7.

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"Prinzessin! Ich habe Hunger. Können wir kurz Pause machen?"

"Ich hätte echt mehr von dir erwartet", schreie ich über die laute Musik hinweg.

Mein Pferdeschwanz hat sich ein bisschen gelockert, also öffne ich meine Haare um nochmal einen festeren zu machen.

"Aber ich gestatte sie dir!", hänge ich noch an.

Erleichtert lässt er die Hände sinken. Ich dagegen habe nicht vor schlapp zu machen. Ich steige auf das Laufband und renne wie bessesen.

"Layla, du solltest auch eine kurze Pause machen", meint Mason.

Ich will immernoch nicht, doch Mason wirkt besorgt.

"Warum schaust du so?", frage ich und steige vom während dessen vom Band.

"Das ist schon fast wie eine Sucht bei dir", sagt er.

"Bullshit. Wenn du immernoch willst, lass uns Pause machen." Dabei belassen wir es fürs Erste bei dem Thema Sucht.

Zusammen laufen wir in die Küche. Sophie, unsere Haushälterin, hat schon gekocht. Sophie arbeitet auch schon lange für uns. Genau genommen schon länger als ich lebe. Ihre Kochkünste sind eins A.

Mason und ich beglücken uns nun an ihren köstlichen Gerichten und sagen kein Wort. Das ist eigentlich gut, denn wenn man nichts sagt, während man isst heißt das, dass man es lecker findet. Das sind stille Komplimente.

Bei Mason ist das aber anders. Seine Komplimente sind übermäßig laut.

"Das ist ekelhaft, Mason! Hör auf so laut zu schmatzen", motze ich ihn an und werfe ihm einen genervten Blick zu. Ich hasse es, wenn Leute schmatzen. Ich will nicht sehen, was sich in ihrem Mund befindet und erst recht nicht hören.

"Schon gut", unschuldig hält er seine Hände in die Luft.

Ich rolle meine Augen und taste nach einer Serviette, um meinen vollgeschmierten Mund abzuwischen.

"Mason, du weißt ja Bescheid, dass mein Vater mich beim Überfall nicht dabei haben will, aber ich habe einen Plan-", fange ich an, aber werde von ihm unterbrochen. Er hält warnend seinen Finger in die Luft, als würde er mich tadeln wollen.

"Ich kann deinen Vater nicht hintergehen, aber ich kann Dinge übersehen", das übersehen betont er vielsagend und seine Andeutung ist nicht misszuverstehen.

Grinsend nicke ich. Damit bedanke ich mich. Weiter reden wir erstmal nicht darüber, denn wir sollten vorsichtig sein.

"Wusstest du, dass Pinguine nicht rückwärts laufen können?", fragt er immernoch schmatzend.

***

"Mein Gehirn ist viel zu voll! Da passt nichts mehr rein!"

"Halt die Klappe Mason!"

Erst wollte Mason nicht mit mit in den Unterricht, weil er Angst hatte, dass Vater ihn wieder bestraft, aber ich habe ihn einfach hinter mir hergezogen. Das seltsame ist, dass ich nicht einmal weiß wie Mason bestraft wurde. Verprügelt wie sonst die Anderen hat er ihn nicht.

"Ich habe dich nicht hier her gezerrt, damit du mich nervst."

Ich schaue ihn nicht, als ich rede, aber aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass er sich genervt zurücklehnt.

Mason ist schon ziemlich heiß, beim Sport war sein Muskelspiel ein echter Traum. Ich wünschte er hätte kein Shirt angehabt, denn diese Rückenmuskeln sind zum Anbeißen.

Als er von unserem Lehrer aufgefordert wird, die Gleichung zu lösen denkt er angestrengt nach und mahlt mit seinen Kiefer. Dabei kommt mal wieder zu Tage wie unglaublich attraktiv er ist. Wenn ich mich den ganzen Tag mit ihm streife fällt mir sowas gar nicht auf, sondern nur seine große Klappe.

Natürlich schafft er es die Aufgabe richtig zu lösen. Er wurde ja excellent von Vaters Leuten ausgebildet.

***

Nelson drückt und beiden Pistolen in die Hand. Wir tragen kugelsichere Westen und unsere Köpfe sind mit speziellen Helmen geschützt. Unser Trainer führt und heute in den Bau.

Mit dem Bau ist kein richtiger Bau gemeint, sondern ein Trainingsraum. Wir werden durch eine Wohnung laufen und unerwartet werden uns Ziele emtgegenspringen. Sobald sie aufspringen müssen wir sie in weniger als drei Sekunden umbringen. Die Zeit wird gemessen. Es ist ein Wettspiel, indem ich gewinnen werde.

Ich bin zuerst dran und ich kenne den Bau in und Auswendig.

Es gibt nur ein einziges Stochwerk. Der Bau ist eigentlich wie ein Haus mit nur einem Stockwerk, dass von Außen aussieht wie ein fetter hässlicher Bauklotz.

"Die Zeit startet nachdem die Tür zufällt", ruft mir Nelson noch einmal uns Gedächtnis.

"Ich weiß", mit einem triumphierenden Lächeln blicke ich noch einmal zu Mason und schlage, dann die Tür hinter mir zu.

In dem Bau ist es stockdunkel, aber ich darf das Licht nicht einschalten, das würde die 'Feinde' alarmieren.

Die Pistole halte ich mit beiden Händen fest und meine Füße stehen fest und sicher auf dem Boden. Wenn ich schieße, werde ich auf den Rückstoß gefasst sein.

Ich halte in diesem Wettbewerb den Rekord und ich werde ihn verteidigen. Ich bewege mich auf die erste Tür zu. Das Wohnzimmer. Ich stehe schon mitten im Raum, als eine Zielscheibe mir entgegenfliegt. In weniger als einer Sekunde ist sie von mir durchlöchert. Ich bin mir sicher, dass sie mich gerade durch die Kameras beobachten und grinse siegessicher.

Mason soll schon wissen, dass er verloren hat.

Schnell bewege ich mich zum nächsten Raum. Sobald Ziele aufklappen durchlöchert ich sie und so geht es weiter bis ich durch bin. Schneller als gedacht.

Glücklich trete ich aus dem Bau zu Nelson und Mason. Mason mahlt mal wieder angestrengt mit seinem Kiefer, während Nelson mir einfach nur zunickt.

"Du bist dran, Mason" ich koste jeden Moment aus. Wie ich langsam und provozierend zu ihnen hinstolziere und Mason meine Rekordzahlen unter die Nase reibe.

"Wie fühlt es sich an zu verlieren?", sage ich gespielt fragend und tippe ihm mit meinem Finger auf die Nase.

Fest entschlossen die Herausforderung zu überwinden marschiert er auf die Tür zu.

Keiner gewinnt gegen mich.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt