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Die Bettdecke raschelt, als ich mich auf den Rücken lege.

Mason ist schon eingeschlafen. Keine Ahnung worüber er träumt. Er schläft erstaunlich ruhig und auch sein Gesicht wirkt sehr entspannt. Fast jungenhaft.

Ganz ander als vorhin, als sein Mund zu einem lustollen Stöhnen verzerrt war. Wenn ich daran zurückdenke, fängt meine Mitte sofort wieder an schmerzhaft zu pochen. Fast kann ich mich seine Hände auf meinem Körper spüren. Wie sie Linien fahren und eine Landkarte hinterlassen.

Schnell schüttle ich wieder den Gedanken ab und lege mich auf die Seite. Die weiche Decke schmiegt sich um meinen Körper und wirkt dabei wie ein sanfter Wasserfall.

Im Moment mache ich mir viele Gedanken um Mason. Ich merke wie er allgemein immer hibbeliger wird. Der Gedanke an seine Schwester quält ihn, aber er ist nicht in der Position irgendwen zu hetzten.

Er muss sich erstmal damit zufriedenstellen, dass ihm Hilfe zugesichert wurde. Auch wenn der Zeitpunkt des Handelns gerade noch unklar ist.

***

"Für wann würde die Rettung jetzt eigentlich angesetzt?", frage ich Alessandro zum dritten Mal, während ich auf eine Umdrehung in der Luft einen Hughkick folgen lasse und dann sicher auf dem Boden zu stehen komme. Alessandro weigert sich dagegen schlicht mir zu antworten.

Ich habe ihn darum gebeten heute mit mir zu trainieren. Ich wollte nebenbei noch ein paar neue Techniken lernen und was das angeht ist Alessandro echt überraschend gelehrt.

"Konzentriert dich lieber darauf. Den Highkick schneller durchzuführen. Gerade hast du dir zu viel Zeit gelassen, wodurch du deinem Gegner eine Schwachstelle anbietest", korrigiert er mich. Genervt stoße ich Luft aus.

"Alessandro!",rege ich mich auf, "Jetzt beantworte endlich meine Frage!Ist es dir denn komplett egal. "

Erschöpft seufzt er auf und fährt sich durch seine dunklen Haare, die glänzen wie Seide. Er ist viel jünger als er eigentlich immer wirkt.

"Nein ist es nicht, aber auch ich habe meine Anweisungen."

"Ja und irgendwann bekommst du die von mir also spucks aus",merke ich an. Standhaft stemme ich meine Hände in die Hüften und schaue ihm entschlossen in die Augen.

"Es gibt momentan noch keinen Plan", erklärt er.

"Was?! Aber wir verschwenden auf diese Weise wichtige Zeit. Jede Sekunde zählt! Jede Minute die wir warten, könnte sie ihrem Tod näher kommen!"

"Du musst verstehen, dass Masons Probleme gerade nicht die wichtigsten Angelegenheiten für den Clan sind. Außerdem wissen wir gar nicht, ob sie überhaupt noch lebt",merkt er an und massiert sich die Schläfen.

"Aber während der Konferenz waren dich alle so entschlossen! Du hast dich aoch auch dafür entscheiden. Also waren etwa alles leere Worte? ", hake ich verwirrt und auch ein wenig geschockt nach.

"Mag sein, dass den meisten der Gedanke an Solidarität und Stärke gefallen hat, aber in der Realität ist alles etwas schwieriger. Es waren auch nicht alles leere Worte. Ich habe eben hoch gezielt und tief getroffen. So konnte ich ihm seinen Platz im Clan sichern. "

"Wann findet die nächste Besprechung statt?", frage ich, seine Worte komplett ignorierenend. Wenn es sonst keiner tut, muss ich es in die Hand nehmen. Zielsicher stelle ich mich ihm entgegen. Das ist das mindeste, was ich für Mason tun kann. Nach allem.

"Für morgen ist eine vorgesehen", teilt er mir mit. Seine Miene ist nicht allzu erfreut. Wahrscheinlich sieht er vor seinem inneren Auge wie ich wieder Luke angreife. Was nicht ganz so unwahrscheinlich ist.

"Layla-", will er gerade ansetzten.

"Versuch gar nicht erst mich abzuhalten", schneide ich ihm das Wort ab, behalte aber einen ruhigen Ton.

"Versuche nicht deinen Vater zu verärgern", ruft er mir noch hinterher, während ich den Raum verlasse.

***

Mason finde ich später in der Waffenkammer. Er trainiert das Zielen mit Schusswaffen in der angrenzenden Übungsanlage.

Die kahlen Wände, nur mit Waffen vollgepackt, lassen das Echo seines Schusses wiederhallen.

Die schönen Marmorwände und einzigartigen Ornamente die in anderen Teilen der Villa zur Dekoration dienen, gibt es hier nicht.

Hier unten dient alles einem einfachen Zweck.

Ich weiß, dass er meine Anwesenheit bemerkt hat. Auch wenn er keine Reaktion zeigt. Er schenkt seine volle Konzentration der Waffe in seiner Hand. Ich nehme mir den Moment, um seinen Körperbau zu bewundern. Ich weiß, was sich unter dem Stoff befindet. Schöne geschwungene Linien. Warme gebräunte Haut.

Lächelnd lehne ich mich an eine der Wände und kreuze meine Arme über der Brust. Falls es ihn ablenkt, dass ich ihn beobachte, lässt er es sich nicht anmerken. Stattdessen feuert er weiter Schüsse auf das Ziel ab.

Nahezu jeder trifft ins Schwarze.

Nachdem er den letzten abgefeuert hat, dreht er sich endlich um.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 15, 2022 ⏰

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