Prolog

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Ein Lächeln lag auf meinen Lippen, während ich zärtlich durch ihre lila Haare strich. Wie ich diese Haare doch liebte, sie gaben ihr einfach äußerlich nochmal das gewisse Etwas, lösten sie von diesen klassischen Schönheitsidealen, die sie ansonsten definitiv erfüllte. Sie war groß, schlank, muskulös und hatte Brüste für die die meisten Mädchen töten würden, nicht zu viel und nicht zu wenig, genau richtig eben. Sie hatte volle Lippen, die mit einem perfekten Amorbogen gesegnet waren. Auch ansonsten war sie einfach wunderschön, wirklich alles an ihr wirkte auf mich perfekt. Vielleicht lag das nur daran, dass ich bis über beide Ohren in sie verliebt war, vielleicht aber auch nicht.

Sie unterbrach meine Gedanken in dem sie mit ihren Fingern vorsichtig neben meinen Augen lang strich bevor ihre Hand dann auf meiner Wange zum Ruhen kam. Ihre Lippen wurden, wie meine auch, von einem glücklichen Lächeln geziert. Mein Blick verfing sich in ihren braunen Augen, die mich jedes Mal aufs Neue an Kaffee erinnerten und Kaffee war etwas, was ich wirklich sehr vergötterte. Ihre Berührung ließ mich innerlich dahin schmelzen und das, obwohl ich normalerweise wirklich ungerne berührt wurde. Aber das hier war ja nicht normalerweise, sie war ja nicht irgendeine x-beliebige Person. Nein, sie war etwas ganz Besonderes für mich. Sie konnte mich gerne berühren, wo auch immer sie wollte. Es tat so unglaublich gut ihre Nähe zu spüren und ich war ihr wirklich sehr nahe, trotzdem war sie meiner Meinung nach immer noch zu weit entfernt. Ich wollte jeden Millimeter zwischen uns  auslöschen.

Als könnte sie meine Gedanken lesen legte sie ihren freien Arm um meinen Nacken, zog mich somit in eine Art Umarmung. Ohne noch weiter zu zögern legte ich nun meine Arme um ihre Mitte und zog sie näher zu mir. Nun stand sie so nahe, dass ich ihren Atem spüren konnte. Ihre bezaubernden Augen nahmen mein ganzes Sichtfeld ein und die Gedanken an sie herrschten über meinen Kopf. Vielleicht hatten die Leute all die Zeit Recht gehabt, ich hatte nie daran geglaubt Schmetterlinge im Bauch verspüren zu können, doch nun fühlte ich die Schmetterlinge, aber nicht nur in meinem Bauch, sie flatterten durch meinen ganzen Körper und hinterließen ein wohlig warmes Gefühl. 

Ihre Lippen näherten sich meinen immer mehr, die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen und obwohl ich verdammt nochmal wollte, dass sie mich endlich erreichte, so war es dennoch ein wahrlich magischer und wunderschöner Moment zwischen uns. Einer den ich gut und gerne ewig hinauszögern und zwanzigtausend Mal wiederholen könnte, obwohl ich gleichzeitig auch bis zum geht nicht mehr gespannt war, ihre Lippen endlich auf meinen spüren wollte. Das ergab wohl keinen Sinn. Aber musste Liebe Sinn ergeben?

Bevor ihre Lippen meine erreichen konnten drängte sich ein nerviger Ton in mein Bewusstsein und das Bild, dass ich bis dahin so deutlich vor mir gesehen hatte verblasste. Ich schlug die Augen auf. Enttäuschung machte sich in mir breit. Das alles hatte sich so real angefühlt und gleichzeitig auch so traumhaft, eben einfach unglaublich wundervoll. Aber nun war ich wieder in der Realität, der harten, kalten Realität, alleine in meinem Bett, mit dem Handy neben mir, dass noch immer nervige Töne von sich gab. Ich widerstand dem Drang das Ding gegen die Wand zu werfen, schaltete den Wecker aus und versuchte mich innerlich für einen weiteren langen Tag bereit zu machen. Neun Stunden Schule und ein vermutlich mal wieder sehr langweiliger und eintöniger Nachmittag, dann konnte ich mich wieder in meine Träume flüchten.

Girls kiss betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt