Kapitel ~4~

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Ich schrak auf. Weckte dabei aber nicht den schlafenden Mann neben mir. Er lag im Sessel und sein Laptop lag auf seinem Schoß. Noch eingeschaltet. Offenbar war es dieser Mann, der mit mir Sprach, während ich schlief. Ich sah mich um. Krankenhaus. Hat der Mann neben mir etwas damit zu tun? Ich zog die Nadel, die mich mit Sauerstoff versorgte aus meiner Haut und erhob mich leise. Ich wollte den Mann nicht wecken. An der Tür, die vermutlich zum Badezimmer führte lag eine Tasche. Leise ging ich auf die Tasche zu und öffnete sie. Meine Klamotten. Während ich mich umzog und darauf achtete, dass ich den Mann nicht weckte, fragte ich mich ob meine Schwester sich auch immer so fühlte, nach ihren unzähligen One-Night-Stands. Apropos Schwester. Jenna ist nicht hier. Mein Handy. Ich brauche es. Ich suchte und suchte in der Tasche nach dem Handy. Erfolglos. „Suchst du das hier?", ich erschrak, als der eben noch schlafende Mann vor mir stand und mein Handy hochhielt. „Danke.", antwortete ich knapp. Ich nahm ihm das Handy ab, nahm meine Tasche und wollte das Krankenzimmer gerade verlassen, als ein stechender Schmerz mich aufhielt. Ich stöhnte leise auf, hielt meinen Arm und krümmte mich. Ich spürte zwei Hände, die mich aufrecht hielten. „Du solltest dich noch was ausruhen, Liv.", sagte er leise und half mir auf's Bett. Ich hielt mir den Arm und blickte auf das Bett. „Du kennst mich?", fragte ich den jungen Mann, der sich in den Sessel sinken ließ. So wirkte er viel kleiner als er in Wirklichkeit war. „Sag mal, erkennst du mich etwa nicht mehr?", fragte dieser. Und da fiel es mir auf. Er war der aus meinem vorherigen Traum. Er war der 14-Jährige und er war der Mann, den ich in meinen kurzen Träumen sah. Sie sind immer wieder erschreckend, aber ich redete nicht darüber. Ich hab sie als Albträume abgestempelt. „Sam?", fragte ich überrascht. „Hey Liv.", antwortete er mit einem Grinsen und ich lachte. „Es ist Jahre her.", ich freute mich sichtlich meinen alten Freund wiederzusehen. „Ja das ist es. Du bist aber sichtlich nicht gewachsen.", meinte Sam. Wir lachten. Das hab ich vermisst. Auch wenn ich ihn damals nur einen Tag kannte, ist es jetzt so als seien wir nie auseinandergegangen. „Jenna.", sagte ich und sah Sam an. „Sie ist zuhause. Ich hab sie abgelöst. Sie war heute den ganzen Tag hier und-"

„Warte. Den ganzen Tag?", unterbrach ich ihn. „Wie lange bin ich schon hier?", fragte ich den jungen Winchester. „'Ne knappe Woche." Ich atmete schnell ein und aus und mein Herzschlag beschleunigte. „Liv! Hey! Sieh mich an!", forderte Sam mich auf. „Alles ist gut. Du bist wieder hier. Du lebst." Er hat es tatsächlich geschafft mich zu beruhigen. „Und? Wie geht es ihr?" Auffordernd sah ich ihn an. „Jenna jagt seitdem du weg warst alleine, aber ihr geht es mehr oder weniger gut."

„Sie jagt ohne unsere Eltern?"

„Liv... Deine Eltern sind-"er sah mich entschuldigend an. „Nein! Nein! Ich- Ich war doch da um sie... Weshalb leb ich denn noch überhaupt?", sagte ich etwas lauter. „Jenna, mein Bruder, dein Onkel und ich haben dich noch rechtzeitig retten können." Ich brach in Tränen aus. Ich bin nicht wie meine große Schwester. Ich kann meine Gefühle nicht verstecken. Sam stand auf, saß sich bei mir auf's Bett und nahm mich in die Arme. „Es tut mir so leid, Liv.", flüsterte er mir zu und ich krallte mich an sein Hemd um nicht vollkommen die Fassung zu verlieren. Wir saßen nur so da. Ich schluchzte immer wieder und Sam's Arme lagen um mich. Ich weiß nicht, wie lange wir so dasaßen. Aber nachdem ich mich von ihm löste, stand er auf um Ärzte aufzusuchen, die sich um mich kümmern sollten. Als sich die Ärzte um mich kümmerten ging Sam aus dem Zimmer.

All around POV

„Was? Ich bin beschäftigt?", fragte Jenna, die gerade ihre Axt aus dem Rücken des Vampires zog und sich dann ihrem Handy widmete. „Sie ist aufgewacht.", sagte der Winchester am anderen Ende der Leitung. „Sie ist was?" Jenna wurde geradezu von der guten Nachricht überrumpelt. Sie legte schnell auf stieg in den Jeep und fuhr sofort los. Als sie in die Eingangshalle des Krankenhaus blutüberströmt stürmte, hielt eine Krankenschwester sie auf. „Ist das Blut?", fragte diese schockiert. „Farbe", verbesserte die Davis tonlos und lief auf das Zimmer zu in welchem sich ihre Schwester befand. „Liv?", fragte sie und blieb an der Tür stehen. „Jenna." Tränen stiegen in die Augen der jüngeren Davis. Jenna lief auf Liv zu, welche sich von ihrem Bett erhob und geradezu in die Arme ihrer älteren Schwester fiel. „Sie sind tot", rief Liv. Jenna ließ sich ihre Traurigkeit nicht anmerken. Sie sah herüber zu dem Winchester und flüsterte ihm ein leises „Danke" zu. Er erwiderte mit ebenso leiser Stimme: „Kein Problem." Jenna lächelte den jungen Winchester leicht an. Er erwiderte es. „Ich nehme dich erst mal mit nach Hause, ja?", versuchte sie ihre jüngere Schwester zu beruhigen. Jenna nahm Liv's Tasche und ging schon mal vor zum Wagen. Sie startete den Jeep und lies Liv sich von Sam verabschieden. „Danke Sam", fing sie an: „für alles" Sie umarmten sich. Sie wollte sich gerade von Sam lösen, da zog der Winchester sich zurück. „Wir müssen noch reden." Er steckte ihr einen Zettel in ihre Jacke. „Melde dich bei mir." Sie nickte, Sam ließ von ihr ab und Liv stieg zu Jenna ins Auto.

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Supernatural || Carry on sisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt