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Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich eingeschlafen bin, aber als ich aufwache bringt mich dieses wilde Geklopfe um den Verstand.

Wer auch immer diese Person ist, ich werde sie eigenhändig erwürgen.

So behandelt man doch keine Prinzessin.

Seit geraumer Zeit versuchte ich nun diese Person auszublenden, aber meine Ignoranz verleitet die Person nur noch mehr dazu meine Tür einschlagen zu wollen.

Als auch mein letzter Nerv dahin ist, beschließe ich aus dem Bett zu steigen und mich dem Aufsässigem zu stellen.

Schwungvoll öffne ich die Tür und wie könnte es anders sein, steht Mason vor mir.

"Zieh dich an. Wir frühstücken!", schnauzt er mich an.

"Komm runter Diva. Du musst mir außerdem eine neue Tür besorgen. Meine hast du ziemlich zugerichtet", entgegne ich.

"Wie auch immer. Ich warte. Also zieh dich endlich an!", meint er ziemlich teilnahmslos.

Ich schlage die Tür wieder zu und mache mich in den Tiefen meines Kleiderschranks auf die Suche nach einer Jogginghose und einem Tanktop.

Nachdem ich beides angezogen habe öffne ich die Tür mit meinem Fuß und binde mir währenddessen meine Haare zu.

Mason lehnt an der Wand und wartet auf mich. Mürrisch trete ich heraus und blicke ihn genervt an.

"Beweg deinen Hintern die Treppe runter Püppchen!", meint er nun grinsend.

Er ist immer noch mein Bediensteter! Bodyguard hin oder her. Egal wie er und mein Vater es umschreiben, ist das sein Job. Fest entschlossen ihm eine Lektion zu erteilen, wirbele ich abrupt herum und versetze ihm mit meinem Fuß einen Schlag an der Seite. Er verliert das Gleichgewicht und strauchelt etwas, da er vollkommen unvorbereitet und überrascht war.

Ich verpasse ihm noch einen Schlag, der ihn schließlich zu Boden gleiten lässt und setzte mich auf ihn. Mit meinen Beinen presse ich seine Arme seitlich an seinen Oberkörper, was ihn bewegungsunfähig macht.

"Mach deinen Mund nicht zu weit auf. Bei einem Kampf habe ich immer die Oberhand", stelle Ich klar, bevor ich aufstehe und zufrieden ins Esszimmer laufe.

***

Ich höre Mr. Brown schon lange nicht mehr zu, aber das muss er nicht wissen. Er ist mein Hauslehrer für Englisch und Geschichte. Das er ein Engländer ist, ist nicht schwer zu erkennen. Er sieht genauso aus, wie man sich Sherlock Holmes vorstellt. Was mich richtig nervt ist, dass Mason jetzt auch mit mir Heimunterricht hat, weil wir ungefähr im gleichen Alter sind und alle Clanmitglieder einer Bildung unterzogen werden. Er sitzt neben mir und hat nichts besseres zu tun als mir Papierkugeln ins Haar zu schnippsen.

Am schlimmsten ist aber, dass es mega schwer ist in meiner Mähne diese Kügelchen ausfindig zu machen.
Also habe ich kurzerhand meine Haare zugebunden.

Plötzlich zieht etwas an meinen Haaren genervt schaue ich zu Mason.

"Du bist so ein kleines Kind. Kannst du mich nicht einfach in Ruhe zuhören lassen?", fahre ich ihn genervt an.

"Du hörst doch sowieso nicht zu. Außerdem macht es mir Spaß dich zu nerven." Dieses Kind hat Störungen. Sein nerviges Verhalten geht mir extrem gegen den Strich. Allein wenn er den Mund aufmacht, habe ich das Bedürfnis ihm eine zu verpassen.

"Seid leise!", ruft unser Lehrer und fährt dann mit dem Unterricht fort.

Leider kann Mason es nicht lassen an meinen Haaren zu ziehen und als ich meine Beherrschung verliere, falle ich ihn an wie ein wildes Tier. Ohne Rücksicht auf Verluste verpasse ich ihm eine. Empört schnappt er nach Luft und schaut mich ungläubig an, aber fängt sich schnell wieder. Seine Faust lässt auch nicht lange auf sich warten.

Wir sind ein Gewusel von Ellbogen, Fäusten und Nägeln in den Augen.

***

"Ihr seid beide sehr verantwortungslos!", maßregelt Vater uns an seinem Tisch sitzend," Das wird noch Folgen haben. Für euch beide!"

Schon seit einer Stunde hören wir uns Vaters Schimpftirade an. Wir sitzen in seinem Büro auf der anderen Seite des Schreibtisches.

"Als meine Tochter musst du dich zügeln können", spricht er nun mich an,"Darauf wirst du ausgebildet junge Dame!"

Ich habe schon wieder alle enttäuscht. Ich habe zwar eine gewisse Distanz zu meinem Vater, aber ich will ihn auch nicht enttäuschen. Ich weiß, dass er lieber einen Sohn hätte. Als seine Tochter muss ich nun diese Rolle spielen.

Mein Kopf ist gesenkt und meine Hände habe ich in meinem Schoß gefaltet.

Mason sitzt schon die ganze Zeit still auf dem Stuhl neben mir. Ich habe von ihm bisher keinen einzigen Ton gehört. Auf dem Gesicht hat er kleine rote Kratzspuren, die er sich von unserem kleinen Kampf zugezogen hat.

"Layla du kannst gehen, aber Mason bleibt hier."

Ich erhebe mich und gehe aus dem Zimmer. Ich werde ab jetzt distanzierter zu Mason sein. Bei unseren Schwierigkeiten lief es sowieso darauf hinuas. Von nun werde ich gar kein Verhältnis zu ihm pflegen.

Ich darf nicht abgelenkt werden. Ich bin eine mächtige Frau und wenn mein Vater zurücktritt werde ich noch mächtiger, denn ich werde dieses Geschäft übernehmen. Der Oberhaupt des Clans.

Mason behindert mich nur dabei mich darauf vorzubereiten.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt