why'd you only call me when you're...? // yoonmin

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Yoongi hatte Jimin seit Monaten nicht mehr gesehen, kein Sterbenswörtchen mehr von ihm gehört, er hatte nicht einmal gewusst, ob der Jüngere noch lebte.

Es hatte Yoongi überrascht, dass Jimin sich gemeldet hatte, sich treffen wollte.

Und als er ihn gesehen hatte, war Yoongi schockiert.

Jimin war immer wunderschön gewesen... Diese prallen Lippen, der perfekte Körper und die Augen, die immer wie ein ganzer Sternenhimmel geleuchtet hatten, wenn er von seinem Traum ein Idol zu werden geredet hatte.

Doch an diesem Abend sah Jimin so anders aus. Seine Haut war fahl, die Wangen eingefallen. Er hatte abgenommen, sah verbraucht aus.

Seine Augen waren wie tot.

Schon beim Essen war Yoongi aufgefallen, dass Jimins Finger zitterten. Und er schwitzte.

Aber irgendwie hatte Yoongi das verdrängt. Er hatte sich so gefreut Jimin wieder zu sehen, den Abend gemeinsam zu verbringen. Seit sie Kinder waren, waren die beiden befreundet und schon damals am Spielplatz war Park Jimin seine große Schwäche gewesen. 

Ein anderes Kind hatte nur Jimins Sandburg zertreten müssen und Yoongi hätte mit seiner gelben Plastikschaufel versucht Köpfe einzuschlagen.

Jimin hatte wenig zu essen bestellt, er erzählte davon, dass er kurz davor war groß raus zu kommen. Sein Traum würde wahr werden. Yoongi wollte es ihm wirklich glauben. 

Es waren nur leere Worte, es wurde Yoongi sofort klar, als Jimin ihn am Heimweg nach Geld fragte.

Jimin musste einen Friseur-Besuch bezahlen, neue Klamotten kaufen und sonstigen Schnickschnack besorgen. Für seinen großen Traum.

Yoongi war klar, was der Jüngere wirklich damit kaufen wollte.

Aber wie sollte er nur Nein zu Jimin sagen? Wenn dieser ihn so süß anlächelte, ihn bittend ansah und sich die Haare aus der verschwitzten Stirn strich...

Am Ende blieb er Yoongis große Schwäche. 

„Ich zahl dir natürlich alles zurück... Mit Zinsen... und ich würde mich dafür auch sehr ausgiebig bedanken...", sagte Jimin und griff nach Yoongis Händen.

Das wäre der Punkt gewesen, an dem Yoongi hätte ablehnen müssen. Er hätte nicht darauf eingehen sollen, sondern versuchen dem Jüngeren irgendwie zu helfen... Vielleicht seine Eltern anrufen... oder eine Drogenberatungsstelle. 

Aber wie sollte er zu diesem Engel jemals Nein sagen?

Trotz allem war Jimin immer noch wunderschön. Und als er seine vollen Lippen einfach auf Yoongis drückte, konnte der Ältere nicht anders als zu erwidern.

Vermutlich wusste Jimin, dass Yoongi schon immer in ihn verliebt gewesen war und nutzte das nun aus, um an Geld zu kommen.

Yoongi verdrängte diesen Gedanken und brachte Jimin in seine Wohnung. Er dachte auch nicht daran, als Jimin schließlich nackt vor ihm am Boden kniete. 

Die Haut des Jüngeren war so weich und perfekt, wie Yoongi sich das vorgestellt hatte; seine Lippen fühlten sich noch viel besser an. 

Yoongi geriet vollkommen in Ekstase, es war schon so lange her, dass er mit jemanden- und mit Jimin war es etwas ganz besonderes. 

„Ich liebe dich", hauchte Jimin, nachdem Yoongi alles in ihn gespritzt hatte, was er besaß, und über ihm zusammen gebrochen war.

Es war so eine süße Lüge. 

Yoongi hatte es geglaubt, zumindest einen Augenblick lang. Es war ein einzelner Flügelschlag eines Schmetterlings, dann schon wieder vorbei.

Trotzdem hatte Yoongi gelächelt und Jimins verschwitzen (beschmutzten) Körper fester an sich gezogen.

„Ich liebe dich, Jimin", flüsterte Yoongi ehrlich. Es war seine ewige Wahrheit. 

Nicht einmal eine halbe Stunde später stand Jimin neben ihm am Geldautomaten.

„Ich zahl's dir zurück", sagte er noch.

Dann war Jimin weg. 

Vielleicht für immer. 



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inspired by „requiem for a dream"

snatch • bts oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt