Kapitel 12✔

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Zügig durchquerten wir den Raum, an dessen Ende sich eine dicke Metalltür befand. Als wir durch diese gingen bemerkte ich, dass es in dem Raum vorher viel kälter war. Wir befanden uns nun in einer Art Großküche und langsam beruhigte ich mich wieder, da in der Küche viele Menschen waren. "Ein Glück, hier gibt es Zeugen", dachte ich. Ich erhaschte ein paar Blicke auf das Essen, welches so verführerisch aussah. Mein Magen grummelte und mir fiel auf, dass ich seit dem Start am gestrigen Morgen noch gar nichts gegessen hatte. Während ich in Gedanken das Essen genoss, verließen wir die Küche und kamen in einen hellen Gang mit rotem Teppich. Die Wände waren an der unteren Hälfte mit rotem Holz verziert. An der oberen, weiß gestrichenen Seite, hingen Bilder von irgendwelchen Landschaften. Nun war ich wieder neugierig.

"Wo zu Hölle sind wir nur?", schoss es mir wieder durch den Kopf. Ich sah mich nebenbei noch etwas um und entdeckte wieder einen blonden Jungen der, als er mich bemerkte, schnell woanders hinlief. "Ist das etwa derselbe Typ vom See und von der Tankstelle? Nein das kann nicht sein. Der Ort ist zwar klein, aber sooo klein?", überlegte ich.

Wir kamen in eine große Halle, die auch in Weiß und Rot gehalten wurde, aber mit goldenen Verzierungen versehrt war. "Wow sieht das hier nobel aus", flüsterte ich leise, ohne dass ich dies bemerkte. "Hallo Claudia kann ich dir helfen?", dröhnte eine Stimme. Ich erschrak etwas, wen wundert das auch nach diesem Weg hier her.

"Hallöchen Tina, das ist Stella. Ich hatte dich ja bereits über alles informiert. Wo sollen wir hin?", gab Claudia grinsend entgegen. Tina antwortete nur knapp: "Zweites OG 205". Wir gingen zu einem Fahrstuhl der, oh Wunder, ohne Blutspuren war. Als wir vor der Tür standen, zog Claudia eine weiße Karte durch ein elektronisches Türschloss und die Tür ging auf.

"Stella?", fing Claudia an und fuhr nach einem kurzem "Hm?" meinerseits fort. "Es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe, aber es war der kürzeste Weg. Dies ist das Hotel meiner Schwester Tina und der Weg, den wir gegangen sind, ist der Lieferweg, wenn wir morgens Brot und Brötchen rüberbringen. Ich habe gemerkt, dass dir der Kühlraum vor der Küche Angst gemacht hat, aber auch dafür gibt es eine Erklärung. Das Fleisch wird täglich frisch vom Schlachter geliefert und hier erst weiterverarbeitet. Es waren also nur Schweine beziehungsweise Rinder Teile, die du unten gesehen hast. Ich hoffe, dass du nun keine Angst mehr hast und verzeihst mir. Mir macht es einfach immer wieder Spaß, wenn Fremde den Weg das erste Mal gehen und ich so die Menschen ärgern kann."

"Ähm ja ich hatte wirklich etwas Angst und habe mir das schlimmste ausgemalt. Aber eine Frage habe ich dennoch: Was ist das für ein Zimmer?".

"Das ist jetzt erstmal dein Zimmer. Für dich ist alles inklusive und die Kosten übernehmen wir erstmal. Es gibt hier auch einen Room Service, der dir dein Essen hochbringt. Wenn du etwas benötigst, dann frag ruhig nach. Und nun ruh dich erstmal aus damit wir morgen nochmal reden können" und mit diesen Worten verschwand sie aus dem Zimmer noch bevor ich danke sagen konnte.

Eine geheime LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt