Heute war ich wieder allein, was für mich nicht unbedingt etwas besonders war. Meine Schwester war oft mit dem Nationalen Team unterwegs und meine Eltern arbeiteten oft schon früh morgens. Also setzte ich mich an den Tisch und versuchte um diese mörderische Zeit etwas zu Frühstücken, was auch nur bedingt geklappt hatte, da ich morgens einfach nichts essen konnte. Irgendwann gab ich es auch auf und beschloss mich einfach jetzt schon auf den Weg zur Schule zu machen. Also zog ich mir meine Jacke und Schuhe an, schnappte mir die Reisetasche und ging nach draußen. Draußen war es immer noch etwas dunkel. Der Vorteil daran war, dass sich kaum Leute auf der Straße befanden und ich in Ruhe in meinen Gedanken. In der letzten Schulwoche hatte ich mehr Zeit damit verbracht mit Hinata und Kageyama Schnellangriffe zu üben, obwohl Noya sichtlich unzufrieden war. Er schwirrte in der letzten Woche mehr um mich herum, jedoch nicht nur um mit mir zu trainieren. Er hatte begonnen mit mir morgens zur Schule und Nachmittags nach Hause zu gehen. An sich gefiel es mir auch, jedoch begann auch zu dieser Zeit in mir ein anderes Gefühl zu leben. Ein eher negativeres, welches sich immer dann meldete, wenn er mit Tanaka um Kiyoko schwärmte. Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich Eifersucht war. Jedoch war ich, soweit ich wusste, nicht in Noya verliebt. Ich mochte ihn einfach und verbrachte gerne Zeit mit ihm. Und doch gefiel es mir nicht, wenn er komplett auf Kiyoko fixiert war. Kopfschüttelnd versuchte ich diese Gedanken loszuwerden, da ich weder mich noch diese Gedanken verstehen konnte und wollte. Nach wenigen Minuten war ich ich schon an der Schule und entgegen meiner Vermutung, dass ich hier alleine sitzen würde, waren schon Ukai, Takeda, Daichi und Sugawara da. Diese grüßten mich auch sofort. „Hallo Emilia." begrüßte mich Daichi. „Hallo." grüßte ich in die Runde. Sensei Takeda schaute mich an und meinte, dass ich meine Tasche schon in den Bus verstauen konnte. Daichi folgte mir, da er seine auch noch verstauen wollte. „Und, bist du schon aufgeregt?" fragte er mich, während wir gemeinsam zum Bus gingen. „Ein bisschen." gab ich lächelnd zu. „Ich aber auch." meinte er überraschenderweise. Wir verstauten unsere Taschen und ich schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Hattet ihr nicht schon öfters Trainingscamps?" fragte ich, er schaute mir nur in die Augen und meinte: „Ja, aber dass ist das erste Mal, dass die Mädchenmanschaft mitkommt und dass wir in der gemischten Manschaft spielen werden." grinsend schaute ich ihn an. „Ach, du bist nervös wegen den Mädchen?" meinte ich breit grinsend. Und er schüttelte leicht den Kopf. „War doch klar, dass du das raushörst." voller Eifer ging ich einen Schritt auf ihn zu. „Wer ist es?" fragte ich und er wirkte einen Moment nachdenklich, bevor er mir seine Hand auf den Kopf legte und meine Haare zerzauste. „Das verrate ich dir, wenn du mir sagst, wer dich nervös machte." ich zog meine Augenbrauen hoch. „Ach mich macht jemand nervös?" meinte ich sarkastisch. Und er schüttelte den Kopf. „Ja, das sieht man.", „Ach tut man das." fragte ich zurück,und er grinste mich an. „Ja und wenn du irgendwann selber weißt, wen ich meine, werden wir dir helfen mit ihm zusammen zu kommen." vollkommen irritiert schaute ich ihn an, woraufhin er nur grinste und zurück zu Sugawara ging. Kopfschüttelnd stand ich noch ein paar Minuten an der gleichen Stelle, bis ich hörte, dass sich uns neue Stimmen näherten. Daraufhin drehte ich mich um, um schonmal in den Bus einzusteigen. Dort setzte ich mich eher mittig ans Fenster. Gerade als ich mich hingesetzt hatte, betraten Pauline und Alice den Bus. Ich grüßte die beiden und sie grüßten zurück. Die beiden setzten sich eine Reihe vor mich und wir unterhielten uns eine ganze Weile. In der Zwischenzeit, füllte sich der Bus nach und nach. Hinata und Kageyama setzten sich hinter mich und Sugawara und Daichi auf die ander Seite. Tanaka saß neben Ennoshita. „Möchtest du nicht in die Mädchenmanschaft eintreten?" fragte mich Pauline und erregte damit wieder meine Aufmerksamkeit. „Noch nicht jetzt, aber vielleicht später." meinte ich und schaute mich wieder um. Es waren glaube ich alle da, bis auf Noya. „Habt ihr Noya schon gesehen?" fragte ich Alice und Pauline, die sich daraufhin auch umsahen. „Also ich kann ihn auch nicht sehen..." meinte Alice, als er auch schon in den Gang gestürmt kam und sich bei Takeda dafür entschuldigte, dass er zu spät gekommen war. Dieser Wink ab und schickte ihn, sich auf einen freien Platz. Er ging weiter durch den Gang und begrüßte das Team, bis er zu meinem Platz kam. „Hi Emilia, kann ich mich zu dir setzen?" fragte er und ich nickte. „Ja klar." er setzte sich zu mir und der Bus fuhr los. Im Bus war es ganz ruhig und gefühlt alle schliefen. Ich würde auch müde, während Noya entspannt da saß und Musik hörte. Ich stupste ihn an und er schaute zu mir. „Ich leg mich auch hin. Wenn irgendwas wichtiges oder interessantes passiert, weckst du mich?" fragte ich und er nickte mir zu. „Kein Problem und wenn wir die Leute von Nekoma sehen werde, werde ich dich auch wecken." Ich lächelte, bedankte mich und lehnte meinen Kopf am Fenster an. Kurz bevor ich einschlief, fuhren wir über einen Huckel und mein Kopf knallte voll gegen die Fensterscheibe und ich wurde wieder wach. Ich hielt mir einen kurzen Moment die eine Kopfseite. Noya schaute mich von der Seite an und schälte sich aus seiner Jacke. Er trug die Jacke, die zum Trikot gehörte. Noya gab mir diese. „Hier, das kannst du zwischen deinen Kopf und die Fensterscheibe legen." ich bedankte mich und platzierte die Jacke genauso. Noya hatte mittlerweile auch die Kopfhörer herausgenommen und legte sich etwas bequemer hin, um dann die Augen zu schließen. Ich tat es ihm gleich und schlief nach kurzer Zeit ein.

Ich wurde geweckt, als jemand leicht an meiner Schulter rüttelte und meinen Namen immer wieder wiederholte. „Hey Emilia, aufwachen, wir sind da." ich öffnete langsam meine Augen und schaute in Noyas schöne braune Augen. Ich realisierte, dass mein Gesicht viel zu nah an seinem war. Ich fuhr schnell hoch und seine Jacke rutschte von meiner Taille noch ein wenig tiefer. Ich hatte mich anscheinend im Schlaf auf ihn und seine Schulter gelegt. „Entschuldige." murmelte ich und gab ihm seine Jacke wieder. Er stand auf und schaute mir wieder in die Augen. „Ach dafür nicht." ich stand ebenfalls auf und merkte, dass wir die letzten im Bus waren. Ich stieg hinter Noya aus und wir gingen zum Jungenteam. Daichi schaute erst ihn und dann mich an und ich konnte ein verdächtiges Funkeln in seinen Augen erkennen. Wir holten unser Gepäck und brachten es in die Unterkunft, die genau neben den Sporthallen war. Ich schlief im Zimmer mit der Mädchenmanschaft und Kiyoko. Im Zimmer unterhielt ich mich mit den Mädchen und freundete mich ziemlich schnell mit dem Kapitän dieser Manschaft an. Ihr Name war Yui und sie war super nett. Yui und ich waren vor den anderen fertig und machten uns schon auf den Weg in die Sporthalle. Umgezogen in unsere Trainingssachen hatten wir uns auch schon. „Möchtest du nicht auch in der Mädchenmanschaft mitspielen?" fragte sie mich und ich lehnte genauso ab, wie bei allen anderen, die mich darauf Ansprachen. „Na ja, wie du meinst, aber wir würden uns freuen." meinte sie mit einem leichten Lächeln. „Vielleicht komme ich später nochmal darauf zurück." meinte ich und wir betraten die Halle. Die Jungs waren schon da, also gesellten wir beide uns zu ihnen und unterhielten uns mit ihnen. Nach und nach füllte sich die Halle und Ukai teilte die Mädchenmanschaft von der gemischten Manschaft. Nekoma würde erst morgen ankommen. Am Ende waren noch Pauline, Alice und ich mit den Jungs in dieser Halle. Daichi stellte sich etwas weiter nach vorne und schaute uns an. „Bevor wir anfangen haben wir aber noch was für euch. Auf drei. Eins, zwei und drei!"  Überrascht schaute ich die Jungs an, die ihre Trainingsjacken trugen und auf einmal, während sie sich mit dem Rücken zu uns drehten, uns anschauten und auf ihre Jacken zeigte und dabei riefen: „Herzlich Willkommen im Team." überrascht schauten wir drei die Jungs an, bis sich Alice zum Wort meldete „Danke Jungs." ich lächelte sie auch an und bedankte mich ebenfalls, genauso wie Pauline. Kiyoko kam zu und, mit einem Karton in der Hand. Diesen stellte sie vor und und gab uns den Inhalt davon in die Hand. Sie begann mit mir. „Hier Emilia." meinte sie und lächelte mich an. Sie gab mir das Kleidungsstück in die Hand, welches ich auch auffaltete um es mir anzuschauen. Ich hatte in der Hand mein Trikot, welches ich bei den Spielen tragen würde. Und auf dem Trikot zierte eine große weiße 13. Glücklich schaute ich die wieder die Jungs an und ich begann vor Freude leicht zu quicken. „Danke!" die Jungs lächelten und lachten über meine Freude. Alice und Pauline waren genauso glücklich und wir liefen kurz in die Umkleidekabine und zogen uns die Trikots an. Bevor ich wieder zu den Jungs ging schaute ich mich nochmal im Spiegel an. Nun war ich wirklich ein Mitglied des Teams. Ich war die Nummer 13.

Der Rabe und die Löwin (Haikyuu/Nishinoya Yuu FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt