Kapitel 6

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Sie saß ihr nun gegenüber mit einem Frappuchino in der Hand und lächelte sie an. Lisa war ein echt schönes Mädchen mit ihren Haselnuss-braunen Augen und ihren braunen Haaren die mit Naturlöckchen und blonden Highlights echt süß aussahen. "So erzähl mal ein bisschen von dir bis Roy hier ist. Du kannst ja erstmal das langweilige Zeug erzählen" ermutigte Alina Lisa. „Ach ja und du kannst mich ruhig Al nennen wenn du willst." Diese freundliche Geste ermutigte Lisa und so fing sie an zu erzählen: „Also gut ich bin Lisa und ich bin achtzehn Jahr... weißt du was, das ist unnötig. Das weißt du schon. Okay nochmal von vorne. Also ich bin Lisa und ich bin aus meiner alten Heimatstadt weggezogen weil ich in Berlin studieren möchte. Ich möchte auch endlich ein eigenes Leben führen und nicht davon abhängig sein wie viel mein Opa rausrückt oder wieviel mein Vater wieder verzockt hat. Ich möchte mir einen eigenen Job suchen den ich abends nach der Uni machen werde um die Miete bezahlen zu können. Ich liebe die Musik und kann sehr gut singen. In meiner Schulzeit wurde ich gemobbt weil ich leicht übergewichtig war und das hat mein Selbstvertrauen geschwächt. Deswegen war ich noch nie in einer Beziehung. Mein Vater ist Spielsüchtig und wenn er angetrunken war, schlug er meine Mutter manchmal. Sobald sie geschieden waren, hat er eine neue Freundin gefunden und sie ist immer sehr streng zu mir gewesen. Und jetzt sitze ich hier in Berlin trinke Kaffe und hoffe einfach nur, dass ich eine Wohnung finde, weil es nachts schon ziemlich gruselig auf der Straße ist." Diese Worte überzeugten Alina schon bevor Roy überhaupt angekommen war. Der verließ grade die Straßenbahn und ging mit zerzaustem Haar in den Starbucks hinein. Als er sich mit einem einfachen Kaffe zu den beiden Mädchen ging, plauderten die schon froh miteinander. „Wie es scheint wird meine Meinung hier nicht mehr gebraucht" sagte er und verstrubbelte sich das feuerrote Haar noch ein bisschen mehr. Das lag jedoch daran, dass er es cool fand. „Ach Roy kommst du auch mal an?!" lachte Alina während er sich hinsetzte. "Ja sorry fängst du jetzt auch schon an wie Kira oder was?" empörte er sich. "Okay Lisa, erzähl mir doch auch mal was du Al erzählt hast." Und so wiederholte sie alles nochmal und Roy war absolut überzeugt von Lisa. Sie verließen gemeinsam den Laden und stiegen in die Straßenbahn ein. Lisa hatte endlich zwei richtige Freunde gefunden die ihr ein ganz bisschen Hoffnung und Selbstvertrauen gaben. Sie hatte das erste Mal seit langem das Gefühl von Geborgenheit.

Als sie an der Wohnung ankamen, staunte Lisa nicht schlecht. „Na gefällt dir unsere kleine Wohnung?" fragte Alina. In der kleinen Wohnung war es sehr bequem und die Einrichtung war traumhaft. Weiße Wände mit einem Bordeaux rotem Strich auf Kniehöhe. Im Sonnenlicht konnte man sehen, dass hauchdünne goldene Fäden auf der Tapete waren die einem entgegen funkelten. Die Möbel waren hellgrau mit roten Schraffuren und in der Küche war eine weiße Marmorplatte auf der Arbeitsfläche auf und dem Sofa räkelte sich eine Katze. Alles in der Wohnung glänzte und Lisas Zimmer war umwerfend. Sie hatte sich auf eine kleine Wohnung die mit ca. hundert Euro zu bezahlen war eingestellt und sie war überrascht als sie die großen Fenster und den glänzenden Boden sah. Die Erklärung dafür kam bald. „Bevor dieses Haus zu einem Wohnhaus wurde, war es ein Hotel. Deswegen die Möbel. Aber das Hotel gegenüber hatte mehr Kunden und so wurde das Hotel verkauft. Und der jetzige Besitzer vermietet die Wohnungen recht günstig." Nach dieser Rede ging Lisa in ihr Zimmer, machte es sich bequem und guckte aus dem großen Fenster. Währenddessen las Roy einen Artikel der von alten Kriminalfällen in Berlin handelte. Ein Artikel war über einen Kindesentführer der die Kinder aus der Säuglingsstation entführte und sie in anderen Ländern an kinderlose Familien verkaufte. Ein anderer Fall handelte von einem Frauenmörder, der die Frauen einen Tag vor ihrem zwanzigsten Geburtstag entführte und sie verschwinden ließ. Bist jetzt wurde noch keine der vier Frauen wiedergefunden. Das musste er den beiden Mädchen erzählen.

Status : Tot (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt