Kapitel ~1~

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Jenna POV

„Ich hab sie. Sie sind in South Dakota. Du suchst nach Mom und Dad, während ich Bobby eine Lektion erteile."

„Jen, sei nicht allzu hart zu ihm." Flehte meine Schwester mich an. Ich antworte ihr mit einem Ist-das-dein-Ernst-Blick und wandte mich dann meiner Bierflasche zu, die ich in einem Zug austrank. „Hier, nimm mein Auto!" Ich warf Liv die Schlüssel meines 1972er Jeeps zu und legte einige Geldscheine auf den Tisch bevor Liv und ich das Diner verließen. Sie stieg in den Jeep ein. Mit einer kurzen Handbewegung verabschiedete ich mich von meiner Schwester und ging dann die Straße entlang. Sioux Falls. Diesen Ort kenn ich so gut wie meine Brieftasche. Mein Weg bis zu Bobbys Haus war nicht weit. Ich musste nur ein-, zweimal nach links abbiegen und schon stand ich vor seinem altbekannten Autofriedhof. Das letzte Mal das ich hier war, war vor knapp 6 Jahren. Damals hat meine Mom ihrem Bruder, Bobby Singer bei einem Fall das Leben gerettet. Sprich- Er ist ihr was schuldig. Ich trat auf das Haus zu und da ich meine dramatischen Auftritte sehr schätze und die Tür sowieso sehr unstabil aussah, trat ich sie ein. „Bobby , du Mistkerl!", rief ich, nachdem ich selbstsicher das Haus betrat. Ich stampfte wütend durch den Flur, in Richtung Küche, als sich ein grünäugiger Mann mir in den Weg stellte. Er hatte mich schockiert angestarrt, so als ob er mich schon mal gesehen hätte, doch ich achtete nicht wirklich darauf. „Verzieh dich!", raunzte ich den Mann an und schubste ihn mir aus dem Weg. Bobby, der gegen der Küchenzeile lehnte, hatte sein überraschtes Gesicht aufgesetzt. „Weshalb hast du die beiden in eine Falle gelockt?" fragte ich meinen Onkel wütend und ignorierte gekonnt das „Wow, ganz ruhig Kleines.", des grünäugigen Mannes, der die Küche gefolgt von einem Haarmodel betrat. „Jenna, hey! Wie's mir geht? Mir geht's gut, danke der Nachfrage." Den Sarkasmus in Bobbys Stimme war kaum zu überhören. Ich fasste den Kragen meines Onkels und zog ihn zu mir, so dass er sich von der Küchenzeile lösen musste. „Hör mir mal zu! Ich habe keine Zeit für dein Onkel-Nichte Gespräch, okay?" Währenddessen spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich von Bobby zurückziehen sollte, aber ich schlug einen meiner Ellenbogen nach hinten und traf somit das Gesicht des grünäugigen Mannes . Er taumelte ein wenig nach hinten, wandte sich dann dem Haarmodel-Typen zu und lies ein leises „Miststück" von sich.

„Warte! Bobby, du hast eine Nichte?" Fragte der Mann mit den perfekt liegenden Haaren. „Ich habe zwei.", verbesserte der ältere Mann. „Wenn die zweite so charmant ist wie die Kleine hier, will ich ihr nicht begegnen.", meldete sich der Grünäugige, während er sich Eis aus der Truhe nahm, um seine Nase zu kühlen. Ich ignorierte ihn wieder und blieb am Ball, lies jedoch den Kragen meines Onkels los. „Du hast Mom und Dad diesen Auftrag aufgetragen vor 'ner Woche-"

„Warte Jenna", unterbrach mich Bobby, „welchen Auftrag? Ich hab euch keinen Auftrag aufgetragen."

„Du willst mir weismachen, dass du Dad nicht vor einer Woche angerufen hast wegen eines Vampirnestes?"

„Ich hab Marcel nicht angerufen." Ich zögerte kurz, doch dann kam die Erleuchtung „Du glaubst doch nicht-"

„ein Formwandler", beendete das Haarmodel meinen Satz. All unsere Augen fielen auf meinen Onkel. Fassungslos starrten wir den älteren Mann an, welcher sich dann zu Wort meldete: „Ich bitte euch. Ich bin kein Formwandler."

„Sicher ist sicher", sagte ich und zog mein Handy aus der Hosentasche und schaltete die Kamera ein. „Er sagt die Wahrheit", schlussfolgerte ich, nachdem ich merkte das seine Augen kein eigenartiges Licht reflektierten. Ich steckte das Handy in meine Jeansjacke. „Idioten", brummte Bobby uns an. Die beiden Jungs wollten sich gerade zu Word melden, jedoch kam ich ihnen zuvor: „Wir fahren jetzt zu Liv! Sie wird die Mistkerle nicht alleine erledigen können."

Ich verließ das Haus und lehnte mich gegen eines der Schrotthaufen von Autos und wartete darauf, dass die zwei Jungs und mein Onkel sich ihre Waffen zusammensuchten und wir aufbrechen konnten. Das Haarmodel verließ als Erster das Haus und stellte sich mir als „Sam Winchester" vor ich erwiderte mit „Jenna Davis". Dann krochen auch der Grünäugige und Bobby aus der Bruchbude raus und da erkannte ich ihn. Dean Winchester. Ich hab ihn nicht nur schon mal gesehen. Ich habe schon mal mit ihm geschlafen und das letzte Woche. Deshalb starrte er mich so an. Deshalb kannte er mich. Ich muss mir echt abgewöhnen jede Woche trinken zu gehen und jedes Mal neben einem anderen Mann aufzuwachenden. „Dean Winchester", stellte er sich vor, „aber mich kennst du ja schon." Flüsterte er so leise, dass ich es nur gerade noch so verstand. Er grinste mich an. Ich erwiderte seinen Blick jedoch nicht. Ich konnte es nicht, ich stand unter Schock. „Steigt ihr ein?", fragte Sam, der schon im Wagen saß und Dean, Bobby und mich musterte. „Nein, ich fahre mit Bobby. Familiengespräch und so..."Natürlich war das gelogen. Ich wollte nicht zu Dean ins Auto steigen. Unangenehm. Versteht sich. „Ich dachte du wolltest kein Onkel-Nichte Gespräch mit Bobby führen.", merkte der ältere Winchester an. „Naja, die Fahrt bis nach South Dakota dauert immerhin zweieinhalb Stunden und die kann ich mit dem Gespräch sinnvoll nutzen." Ohne eine Antwort abzuwarten stieg ich in Bobbys Auto. Bobby startete den Wagen und ich nahm mein Handy aus meiner Jeansjacke raus, um Liv anzurufen. Bobby unterbrach mich. „Woher kennst du Dean?" Ich sah vom Handy auf und blickte den Singer geschockt an. „Ich kenn ihn nicht.", gab ich ihm als Antwort zurück. „Ihr Idioten! Glaubst du ich hätte Deans Geflüster überhört? Ich stand daneben." Ich antwortete darauf nicht und widmete mich wieder meinem Handy. Ich wählte Livs Nummer und wartete auf ihre Antwort. Erfolglos. Ich versuchte es ein zweites, dann ein drittes Mal. „Verdammt Liv. Geh ran!", fluchte ich und Bobby gab mehr Gas. Die Jungs hinter uns bemerkten es und beschleunigten ebenfalls.

2 Stunden später

Dadurch, dass die Männer aufs Gas drückten, konnten wir uns eine halbe Stunde Fahrt sparen. Als ich meinen Jeep auf einem Parkplatz sah, befahl ich Bobby anzuhalten. Ich rannte zu meinem Wagen rüber und musterte ihn. Die Schlüssel befanden sich noch im Wagen und der Auspuff war noch warm, was bedeutete dass Liv noch nicht vor allzu langer Zeit hier ankam.„Sie wird dort im Gebäude sein", meinte der jüngere Winchester und zeigte auf dasalte Firmengebäude, welches um der Ecke stand. „In Ordnung. Sam, du und ich suchen im Keller nach ihr und Dean, du suchst mit Jenna auf der oberen Etage." Ich sah Bobby mit finsterer Miene an, widmete mich dann aber meinem Jeep, um meinen Dolch und eine meiner Waffen zusammenzusuchen. Sam und Bobby betraten als erstes das Gebäude und Dean stand noch an seinem Impala, um seine Waffe aus dem Kofferraum zu holen. „Bist du soweit?", fragte ich den Winchester ungeduldig. Er schloss den Kofferraum und näherte sich mir. Bevor er mit einer blöden Antwort kam, ging ich auf das Haus zu. Dean folgte mir.

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