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Diesen morgen wache ich nicht alleine in meinem Bett auf. Es sieht zwar so aus, aber zwischen Mason und mir ist gestern Nacht außer dem Kuss nichts mehr gelaufen. Wir beide liegen einfach im Pyjama unter der Decke.

Wir sind später nach Hause gefahren  und haben in meinem Bett ein bisschen gekuschelt. Eigentlich fände ich sowas total schwachsinnig.

So richtig Bienchen und Blümchen mäßig, aber bei Mason gefällt es mir irgendwie.

Mason neben mir schläft immer noch.
Grinsend fange ich an ihn hinter seinen Ohren zu kitzeln. Augenblicklich wacht er auf und krümmt sich leicht zusammen. Statt sich selbst zu retten und einfach abzuhauen, kitzelt er mich am Bauch.

Sofort fange ich an loszuprusten.

"Ey...bahah...Hör auf..", verzweifelt versuche ich mich zu retten, als er plötzlich einfach aufhört und mich durch seine dichten Wimpern mit seinen dunklen Augen anschaut.

Ich kann nicht anders als ihn zu küssen. Es ist ein leichter sinnlicher Kuss und nachdem ich meine Augen aufgeschlagen habe, erkenne ich Masons genüssliches Lächeln. Wenn es nach ihm ginge, würden wir warscheinlich den ganzen Tag im Bett bleiben und uns abwechselnd kitzeln und küssen.

"Wir müssen los",mache ich ihm klar, während ich entschlossen aus dem Bett hüpfe und in meinem Schrank nach Klamotten suche.

"Warum denn?", seufzt er genervt auf und gräbt seinen Kopf tiefer in das Kissen.

"Ich muss dringend zur provisorischen Krankenstation", meine ich hektisch, während ich meine Leggings überstreife und ein Shirt suche.

"Meinetwegen. Ich schlaf noch", murmelt Mason ins Kissen.

Lachend verdrehe ich die Augen und verlasse den Raum, um in das Foyer zu gelangen.

Luis kann ich sofort erspähen. Er unterhält sich mit irgendeinem Typen und sieht eigentlich gar nicht so schlimm aus.

Ich spüre den kurzen Impuls mich umzudrehen und abzuhauen, aber dann atme ich aus, straffe meine Schulter und tippe Louis Schulter an.

"Hey wie geht's?", frage ich ihn. Er wirkt ein bisschen überrascht mich zu sehen. Der Typ, der noch eben mit ihm geredet hat, haut einfach ab als er mich sieht.

"Ganz gut. Meinem Bein geht's halt scheiße, aber es ist nur eine oberflächliche Wunde. Nichts all zu großes", er zuckt mit den Schultern und erst jetzt fallen mir die Krücken auf, auf die er sich stützen muss.

"Warum läufst du dann mit Krücken herum?", bohre ich nach. Etwas verwundert mustert er meinen ernsten Gesichtsausdruck und weiß erst nicht so recht, was er antworten soll.

"Ich soll das Bein nicht zu sehr belasten",erklärt er. Nachdem er das gesagt hat, breitet sich eine unangenehme Stille aus, denn wir beide wissen nicht mehr, was wir jetzt sagen sollen. Unser Verhältnis ist irgendwie schwierig.

"Okay... dann gute Besserung", und mit diesen Worten drehe ich mich um und haue ab.

***

Der Strategie-Unterricht ist total langweilig. Das liegt am meisten daran, dass Mason nicht da ist. Er hat gemeint, er hätte zu tun und könnte deshalb nicht kommen.

Schon seit Stunden erklärt mir der Lehrer, dessen Namen ich mir nicht mal merken kann, irgendwelche Strategien und Möglichkeiten wie ich eine feindliche Basis angreifen kann.

Normalerweise bin ich ja Feuer und Flamme für diese Thema, aber seit der Sache mit dem schief gelaufenen Überfall, habe ich irgendwie keine Freude mehr daran.

So viele Menschen wurden dabei verletzt...

Missmutig beantworte ich die Fragen, die er stellt und bin nur halbherzig bei der Sache.

Selbst der Lehrer scheint das zu merken und lässt mich schlussendlich früher raus.

Ich laufe auf direktem Weg zum Trainingsraum, um meine Gedanken frei zu kriegen. Dort sind schon einige. Sofort stecke ich die Bluetoothhörer in die Ohren und schalte ab.

Meine Körper bewegt sich zwar, aber ich bin wo anders. Und plötzlich wünsche ich mir ich wäre normal.

Würde bald meinen Abschluss machen und mich mit Freunden in Nightclubs treffen. Vielleicht habe ich deswegen mit Nayla vandaliert. Weil normale Jugendliche das auch machen. Ich wusste das es nicht richtig war und trotzdem wollte ich mal das machen, was andere machen.

Die ganzen anderen Leute, die mit mir und Nayla randalierten, kannte ich gar nicht. Ich hatte sie noch nie in meinem Leben zuvor gesehen.

Mason gibt mir das Gefühl normal zu sein. So normal wie es für mich eben wäre. Er ist zwar das Gegenteil von normal, aber das Gefühl, das er mir gibt, verknallt zu sein und das Bedürfnis diese Person unbedingt küssen zu wollen. Egal wie, wann und wo. Das ist das, was auch irgendwelche High School Schülerinnen fühlen und dieses Gefühl, so wie alle anderen zu sein, kann nur Mason geben.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt