21.

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Ich höre die Stimmen schon, bevor ich den Raum betrete. Hitzig diskutieren die Männer, was nun geschehen soll. Den Anfang habe ich aber verpasst. Zu lange habe ich noch mit Mason geredet und ihm gut zugesprochen.

Als ich den in Raum eintrete, nimmt mich kaum einer wahr. Nur ein schneller Seitenbleick von meinem Vater, verrät mir, dass er sich meiner Anwesenheit bewusst ist

Die einzelnen Person sind kaum zu verstehen. Mehrere Stimmen argumentieren wild, obwohl sie sich selbst wahrscheinlich nicht einmal hören können.

Der reinste Tumult.

"Was sollen wir den jetzt mit ihm machen?"

"Der bringt ja nur Ärger."

"Sollen wir ihm nun helfen?"

"Der Typ hat Dreck am Stecken!"

"Können wir ihm überhaupt glauben?"

Nur Luke steht schweigend in der Ecke und zieht eine mürrische Mine.

Alessandro und mein Vater unterhalten sich auch angeregt und scheinen sich wohl einig zu sein, da beide zustimmend nicken. Kurz wechseln sie noch ein paar Worte, bis Vater seine Stimme erhebt.

"Ruhe", herrscht er alle im Raum in einem kühlen und bestimmten Ton an, "Wie befinden uns in einer schwierigen Lage. Umso wichtiger ist es, dass wir pragmatisch vorgehen und uns nicht wie eine Horde aufgescheuchter Hühner benehmen."

Daraufhin erhält er zustimmendes Gemurmel aus der Menge.

"Also. Alexej hat einen unserer Leute erpresst und Informationen durch ihn gesammelt. Das ist schlecht. Aber das wissen wir schon. Nur, dass Mason erpresst wurde ist neu. Davor war er nur ein Verräter, aber jetzt hat sich die Lage geändert", erklärt Vater. Wieder zustimmendes Gemurmel und Nicken.

"Das ändert nichts daran, dass er ein Verräter ist", schnauzt Luke aus der Ecke, woraufhin alle Köpfe im Büro sich in seine Richtung drehen, "anstatt uns zu informieren oder sich gegen ihn zu stellen, hat er uns einfach hintergangen. Er ist kein Stück besser als Alexej."

Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten.

Wie kann er es auch nur wagen?!

Denke ich aufgebracht und will gerade wütend etwas erwidern, als mein Blick auf Alessandro fällt. Ich bin schon einen Schritt vorgegangen, um Luke zu konfrontieren oder ihm eine reinzuhauen, ich weiß es nicht genau, aber Alessandros beschwichtigender Blick und sein Kopfschütteln hält mich zurück. Stattdessen erhebt er selbst die Stimme.

"Mag sein, aber Mason ist immer noch ein Clanmitglied. Ob du willst oder nicht. Alecej hat sich einen Weg in unsere Infrastruktur gebahnt durch einen von uns. Dafür müssen wir ihn büßen lassen. Keiner erpresst eines unserer Mitglieder ungestraft. Nicht weil wir es unbedingt wollen, sondern weil wir ein Zeichen setzten müssen. Wenn wir bloß Mason bestrafen, dann wirken wir schwach", verkündet Alessandro kühl uns mit schneidender Stimme. Er sagt zwar nicht oft etwas, aber wenn er es tut ist es echt unnormal. Alle wirken wie gebannt. Allen ist bewusst, dass er recht.

"Trotzdem muss er die Folgen tragen. Man erntet, was man sät", meint Luke eisern.

"Dem habe ich nie widersprochen", bestätigt Alessandro ruhig,"Wie sollte die Strafe denn deiner Meinung nach ausfallen?"

Gebannt blicken ihn alle im Raum an. Alessandro hat ihm eine Falle gestellt, der sich Luke nun nur zu gut bewusst ist. Kurz huscht ein verunsichert Ausdruck über sein Gesicht, wird aber schnell von einer Miene der Entschlossenheit ersetzt.

" Wir sollten ihn rausschmeißen", erklärt er.

Um mich herum erheben sich nun Urplötzlich die Stimmen. Manche Stimmen ihm zu, andere halten das für total falsch.

Länger kann ich es wirklich nicht aushalten. Empört und wütend trete ich aus dem Schatten und stelle mich in die Mitte des Raums.

"Das ist doch alles totaler Schwachsinn", platze ich wütend heraus. Ich bin total angriffslustig und habe Mühe meine Stimme ruhig zu halten.

"Ach ja", spuckt Luke provozierend. So gerne würde ich ihm eine reinhauen, "denkst du das, weil das das beste für den Clan ist oder weil du mit ihm schläfst?"

Der Schick fährt wie ein Blitz durch meinen Körper. Alle im Büro sind plötzlich still und betrachten uns mit großen Augen.

"Wag es ja nicht so mit mir zu reden", brüllte ich nun gänzlich ungehalten. Nichts hält mich mehr davon ab, ihn zusammenzuschlagen. Zügellos hechte ich hervor und verpasse ihm einen saftigen Schlag ins Gesicht.

"Du hast überhaupt keine Ahnung. Allein dein Gesicht bringt mich zum Kotzen. Und dann auch noch deine ekelhaft Persönlichkeit. Wenn man das überhaupt so nennen kann. Du bist so abartig. Du ehrenloser-", ich will ihm gleich noch mehr geben, doch ich werde heftig zurückgerissen. Alessandro hat mich gepackt und bringt Abstand zwischen mich und Luke. Mit Genugtuung bemerke ich die Blutspur die meine Schläge auf seiner Fresse hinterlassen haben.

" Ruhe! ", herrscht mein Vater die restlichen in Raum an, bevor er such wieder mir zuwendet", Also. Du meintest Luke's Idee wäre Schwachsinn. Könntest du das näher erklären oder ist das einfach eine leere Behauptung?"

Schnell winde ich mich aus Alessandros Griff und trete wieder vor. Einen Moment schnellt mein Blick zu Luke, der sich gerade grimmig das Blut aus dem Gesicht wischt und schaue dann wieder meinen Vater an.

"Ihr löst dieses Problem auf die falsche Weise an. Ihr geht dabei mit einem Tunnelblifk vor, wobei die ganzen anderen besseren, aber Möglichkeiten übersehen werden", merke ich an. Alle im Raum haben nun die Ohren gespitzt.

"Einen Maulwurf in den eigenen Reihen zu haben, muss nicht unbedingt ein Nachteil sein", erkläre ich fest entschlossen.

"Was denn sonst", lacht einer aus der Menge.

"Das ist doch perfekt. Wir können das für uns nutzen. Falsche Informationen durchgeben. Alexej manipulieren und ihn so anpassen, dass es uns in den Kram passt",verkünde ich selbstsicher. Die Stimmung im Raum ist plötzlich umgeschlagen.

"Die kleine hat Recht", stellt Diego fest, während er sich nachdenklich am stoppeligen Kinn kratzt.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt