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Der Boxsack ist verdammt hart aber ich schlage und trete trotzdem immer weiter darauf ein.
Mein ganzer Körper glüht und schwitzt, aber das stört mich nicht. Ich wähle nämlich diese Anstrengung und diesen Schmerz also werde ich ihn auch spüren, sonst macht es für mich keinen Sinn sich anzustrengen.

Ich bin im Fitnessraum im Anwesen meines Vaters. Der Raum ist dunkel eingerichtet. Schwarze Fliesen, schwarze Steinwände, schwarze Details.

Ich höre nichts anderes als die laute Musik, die aus den Boxen dröhnt. The Hills von The Weeknd.

Ich drehe mich nicht um als ich merke, dass die Tür geöffnet wird. Vermutlich Walter. Ein persönlicher Wache von mir. Er ist um die 40 und schon lange bei uns im Dienst. Eigentlich schon seitdem ich klein bin.

Ich schäme mich nicht, wenn er mich nur in Sport-BH und engen Leggings sieht. Das ist er schon lange gewöhnt.

Erst als die Musik aus gemacht wird, lasse ich meine Hände sinken und drehe mich empört um!

Ich war voll im Flow!

"Was soll das?", frage ich empört, aber als ich mich umdrehe bin ich überrascht. Nicht Walter hat die Musik aus gemacht, sondern mein Vater.

Er kommt sonst nie hier rein. Er mag diesen Raum nicht. Einfach aus Prinzip. Er ist zwar ein Mafioso, aber tut einen auf 'gegen Gewalt'.

Neben meinem Vater steht der mysteriöse Typ von vor drei Tagen. Ungefähr eine Nacht ist er mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich musste immer daran denken, wie attraktiv er war.

Lange hatte ich mich damit aber dann doch nicht aufgehalten. Er steht lässig neben meinem Vater und begutachtet  die ganzen Geräte um mich herum und dabei auch mich.

Mit meinem Handrücken wische ich mir den Schweiß von der Stirn, bevor ich mich wieder dem Boxsack zu wende.

"Wo ist Walter? Ich dachte er ist meine Wache, also warum hat er euch nicht davon abgehalten hier rein zu platzen?" Ich mag meinen Vater nicht sonderlich. Wahrscheinlich weil er verantwortlich für den Tot meiner Mutter ist. Sie hatte Angst vor seinen Machenschaften und ist eines Nachts plötzlich abgehauen. Die riesige Villa ist umringt von Wald und auf der Flucht wurde sie von einem Bären umgekommen. Sie hat es nicht überlebt

Ich war drei und ahnungslos. Jetzt hasse ich ihn für das, was er meiner Mutter angetan hatte. Nicht einmal auf sie konnte er aufpassen, dabei war es seine Verantwortung.

Ich kann förmlich hören und spüren wie er seinen Kopf schüttelt, obwohl ich den beiden den Rücken zugewandt habe.

"So läuft das nicht weiter. Du kannst nicht immer machen was du willst! Erinnerst du dich als ich dir erzählt hatte, dass ich auf Reisen war und einen Jungen kennengelernt habe, der Hilfe brauchte. Hier ist er. Mason wurde in unser dortiges Anwesen gebracht und trainiert. Hierfür. Für dich!", sagt er.

Jetzt bin ich verwirrt.

Wie Jetzt? Für mich? Was war an meinem Lebensstil falsch?

Ich drehe mich um und blicke ihn fragend an.

Er fährt einfach fort:" Walter kann dir und deiner Denkweise nicht mehr folgen. Wie du ihm entwischst und mit deinen Freunden einfach Läden ausraubst. Nur weil du es kannst. Deshalb ist Mason hier. Er kümmert sich um dich. Als ein junger Erwachsener kann er deiner Denkweise folgen. Walter bleibt natürlich auch."

Ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert!

"Deine Mutter hätte dein Verhalten nicht gebillig." Während er das sagt schüttelt er erneut seinen Kopf. Ich könnte ihn an die Gurgel gehen, doch ich halte mich gerade noch so zurück.

"Ach Ja! Also das billigt sie nicht! Wegen dir ist sie umgekommen! Hättest du besser auf sie aufgepasst und sie nicht mit deinen dreckigen Geschäften verstört und verschreckt! WEGEN DIR HABE ICH MEINE MUTTER VERLOREN!"

Bevor ich auch noch anfange ihn zu schlagen sprinte ich aus dem Raum. Ich bin wütend! Wütend, traurig, enttäuscht, verstört.... Es gibt so viele Worte, die meine Gefühle beschreiben könnten, aber eins weiß ich.

Weinen würde ich heute nicht...

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt