Noyas Sicht:
Emilia, Hinata und ich gingen nach diesem seltsamen und beleidigenden Treffen mit diesen zwei komischen Mädchen erstmal in die entgegengesetzte Richtung weiter. Während ich immer noch an Emilias Arm zog, um sie in die Richtung zu schieben, in die ich wollte, spürte ich, wie sie mich von der Seite leicht beobachtete und musste mir ein leichtes schmunzeln verkneifen. Ich zog die beiden in die Richtung einer anderen Eisdiele, da ich immer noch ein Eis essen wollte und die beiden auch nicht wirklich fertig mit ihrem Eis geworden sind, bevor ich sie aus der Eisdiele zog. Da ich immer noch ein wenig verwirrt war, was eigentlich das Problem dieser zwei Mädchen war, blieb ich stehen, lies Emilias Arm los, drehte mich zu den beiden und schaute sie erwartungsvoll an.
"Da ich euch gerade aus dieser... angespannten Situation gerettet habe, würde ich gerne wissen, warum die beiden so unausstehlich waren. Was ist passiert?" fragte ich die beiden ernst. Es störte mich ungemein, dass Emilia... und natürlich auch Hinata anscheinend von denen fertig gemacht wurde. Ich bin ja auch schließlich so was wie ihr Vorbild, da trage ich ja auch eine große Verantwortung, was die Erstklässler betrifft, dachte ich zumindest.
Emilia verdrehte genervt ihre Augen und sofort spannten sich meine Muskeln in den Schultern an. Genau... Emilia ist einer Erstklässlerin und obendrein auch noch ein Mädchen. Deswegen werde ich gerade so wütend und habe das Gefühl sie beschützen zu müssen. Nur deswegen.
"Diese zwei reizende Damen..." begann sie mit einem spitzen Unterton "waren in meiner Mittelschule zusammen mit mir in der Volleyballmanschaft und können mich offensichtlich nicht leiden." Dabei war ihr Gesichtsausdruck absout neutral und zeigte keine weiteren Emotionen. Ich hob meine Augenbrauen und schaute rüber zu Hinata, der unfassbar genervt aussah. "Und dann meinten sie auch noch, dass sie uns einfach ohne Probleme besiegen könnten." grummelte er leise vor sich her, bevor er beinahe schon trotzig zu mir schaute. "Aber wir werden sie nicht gewinnen lassen oder? Wir haben schließlich dich, Daichi, Asahi, Kageyama und alle anderen im Team!" machte er uns beiden klar, woraufhin Emilia leicht lächeln musste. Sie versuchte es zwar zu verstecken, aber spätestens durch das leuchten in ihren Augen veriet sie sich.
Da ich merkte, dass sich die beiden einigermaßen beruhigt hatten, begann ich auch ruhiger zu werden und konnte zu meiner Freude wieder den Senpai raushängenlassen. "Das ihr da überhaupt Zweifel daran hattet! Mit so einem starken Team und auch noch mir in der Verteidigung kann doch gar nicht so viel schief gehen." dabei ließ ich meinen Blick langsam über die beiden schweifen. "Und weil ich euch auch ein so guter Senpai bin werde ich weiter mit euch die Anname üben und euch gleich ein Eis ausgeben."
Ein wenig erwartungsvoll schaute ich die beiden an, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Hinatas Augen fingen an strahlend zu leuchten und er grinste unfassbar glücklich vor sich her, während Emilia in ein schallendes Gelächter ausbrach. Es machte mich wirklich zufrieden die beiden so glücklich zu sehen, also trotteten wir zu dem nächstbesten Laden um uns ein Eis zu kaufen.
Am Ende des Tages verabschiedete sich Hinata von uns, während Emilia und ich zusammen nach Hause gingen. Zwischen uns herrschte gerade eine angenehme Stille, di ich jedoch unterbrechen wollte, weil mir eine Frage schon den ganzen Tag auf der Zunge brannte. "Warum konnten dich die beiden Mädchen nicht leiden? Kanntest du sie schon länger?" fragte ich Emilia, die gerade dabei war einen Stein durch die Gegend zu kicken. Sie warf mir einen kurzen abschätzenden Blick zu, als müsste sie erst überlegen, ob sie wirklich darüber reden sollte. Nach einer kurzen Stille seuftzte sie kurz und leise auf, straffte ihre Schultern und kickte den Stein zu einem Gullideckel. "Ja, ich kenne die beiden. Wir waren zusammen auf einer Mittelschule und haben auch zusammen in einem Volleyballteam gespielt. Warum mich die beiden genau nicht mögen weiß ich nicht, aber es wurde noch schlimmer, als wir unser letztes Spiel verloren hatten. Dadurch das ich der Kapitän war schoben sie natürlich alles auf mich und ekelten mich so aus der Manschaft heraus. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die beiden, abgesehen mal von meiner Verletzung am Fuß, der Hauptgrund waren, warum ich mit dem Volleyballspielen aufgehört hatte."
Während sie erzählte musterte ich sie. Sie schaute mich nicht an, sondern viel mehr in die Ferne, asl würde sie über etwas genauer nachdenken oder sich gerade an die Situation erinnern. Ihre braunen Haare wurden dabei von dem Wind nach hinten geweht, so dass ihr Gesicht deutlicher zu sehen war. Es störte mich wirklich gewaltig, dass sie beim erzählen so traurig klang und auch abwesend wirkte. Dementsprechend nahm ich meinen gesamten Mut zusmannen und umschloss ihre Hand mit meiner. Sofort merkte ich, wie mein Herz schneller schlug und ich ihre Aufmerksamkeit bekam. Ich lächelte sie leicht an und versuchte sie ein bisschen aufzumuntern. "Dann lass uns ihnen auf jeden Fall beim nächsten Spiel zeigen, was es bedeutet sich mit einem richtigen Team anzulegen." Daraufhin blinzelte sie einen Moment unnatürlich, warf einen kurzen und schnellen Blick auf unsere umschlossenen Hände und schaute wieder mir in die Augen. Ihre grünen Augen leuchteten mir warm entgegen und es legte sich ein lächeln auf ihre Lippen, was sie gleich noch viel hübscher machte als vorher. Ebenfalls entdeckte ich ein kleines Grübchen in ihrer Wange, was kaum sichtbar ist. Während ich sie also zufrieden und auch irgendwie glücklich musterte erwiederte sie den Druck meiner Hand mit ihrer. "Lass uns ihnen zeigen, was wir können." meinte sie noch schlicht und begann wieder langsam nach vorne zu gehen. Jedoch ohne meine Hand loszulassen. So liefen wir also weiter in die Richtung ihres Zuhauses.
Wieder herrschte bei uns ein angenehmes Scheigen, was ich diesmal jedoch nicht unterbrechen wollte. Ich dachte nämlich gerade nach. Und das über Emilia. Es fiehl mir auf, dass sie immer häufiger in meinen Gedanken auftauchte. Als wäre sie eine Art ungebetener... Nein, das passt nicht wirklich. Viel mehr als wäre sie eine Art Mitbewohner in meinen Gedanken, der mich immer begleitete. Und es gefiehl mir. Außerdem verbrachte ich unfassbar gerne Zeit mit ihr. Ihr Lachen, ihre Mimiken und ihre Handlungen überraschten mich immer wieder. Immer wenn ich gerade das Gefühl bekam zu verstehen, wie sie funktionierte, überraschte sie mich wieder mit ihren Handlungen. So übernimmt sie die vorläufige Rolle des Kapitäns in der Mädchenmanschaft, obwohl sie eigentlich nicht möchte. Und das nur weil Yui sie einmal kurz darum gebeten hatte. Oder auch ihre hinterlistige Art und Weise Volleyball zu spielen. Immer wenn man glaubte, man wüsste nach welchem System sie spielte, zerstörte sie deine Vorstellung mit einem Schlag. Sie zeigte nie von Anfang an was sie konnte. Sie wartete immer auf den perfekten Moment um dem Gegner zu zeigen, dass er gar nicht über sie wusste.
Ich musste mir einfach eingestehen, dass ich unfassbar gerne Zeit mit ih verbrachte. Es war egal, ob wir uns währenddessen unterhielten, miteinander oder gegeneinander Volleyball spielten oder auch einfach stillschweigend unseren Gedanken nach hingen. Während ich so darüber nachdachte wurde mir langsam bewusst, dass irgendwas anders zwischen uns beiden war. Ich fühlte mich nicht so glücklich in der Nähe von Alice und Pauline... ja nicht mal in der Nähe von Kiyoko. Etwas war anders, aber ich wusste noch nicht was. Ich wusste nur, dass ich mehr Zeit mit ihr verbringen wollte.
Nach einer Weile waren wir bei ihr zuhause angekommen. Langsam ließ sie meine Hand los und strich sich beiläufig eine Strähne aus dem Gesicht. Emilia trug relativ selten ihre Haare offen, aber es stand ihr ungemein. "Dann sehen wir uns Morgen, beim Training." meinte sie lächelnd und begann in ihrer Tasche nach ihren Schlüßeln zu kramen. "Jap, aber Emilia?" hielt ich sie auf, bevor sie ihr Haus betreten konnte. "Ja?" fragte sie und drehte sich leicht wieder in meine Richtung. "Komm doch morgen nach der Schule zu mir. Dann üben wir beide nochmal an deiner Annahme." einen Moment wirkte sie überrascht, denn sie verharrte kurz komplett in ihrer Bewegung, bis sie auf einmal ihr Gesicht verzog. "Sind die immer noch so schlecht? Ich habe glaub ich schon über all blaue Flecken." meinte sie lachend, bevor sie nickte und mir zusagte, ohne dass ich noch eine Chance hatte irgendetwas zu erwiedern.
"Dann bis Morgen Noya!" rief sie mir noch zu, bevor sie im Haus verschwand und ich mich wie ein kleines Kind auf den nächsten Tag freute.
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Der Rabe und die Löwin (Haikyuu/Nishinoya Yuu FF)
FanfictionWas ist eigentlich ein Team? Ist es eine Gruppe aus Personen, die sich unterstützen oder die die gleiche Leidenschaft teilen? Oder ist es nur eine Illusion oder gar eine Einblidung, um etwas zu verschönern, dass gar nicht so angenehm ist? Emilia Sat...