17.

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Ich bin total müde als ich aus der Dusche komme. Nachdem ich trainiert habe, bin ich direkt unters Wasser gehüpft, um mich in einer schönen warmen Dusche zu ordnen.

Während ich mich anziehe, klopft es auf einmal an meiner Tür.

"Herein", rufe ich nachdem ich mich fertig angezogen habe. Schließlich tritt Alessandro mit einem ernsten Blick ein.

"Was ist los?", frage ich ihn relativ neutral, während ich meine - mal nicht so geschmeidigen - Locken zu einem langen Zopf flechte.

"Dein Vater schickt mich. Wir versammeln uns im Büro", erklärt er, woraufhin er sich wortlos umdreht.

"Warum?", frage ich verwundert. Ich dachte alles wäre geklärt. Erst gestern gab es eine Versammlung.

"Es geht um den Maulwurf"

Weiter können wir gar nicht reden, denn wir sind schon vor Vaters Büro angekommen und treten nun ein.

Drinnen sitzen schon viele von Vaters Helfern und Beratern, so wie seine engsten Freunde.

Alessandro stellt sich sofort auf die rechte Seite meines Vaters, der gemütlich in seinem Schreibtischstuhl sitzt. Auch Mason ist da. Wirkt aber nicht sonderlich glücklich. Nein, er wirkt sogar ziemlich besorgt und traurig.

Ich runzele meine Stirn, während ich verwirrt in den Raum trete. Alle haben eine ernste Miene aufgesetzt und blicken erwartungsvoll in Richtung meines Vaters, oder wütend in Richtung Mason.

"Was ist hier los?", frage ich verwirrt in die Runde.

Die meisten antworten gar nicht, sondern schauen mich nur monoton an, als wäre das alles relativ selbsterklärend. Nur Luke hat sein typisches provozierendes Grinsen im Gesicht.

"Frag doch Mason", blafft er mich an.

Ich wünschte so sehr ich könnte es ihm mit einem saftigen Schlag aus dem Gesicht wischen. Trotzdem schenke ich seinen Worten keine Beachtung. Seine gehässigen Worte lasse ich einfach an mir abprallen.

"Vater?", frage ich stur.

"Wir haben herausgefunden, wer der Maulwurf ist",verkündet mein Vater, doch auch er scheint nicht glücklich zu sein. Nein, eher bedrückt und unzufrieden.

Mein Blick schnellt sofort zu Mason, der im Stuhl gegenüber von meinem Erzeuger sitzt. Ich versuche ihm in die Augen zu sehen, doch er weicht meinen Blicken geschickt aus.

Nein, nein, nein.

Das sollte nicht passieren!

Ich wollte ihn doch hiervor bewahren!

"Welche Beweise habt ihr?",schlucke ich. Innerlich schreie ich. Ich schreie um Hilfe, aber ich schreie auch um Gnade, denn eigentlich hat sich nur meine schlimmste Befürchtung bewahrheitet. Trotz diesem Fakt, dass er seine Freunde, seine Truppen, mich belogen hat und uns hintergangen hat, möchte ich ihn nicht verlieren. 

"Ein Textband!", verkündet Luke triumphierend.

"Wer hat es aufgenommen und was ist darauf zu hören?", will ich wissen. Ich nutze meine ausbildung und schlage einen kühlen Ton an, gehe pragmatisch vor. Hinter einer Fassade verstecke ich die Reihe an Emotionen, die mich durchfluten und lasse mir nach außen ihn nichts anmerken.

Ein junger Mann ungefähr in meinem Alter tritt hervor.

"Ich habe es aufgenommen und darauf ist zu hören wie Mason mit unserem Feind telefoniert", teilt er der Runde mit. Mein Blick gleitet erneut automatisch zu Mason, der den Kopf nun hängen lässt.

"Und du bist sicher, dass Mason mit dem Feind redet?", stochere ich weiter nach.

"Sie haben über den nächsten Schritt ihres Planes geredet. Wenn Sie wollen können Sie sich es anhören. Ihr Vater hat es sich auch angehört", bietet er mir an, jedoch kann ich es nicht über mich bringen. Auch wenn ich ihn nicht verlieren möchte, bin ich trotzdem zutiefst enttäuscht.

"Was sollen wir mit ihm machen?", fragt mein Vater nun in die Runde. 

"Wir bringen ihn um!", ruft Luke, während ein paar von den Versammelten ihm zustimmend zurufen.

"Nein. Niemand wird hier umgebracht", diese Worte spricht mein Vater mit solch einer Autorität aus, dass jeder Widerspruch nichts anderes als Exekution bedeuten kann.t

"Nein, ich habe eine bessere Lösung. Er muss Laylas Rekord im Bau schlagen. Wenn er dies tut, darf er zwischen zwei möglichen Urteilen wählen", spricht er. Mason sieht endlich auf und blickt ihn an. Sein Gesichtsausdruck ist voller Verzweiflung und Reue. Auf seltsame Weise wirkt er erschöpft.

"Was ist wenn ich es nicht schaffe?", fragte Mason. Wobei er es eher krächzt, als dass er es wirklich fragt.

"Dann darf Luke entscheiden."

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt