Eine geheime Liebe

Kapitel 8✔

Ich lief knapp eine halbe Stunde bis dorthin und war sehr enttäuscht, als ich bemerkte, dass sie bereits geschlossen hatte. Ich sah auf meine Uhr, "es ist doch gerade mal 17:00 Uhr, warum hat diese scheiß Bäckerei schon zu? Das darf doch alles nicht wahr sein. Jetzt habe ich schon so viel Scheiße auf mich genommen und dass alles für nichts!", dachte ich mir und war so verdammt wütend. Bei uns hatten alle Läden immer bis 20:00 Uhr auf. Ich warf nochmal einen Blick auf die Tür und entdeckte erst jetzt ein Schild, dass in der Tür hing, darauf stand: "Brot und Brötchen bekommen Sie heute bei Tänki".

Ich war sprachlos. Dieses dämliche Arschloch hatte mich den ganzen Weg hierherlaufen lassen, obwohl er mir das doch hätte sagen können. "Wir werden uns bald wiedersehen", hallte es in meinen Gedanken wieder. Wütend lief ich wieder zu der Tankstelle. Diesmal brauchte ich nur 20 Minuten und stieß die Tür so doll auf, dass sie gegen ein Regal knallte, aber auch das war mir egal. Ich schrie Tänki an und lies meiner Wut freien Lauf.

Zu meiner Überraschung grinste er und meinte: "Ich habe jetzt Feierabend." Dann verschwand er aus der Tür und fuhr mit seinem Auto weg. Hinter dem Tresen hörte ich eine Stimme: "Kann ich Ihnen helfen? Sie können auch gerne mich anschreien, aber bevor Sie das tun, habe ich hier noch eine Nachricht von Tänki für Sie". Ich erstarrte und kam mir so dumm vor. "Entschuldigung, Sie können ja nichts dafür. Mein Tag war einfach nur komplett schrecklich." "Lassen Sie mich raten: Ihr Auto hatte eine Panne, Sie mussten 2 Stunden hierherlaufen, dann wurde Ihr Auto abgeschleppt und dann hat Tänki Sie auch noch zu der Bäckerei geschickt?", lachte die Stimme, die immer noch hinter dem Tresen war. "J... Ja woher wissen Sie das?" fragte ich mit zitternder Stimme, weil ich es etwas unheimlich fand. "Nun ja... haha..." ein Kopf tauchte hinter dem Tresen auf und ich war extrem verwundert. Es war der Schwager von Tänki und er erklärte mir, dass Tänki zwei Läden führen muss, weshalb er hier ab und zu einspringt. Zusätzlich arbeitete wohl auch der Neffe von Tänki immer mal wieder hier. Er schob mir nun endlich den Zettel rüber, "Triff mich vor der Bäckerei, Tänki".

"Der will mich doch verarschen", dachte ich mir und als hätte Tänki's Schwager meine Gedanken gelesen entgegnete er, "Ja Tänki hat einen komischen Humor." "Haha ja sehr witzig", meinte ich zynisch. "Hey, sei nicht so streng zu ihm er ist eigentlich wirklich sehr nett. Wenn du möchtest kannst du mein Auto nehmen, damit du nicht nochmal laufen musst." Er warf mir seine Autoschlüssel entgegen. "Ok ich habe 2 Fragen: erstens sind hier alle so nett? Und zweitens wann sind wir zum "du" übergegangen?" Der Schwager lachte nur und ging dann nach hinten. "Gut, wenn er mir schon sein Auto anbietet, dann fahre ich halt dorthin."