„Wenn du das wirklich tun willst, dann sag ich dir nur eins: Es wird nicht so wie bei Pretty Woman laufen und du bist auch nicht Julia Roberts. Julia hat ein Lächeln, dass ne Million Dollar wert ist. Deines sieht irgendwie aus wie... ein Viereck. Glaub nicht, dass ein reicher Geschäftsmann kommen und etwas besonderes in dir sehen wird. Alle Kunden sind gleich und jeder einzelne wird dich als das behandeln, was du bist - ein billiger Stricher."
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Yoongi wusste nicht genau, woran es lag. Eigentlich hasste er seinen Nebenjob und während jeder einzelnen Schicht in diesem behinderten 7-Eleven Laden verfluchte er die Daegu University für ihre unverschämt hohen Studiengebühren. Zwar griffen Yoongi seine Eltern finanziell enorm unter die Arme, aber weil er sich nicht nur von Cup Noodles und ausgerissenen Blättern seiner überteuerten Lehrbücher ernähren wollte, musste er neben dem Studium ein bis zwei Tage die Woche arbeiten.
Tage... Oder besser gesagt Abende, denn wegen Yoongis Stundenplan und den ganzen bescheuerten Kursen mit Anwesenheitspflicht, hatte er meist erst ab dem späten Nachmittag Zeit sich seinem Job zu widmen und stundenlang Regale aufzufüllen oder gelangweilt hinter der Kasse zu stehen und die Nachtvögel zu bedienen, die so spät noch meinten Chips oder Sonnenbrillen kaufen zu müssen.
Es war also nicht übertrieben zu sagen, dass Yoongi seinen Nebenjob am liebsten zusammen mit dem verkackten Prüfungsergebnis von letzter Woche in die Tonne hauen wollte, wäre da nicht das Geld, das er brauchte... und natürlich dieser Junge.
Dieser Junge... von dem Yoongi keine Ahnung hatte, wieso er den Studenten so faszinierte. Klar, der Kerl, der fast jeden Tag her kam, um irgendwelche Lebensmittel und ab und zu auch Kosmetik Produkte zu kaufen, sah verdammt gut aus. Er war regelrecht das schönste Wesen, das Yoongi an seinen Arbeitstagen sehen durfte.
Doch im Grunde machte sich der Student nicht viel aus solchen Oberflächlichkeiten. Dennoch gab es irgendetwas an diesem Jungen, was Yoongis Blick jedes Mal auf ihn zog. Vielleicht war es das Augen-Make-up, das die Augen des Jungen tief und unergründlich aussehen ließ, die knallroten Haare, die er sich immer aus den Augen blinzelte, oder seine großen, mit Steinen besetzten Ringe und Ohrringe, die im kalten Licht des Kiosks zu glitzern begannen.
Irgendetwas hatte dieser Kerl einfach an sich. Er war elegant, irgendwie unnahbar und hatte trotz seines markant geschnittenem Gesichts etwas Feminines an der Art wie er aussah und sich bewegte, obwohl er jeden Abend so wirkte, als hätte er getrunken oder womöglich sogar Drogen genommen. Er schien nie wirklich ganz da zu sein, war vollkommen ungerührt von allem um sich herum und nahm Yoongi vermutlich nie wirklich wahr.
Schon beim ersten Mal, als der Student den seltsamen und wunderschönen Jungen gesehen hatte, war ihm klar gewesen, dass er sich von ihm fernhalten sollte. Dass es niemals gut enden könnte.
Außerdem würde er sowieso nie auf die Idee kommen einen Kunden anzumachen. Nicht nur weil es unprofessionell und aufdringlich wäre, Yoongi war normalerweise sowieso nicht der Typ Mensch der einfach so auf andere zuging.
Am Ende wäre es sowieso besser, wenn der mysteriöse Junge nichts als eine Fantasie in Yoongis Kopf blieb.
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Den wohl verhängnisvollsten Tag in seinem Leben verbrachte Yoongi auf einem Straßenfest in Daegu nicht weit entfernt von seiner winzigen Ein-Zimmer-und-Papierwände-Studenten-Wohnung. Er hatte sich schon früh mit seinen besten Freunden Namjoon und Hoseok getroffen und weil sie alle drei eine anstrengende Woche auf der Uni hinter sich hatten und Yoongi mal nicht arbeiten musste, hatten sie beschlossen sich gehen zu lassen... Was so viel bedeutete, wie dass sie sich wie so viele andere Studenten heute schon um elf Uhr Vormittags begonnen hatten zu betrinken.
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snatch • bts oneshots
FanfictionOneshot Sammlung ⤿ oder auch "Ausschnitte aus Geschichten, die ich niemals schreiben werde." ❥ 17 shots, various bts shippings (boyxboy)