Der Rabe und die Löwin (Haikyuu/Nishinoya Yuu FF)

Kapitel 12: Zuschauer

Die Jungs kamen auf mich zu mit Wasserflaschen in der Hand und so wie sie aussahen wollten sie mich damit auch nass machen. Ich begann in Noyas Armen wieder stark zu zappeln. So stark, dass er schon Probleme bekam mich weiter festzuhalten. Doch die anderen schien das nicht zu stören und sie näherten sich weiterhin mit ihren Wasserflaschen. Bevor ich noch irgendwas machen könnte, wurde auch schon der Inhalt dieser Flaschen komplett über meinem Kopf entleert. Komplett durchnässt lies mich Noya wieder los und ich versuchte nur das Wasser aus meinem Gesicht zu reiben. Als ich wieder relativ klar sehen konnte, und die Augen öffnete konnte ich sehen, dass sich alle Jungs, auch Daichi und Sugawara, über mich lustig machten und lachten. Sie wiederholten immer wieder meinen Gesichtsausdruck und die Geräusche, die ich dabei ausgestoßen hatte. Wie ein nasser Hund stand ich nun neben Ihnen und musste mir zu meinem Unglück auch das Lachen verkneifen, da ihre Imitationen schon sehr lustig aussahen. mit einem gespielt bösen Gesichtsausdruck drehte ich mich zu Noya um, welcher sich köstlich amüsierte. Da ihm mein böser Blick nicht zu beeindrucken schien, nahm ich mir eine Wasserflasche die in meiner Nähe lag und versuchte sie ebenfalls über ihn auszukippen. Jedoch reagierte er zu schnell und begann von mir wegzulaufen. Auch die anderen ließen sich wieder von der kleinen Wasserschlacht anstacheln und begannen ebenfalls sich durch die Gegend zu jagen. 

Nach dem Abendessen ging ich in das Zimmer der Mädchen. Dort wollte ich mich zu einem endlich schlafen legen und ihnen auch von Yuis Bitte erzählen. Als ich im Zimmer ankam befanden sich die anderen Mädchen auch schon dort und hatten eine Art Sitzkreis gebildet um sich zu unterhalten. Als sie mich wahrnahmen winkten sie mir auffordernd zu, so dass ich mich zu ihnen setzen sollte. Das lies ich mir natürlich nicht zweimal sagen und setzte mich zwischen Alice und Pauline. Ich beteiligte mich immer wieder bei ein paar verschiedenen Gesprächsthemen, jedoch war die Stimmung im Raum durchgehend von einer bedrückenden Aura umgeben. Anscheinend war ich nicht die einzige Person die die Stimmung aufgefallen war, denn ein Mädchen mit ungefähr schulterlangen Haaren stieß auf einmal ein lautes Beschwerdegeräusch aus und zog damit die gesamte Aufmerksamkeit des Raumes auf sich. „Leute dass kann hier nicht so weiter gehen. Yui hätte bestimmt nicht gewollt, dass wir hier so unnütz rumsitzen und schlechte Laune verbreiten." ein paar der Mädchen nickten zustimmend und danach herrschte für ein paar Sekunden eine unangenehme Stille im Raum, bei der man sich eigentlich nichts anderes wünschte, als das sie endlich jemand brechen würde. Und zu unserem Glück lies sich auch eins der Mädchen nicht allzu lange bitten diese Stille zu brechen. „Hat denn jemand von euch noch etwas von Yui gehört?" eigentlich machten nun alle in dem Raum ein eher ablehnendere Geräusch oder eine ablehnende Geste. Hierbei handelte es sich jetzt um mein Stichwort eigentlich von Yuis Bitte zu erzählen aber es überfiel mich wieder eine gewisse Unsicherheit. Dann erinnerte ich mich jedoch wieder an Yuis bittenden Blick und Noyas aufbauende Worte , so das mir wieder ein wenig wärmer wurde und ich beschloss es einfach auszusprechen. Was war schon das Schlimmste, was hätte passieren können? Das sie mich hassen? Dabei sollte ich eigentlich schon ein Profi im Umgang mit solchen Leuten sein. „Na ja schon. Ich weiß nur nicht so ganz wie ich euch das erklären soll." ergriff ich nun das Wort. Sofort verstummten auch die letzten kleinen Flüstergespräche und die ganze Mädchenmannschaft schaute mich erwartungsvoll an. Ich kratze mich etwas am Kopf. „Also als Yui nach draußen gebracht wurde hatte sie mich gebeten mitzukommen. Auf den Weg hatte sie man dann jedoch noch gebeten für sie, solange sie spielunfähig ist, die Leitung dieser Mannschaft zu übernehmen." ich machte eine kurze Pause und konnte sehen wie die Mädchen die Information aufnahmen. Manche schauten skeptisch, als könnten sie nicht glauben, was ich ihnen erzählt hatte und manche sahen sehr überrascht aus, während Alice und Pauline irgendwo sogar glücklich und selbstzufrieden aussahen. „Also, sie hat mich zwar darum gebeten, aber wenn ihr das nicht wollt, kommt das natürlich auch für mich nicht in Frage, da ich schließlich eigentlich nicht einmal ein Teil dieser Mannschaft bin und es auch einige von euch gibt, die das bestimmt besser können." versuchte ich wieder ein wenig zurück zu rudern, wobei der Großteil der Mädchen sogar nun besänftigt aussah. Es legte sich in diesem Raum eine nachdenkliche Stimmung ab, bin Alice das Wort ergriff. „Ich kann verstehen, warum einige von euch skeptisch sind, jedoch kann ich euch aus eigener Erfahrung erzählen, dass Emilia eine gute Ersatzkapitänin wäre, da wir ebenfalls in der Mittelschule schon miteinander gespielt hatten." Nun begannen einige der Mädchen mich neugierig zu mustern, worauf ich verlegen meinen Hals kratzte. „Wir können uns ja auch erstmal kennenlernen, bevor ihr irgendwas beschließt. Ich kann ja morgen erst einmal mit euch zusammen trainieren und wenn wir alle gut miteinander auskommen, könnt ihr ja noch einmal in Ruhe darüber nachdenken. Ich würde auch nur Yuis Rolle übernehmen, da sie mich darum gebeten hatte und wenn ihr wirklich absolut kein Problem damit habt. Ich fände es auch nicht so schlimm, wenn ihr mir jetzt sagen würdet, dass ihr mich nicht in Yuis Position sehen könnt oder wollt. Ich kann es ja selber nachvollziehen, da dass auch alles für mich etwas ungewohnt und seltsam klingt." dabei lächelte ich die Mädchen noch einmal an und nach kurzer Zeit stimmten sie auch schon meinem Vorschlag zu.

Der Rest des Abends verlief relativ entspannt. Wir haben uns noch alle eine ganze Weile miteinander unterhalten und ich muss zugeben, rein menschlich finde ich diese Mannschaft toll. Aber wie man so schön sagt, lobe den Tag nicht vor dem Abend. Am nächsten Morgen machte ich mich ganz entspannt fertig und ging in die Halle. Überraschenderweise war ich einer der ersten. Nur Daichi und Ukai befanden sich schon in der Halle und unterhielten sich miteinander. Als sie mich wahrnahmen grüßten sie mich und ich begann Ukai von Yuis Bitte und dem jetzigen Plan zu erzählen, den die Mädchen und ich gestern entwickelt hatten. Er akzeptierte die Situation und meinte nur, dass ich und die drei Mädchen jedoch beim Nachmittagstraininig wieder mit der jungen Mannschaft trainieren sollten. Nachdem Daichi und ich gemeinsam schon zwei Netze aufgebaut hatten, trudelten auch so langsam auch die anderen ein und das Training begann. Ich spielte mit unserer Mädchenmannschaft gegen die Mädchenmannschaft von Nekoma in verschiedenen Aufstellungen und immer wieder mit anderen Leuten und ich musste zugeben, dass die Mädchenmannschaft sowohl von Nekoma, als auch von uns einfach toll war. Es machte Spaß zu spielen und man musste  sich nicht sorgen machen, dass einer von ihnen einen verurteilte, da sie sehr offen miteinander umgingen. Während einer Trinkpause, in der ich von den aktiven Spielern ausgewechselt wurde, hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden und das Gefühl bestätigte sich auch, als anscheinend die Jungs, die ebenfalls eine Pause hatten uns Mädchen beobachteten. Mein Blick schwiff umher und ich bemerkte wie mich zwei braune Augen musterten, als ich mich wieder auf das Spielfeld begab. Und nicht nur ich schien unsere Zuschauer zu bemerken, da ein paar der Mädchen fragten, ob die Jungs nichts besseres zutun hatten, als uns zu beobachten. Diese reagierten jedoch ganz entspannt und meinten, sie hätten gerade eh nichts besseres zutun, da Ukai und Nekomata gerade irgendwas miteinander besprachen. Also setzten sich die Jungs auf die Tribüne und verhielten sich wie Zuschauer an richtigen Spieltagen. Insbesondere Noya und Tanaka schrieen immer wieder begeistert auf, wenn einer aus unserer Mannschaft entweder einen Punkt erzielte oder irgendwie gut einen Ball rettete. Die Mädchen und ich waren irgendwann so sehr am lachen, weil es teilweise lächerlich war, was sich die Jungs für Motivationssprüche für uns ausdachten. Als ich gerade einen Ball in das gegnerische Feld versenkte und wir damit das Spiel gewannen drehte ich mich zu dem Rest der Mannschaft um und begann wie verrückt begeisterte Ausrufe zu äußern und zu meiner Begeisterung ließen sich die anderen Mädchen auch davon anstecken. Nachdem das Spiel vorbei war kamen die Jungs zu uns um uns zu gratulieren. Währenddessen würde ich von ein paar Mädchen der Mannschaft beiseite genommen. Diese erzählten mir, dass sie in der letzten Trinkpause beschlossen hätten, dass sie gerne wollen würden, dass ich Yuis Position, solange sie spielunfähig war zu übernehmen. Perplex stand ich da und konnte nicht glauben, was sie mir da gerade erzählt hatten, als sie mich auch schon an den Armen packten und zum Rest der Mannschaft zogen, um die Frohe Botschaft zu verkünden. Sobald sie es ausgesprochen hatten, fingen alle an zu jubeln, wobei Emilia und Alice neben mir wie wild auf und ab sprangen. Hinata kam sogar zu mir und wirbelte mich einmal durch die Gegend. Dabei musste ich lachen und wurde auch wieder relativ zeitnah auf dem Boden abgesetzt. Als sich langsam alle beruhigt hatten und wieder normal anfingen sich zu unterhalten kam auch schon Ukai auf uns zu. „Könnt ihr mal einen Moment ruhig sein? Danke. Takeda hat mir eben berichtet, dass Yui angerufen hat und meinte, dass es ihr relativ gut gehen würde und sie uns auch Morgen schon besuchen würde. Mitspielen kann sie natürlich nicht aber sie wird dabei sein und sich hier auch alles anschauen." bevor auch nur Ukai zusende gesprochen hatte, begann wieder ein großes aufgeregtes und begeistertes Geschrei, dem ich nur grinsend beiwohnte. Es beruhigte mich ein wenig, das Yui da sein würde, damit würde ich nur halb ihre Position übernehmen, was mir ein großes Gefühl der Erleichterung bescherte. „Na hat's Spaß gemacht?" fragte mich auf einmal eine allzu bekannte Stimme in dessen Richtung ich mich drehte. „Was meinst du denn? Hat es mir Spaß gemacht?" fragte ich halb ironisch zurück und Noya hob seine Augenbrauen Nr begann breit zu grinsen. Doch. Mittlerweile konnte ich mir sogar sehr gut vorstellen ein Teil von Karasuno zu sein.

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