Kapitel 25 - Mercy Grace Hospital

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"Und wie kam ich denn jetzt in dieses Krankenhaus? Ich erinnere mich, ziemlich fies behandelt worden zu sein." Diese und noch weitere Fragen schweben mir vor, und ich bin stets bereit, Ann damit zu durchlöchern.

"Was? Achso.. bevor ich dir erzähle, wie du hier in dieses Krankenhaus gekommen bist, muss ich dir erst einmal erklären, wie wir überhaupt dazu kamen, dich hier her zu bringen." Ihre Antwort wirft bei mir gleich noch viel mehr Fragen auf, als ich zuvor schon hatte. "Ihr? Du und.. wer? Etwa Dr. May?", zweifle ich ihre Aussage an.

Doch meinen unglaubwürdigen Ton würde ich bald vermissen, denn sie bestätigt mir, dass sie mit ihm einen Plan ausgeheckt hätten, mich zu entführen. "Ihr wolltet einfach so in dieses Krankenhaus spazieren und mich hier her schieben, wo ich im Koma lag. Wieso denn das?" Ich weiß nicht so Recht, ob ich sauer sein soll, weil mir das ganze höchst illegal vorkommt und sich Ann für mich in Gefahr brachte, oder ob ich vor Wut platzen sollte, weil ich beim Transport ohne professionelle Aufsicht hätte sterben können.

"Hör zu, dann wirst du mich verstehen."

5 Tage zuvor.

Ich sitze im Wartezimmer des Mercy Grace Hospital. Es ist ein winzig kleines Krankenhaus am Ende einer langen Seitenstraße. Das Wartezimmer ist sperrlich eingerichtet und wirkt verglichen zum Wartezimmer in dem Krankenhaus, in welchem ich vor wenigen Stunden noch Patient war, etwas heruntergekommen. Die blauen Stoffstühle sind alt und geben einen eigenartigen, stinkigen Duft von sich, der sich bereits beim Betreten des Raumes bemerkbar gemacht hat. Der Raum wird mit grellen Röhren beleuchtet, bereits nach wenigen Momenten bekommt man Kopfweh.

Als dann endlich eine Schwester in das völlig leere Wartezimmer kommt. "Es tut mir aufrichtig leid", beginnt sie, "aber ich kann sie heute leider nicht ihren Freund besuchen lassen." Ich halte einen Moment inne. "Ich bitte Sie also, sich keine Hoffnungen zu machen und zu gehen. Wir werden Sie kontaktieren, wenn wir etwas neues über ihren Freund wissen, Ms. Daniels", klärt mich die Krankenschwester auf. "Ist gut", lüge ich sie an. "Ich müsste bloß dringend auf die Toilette. Wo finde ich denn hier eine?"

"Die Toiletten hier sind nur für das Personal..", beginnt die Krankenschwester mich abzuwimmeln, doch ich setze nach. "Ich muss furchtbar dringend! Ich glaube, ich schaffe es nicht bis nach draußen!"

"Also gut, wir machen eine Ausnahme. Den Gang hinunter und dann rechts." Ihre Wegschreibung ist mir eigentlich völlig egal, und sobald sie den Raum verlässt, verlässt mich auch das Schauspiel, ich müsse auf die Toilette. In Wahrheit will ich mich bloß einmal umsehen. Das Krankenhaus, wenn man es denn so nennen darf, besteht nur aus gefühlten zehn Räumen, da wird es ja wohl kein Problem sein, sich kurzfristig umzusehen.

Außerdem befällt mich das Gefühl, ich könnte Connor doch schon besuchen. Diese Krankenschwester wusste wer ich bin, in welcher Beziehung ich zu Connor stehe und meinte, sie würde mich kontaktieren. Unter welcher Nummer? Ich habe hier niemals meine Daten preis gegeben. Irgendetwas ist hier doch faul, das spüre ich. Schon bald nehme ich meine Handtasche und verlasse das Wartezimmer.

Ich blicke in den langen Gang. Kein Arzt, kein Personal, kein Patient befindet sich auf dem Gang. Merkwürdig.. ich erinnere mich, dass in meinem Krankenhaus viel mehr los war, als es hier der Fall ist. Schleichend bewege ich mich also durch den Gang und versuche, meinen Helden zu retten. Hat er vielleicht von mir gesprochen? Dann wäre er wach und es ginge ihm gut! Aber warum sollte ich ihn dann nicht besuchen dürfen?

Diese und andere Sorgen gehen mir durch den Kopf, während ich von Tür zu Tür schlendere und durch die dünnen Fenster der einzelnen Türen blicke. "Wo ist er nur?", seufze ich vor mich hin. Schließlich erreiche ich das Ende des Ganges, an welchem sich der Weg nach links und rechts aufteilt.

Connor BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt