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"Wie können zwar so unseren Vorteil aus der Sache ziehen, aber Mason muss für seinen Verrat trotzdem bestraft werden",meint einer der Männer verächtlich.

"Aber -" Ihn trifft doch gar keine Schuld!, will ich gerade wieder brüllen, doch Alessandro Blick weist mich ein weiteres Mal zurück.

"Ja das stimmt und er wird seine Strafe auch erhalten, aber wir stehen nun auch vor ein weiteren Problem."

"Das wäre?", hakt Diego angespannt nach. Alessandros Blick wird plötzlich seltsam zielgerichtet. Mein Vater dagegen wirkt ziemlich nachdenklich und starrt angespannt an die Wand.

"Masons Schwester wird festgehalten und da er ein Mitglied unseres Clans ist, müssen wir ihm helfen. Wir sind dazu verpflichtet seine Schwester zu befreien",erläutert Alessandro. In seiner schwarzen Hose und dem lockeren Hemd sieht er extrem attraktiv aus.

Es gibt ihm etwas lässiges, zugleich wirkt er aber auch wie ein erfolgreicher junger Unternehmer. Ziemlich sexy. Vor allem die fast schwarzen Haare die er leicht zurückgekämmt hat.

"So wenig es mir auch gefallen mag meine Männer für dieses Zweck in den Kampf zu schicken, so ist es unsere Verantwortung", pflichtet Vater ihm bei. Entschlossen schaut er auf und blickt in die Gesichter seiner Freunde. Ein zweifelndes Murren geht jedoch durch die Männer. Zwar sind sie fest entschlossen ihren Clan zu verteidigen, wissen aber nicht ganz, was sie mit Mason und seiner schwierigen Situation anfangen sollen.

"Er hat Recht", stimmen ein paar der Männer zu, woraufhin auch der Rest ihrer Meinung ist.

"Wir müssen jeden aus diesem Clan verteidigen. Sonst verlieren wir nicht nur unser Ansehen und unsere Stellung, sondern auch unsere Ehre", erklärt Diego fest entschlossen.

"Wir lassen niemals einen von uns im Stich", johlt George mit zu Fäusten geballten Händen.

Ein Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen. Egal wie sehr ich diesen Clan manchmal auch hassen mag, dafür dass er mir mein Leben, meine Freiheiten und meine Möglichkeiten wegnimmt, so erkenne ich auch immer wie stark unser Zusammenhalt ist. Wir sind eine Familie. Auch mit den schwarzen Schafen unter uns. Keine Ansammlung von Individuen könnte den Ehrgeiz dieses Clans übertreffen.

"Trotzdem muss Mason bestraft werden. Unsere Autorität darf nicht in Frage gestellt werden", erinnert Henry die Männer.

"Natürlich", schließt sich mein Vater den beiden an und scheint somit dieses Thema wieder aufzufassen, "Vorschläge?"

***

"Ich habe gute und schlechte Neuigkeiten", erkläre ich, während ich die Handschellen öffne und ihn wieder freilasse.

Müde reibt er sich die aufgeschürften Handgelenke.

"Die wären?", bohrt er nach, wobei er sich erschöpft auf mein weiches Bett fallen lässt. Ihn nimmt das alles sichtlich mit.

"Die schlechte Nachricht ist, dass du trotzdem bestraft wirst. Immerhin hast du geheime Informationen an einen feindlichen Clan weitergegeben. Die guten Nachrichten sind, dass du nicht ausgestoßen wirst und wir werden deine Schwester befreien",teule ich ihm fröhlich mit. Bei der Erwähnung seiner Schwester leuchten seine Augen förmlich auf und ein glückliches Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht.

Nun ist seine kleine Schwester für ihn wieder in Reichweite. Er hat jetzt eine realistische Chance sie wisderzubekommen.

"Das ist fantastisch", stößt er freudig hervor,"Und das alles dank dir. Ich liebe dich"

Den letzten Satz nuschelt er nur noch in meine Haare, da er mich an sich gezogen hat und mich in seinen Arme zerdrückt.

Ineinandergeschlungen müde, aber total glücklich liegen wir auf meinem Bett. Wenn ich ihn so zufrieden wie jetzt sehe, wird mir ganz warm ums Herz.

"Willst du gar nicht wissen wie du bestraft wirst?", frage ich ihn grinsend. Wohlwossend, dass ihn die Strafe überhaupt nicht gefallen wird.

"Ahhhh stimmt. Da war ja noch was", stellt er fest. Fragend blickt er mit in die Augen, während er sich mit den Ellenbogen hochstemmt.

"Du musst den ganzen Monat lang Wäsche waschen und Abspüldienst machen", informiere ich ihn. Zu meiner Überraschung wirkt er gar nuch genervt oder müde, sondern einfach nur überrascht, was ich ihm aber nicht verübeln kann, da er bestimmt mit etwas viel schlimmeren gerechnet hat. Er scheint sich sogar fast zu freuen, dabei hasst er solche Aufgaben von ganzem Herzen.

"Die Clanmitglieder haben dieses Mal Milde walten lassen, da du das Vergehen unter anderen Umständen begangen hast",erkläre ich es ihm.

"Das hat Luke bestimmt gar nicht gefallen. Wenn es nach ihm ginge, wäre ich sowieso sofort exekutiert worden", meint Mason.

"Ja, er war nuch wirklich erfreut. Hat die ganze Zeit in der Ecke rumgechmollt, nachdem ich mich mit ihm geprügelt habe", sage ich achselzuckend, während ich meinen Kof wieder auf seiner Brust bette.

"Warte, du hast WAS?!", fragt er geschockt, worauf ich wissend ich mich hineingrinse.

"Er hat sich verhalten wie ein reinste Arschloch, also habe ich ihn dann auch so behandelt wie eins. Du hätesst hören sollen, was er über dich gesagt hat", stelle ich klar, wobei ich das Geschehene wie eine totale Nebensache darstelle. Was es im Grunde ja auch ist.

"Du bist echt unglaublich",prustet er geschickt hervor.

"im guten oder im schlechten Sinne? ", hake ich grinsend nach.

"Beides. Hast du denn gar nichts von unserer kleinen Prügelei gelernt?", entgegnet er kopfschüttelnd.

"Sollte ich denn?"

"Ich kann einfach nicht fassen, dass du dich meinetwegen mit einem dreifach so großen Typen gekloppt hast", stößt er hervor,"Und irgendwie finde ich es echt heiß."

Seine Worte sind zwar spielerisch gemeint, aber seine Stimme ist erstaunlich ernst, wobei er mit den Gedanken ganz woanders zu sein scheint.

"Alles okay", gehe ich sicher, woraufhin er nickt. Seine dunklen Augen fixieren mich und betrachten mich eindringlich. Trotzdem wirken sie ruhig und liebevoll, obwohl in seinem Kof gerade wahrscheinlich ein Sturm wütet.

"Ich liebe dich", flüstert er sanft in meinen dunklen Haarschopf.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt