Dean POV
Ich wachte auf und mein Kopf brummte. Verdammt! Das Miststück von gestern muss mir was in den Drink gegeben haben. Ich sah mich um. Ich lag im Bett eines Motelzimmers. Die Stehlampe war noch eingeschaltet. Neben ihr stand der Sessel, in welchem Jenna schlief. Ihre Beine waren angewinkelt und ihre Hand stützte ihren Kopf. Auf ihrem Schoß lag das Tagebuch ihrer Mutter und die Decke bedeckte ihre Beine. Und ab dem Moment erinnerte ich mich an alles. Daran, dass sie in die Bar kam, die Frauen fertig machte, mich zum Motel fuhr. Ich erinnerte mich an alles, bis zu dem Zeitpunkt in dem ich einschlief. Ich stand auf und ging zu ihr rüber. Die Decke zog ich hoch, sodass auch ihre Schulter bedeckt war. Sie sah so friedlich aus. Ich ging ins Bad und duschte. Ich dachte nochmal über alles genau nach, was gestern passiert ist. Ich schaltete den Wasserhahn aus und schmiss mir ein Handtuch um. Ich hatte mir keine Sachen mit ins Bad genommen. Ich ging zum Tisch und suchte nach meinen Sachen. Als ich sie zusammen gesucht hatte und mich umdrehte sah Jenna mich an. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken." Sie starrte mich noch etwas an. Ich hab sie wahrscheinlich überrumpelt oder sie war hin und weg von diesem Anblick. „Schon okay.", antwortete sie und fasste sich an den Nacken. „Ich geh dann auch mal duschen.", sagte sie. Jenna nahm ihre Sachen und betrat das Bad. Sie drückte die Tür zu. Sie blieb jedoch ausversehen noch einen Spalt offen. Sie hat mir ihren Rücken zugedreht. Jenna zog zunächst ihr Oberteil, dann ihren BH aus. Ich dürfte nicht spannen. Aber so bin ich halt. Ich wandte den Blick schließlich doch von ihr ab. Ich zog mich um und sah mir eine Folge Game of Thrones auf meinem Laptop an. Währenddessen kam Jenna vom Bad zurück. „Game of Thrones?", fragte sie. Ich nickte und pausierte die Episode. „Du kennst die Serie?"
„Teilweise.", antwortete Jenna. „Ich hab sie mal angefangen, aber ich hab wieder aufgehört. Hatte Wichtigeres zu tun." Sie sah ziemlich fertig und mitgenommen aus. „Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie. „Nein. Um ehrlich zu sein nicht. Kyle. Er war ein alter Freund der Familie. Ein Freund meines Bruders." Ich unterbrach sie sofort. „Warte, Bruder?" Sie sah mich an. „Ja Zac Davis. Er ist schon lange tot. Kyle tat es ihm gestern gleich." Ohne zu zögern klappte ich meinen Laptop zu, ging zu ihr, nahm sie in meine Arme und drückte sie fest an mich. Sie erwiderte die Umarmung nach einer kurzen Zögerung. Wir schwiegen und standen nur so da. Sie löste sich dann aber schnell von mir und nahm die Taschen. „Gehen wir nach Romeo und Julia sehen und frühstücken dann?", ohne eine Antwort abzuwarten verließ sie das Motelzimmer. Irgendwas stimmte nicht mit ihr. Und das war nicht nur wegen dem Tod ihres Freundes und ihrer Eltern. Sie verheimlichte was.
„Sam? Liv?", hörte ich Jenna draußen fragen. „Sie schlafen bestimmt noch.", sagte ich als ich das Zimmer verließ. Doch so wie Jenna nun mal ist, hörte sie nicht auf mich und knackte das Schloss der Tür. Sie rief nach den zweien und nach nicht allzu langer Zeit kam sie aus dem Zimmer. „Dean? Sie sind weg. Liv und Sam sind einfach weg." Ich sah sie fragend und zugleich besorgt an. „Ich fahre. Ruf Bobby an.", brachte ich schließlich raus und stieg in den 1970er Jeep. Ohne zu zögern und ohne Widerrede stieg sie zu mir in den Wagen und ich fuhr los. Unterwegs erklärte Jenna Bobby alles und wir trafen uns dann am Roadhouse, um mit Ash zu reden, der Informationen über Sams und Livs übernatürlichen Fähigkeiten hatte. Als wir dort ankamen, war das Roadhouse zerstört und wir standen wieder am Anfang.
Liv POV
Ich schrak auf. Alles um mich herum war dunkel. Ich stand auf und stieß mir dabei den Kopf. „Verdammt!", murmelte ich. Wo war ich? Das letzte an das ich mich erinnerte war, dass ich mit Sam men in black gesehen habe, bevor ich in seinen Armen einschlief und jetzt bin ich hier bzw. da bzw. nirgendwo. „Sam? Dean? Jen?", fragte ich. „Hallo? Hilfe?" Ich tastete um mich und spürte eine Tür vor mir. Ich trat einige Male mit meinem Bein dagegen, um die Tür zu öffnen. Ohne Erfolg. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und einen anderen Weg finden. Ich suchte also nach irgendeinem Gegenstand. Der Raum, in dem ich mich befand war klein. Ich litt glücklicherweise nicht unter Klaustrophobie. Aber das würde ich, wenn ich keinen Weg finden würde, um schnell hier raus zu gelangen. Plötzlich ertönten Stimmen von draußen. Eine Stimme kannte ich. Sam? Es musste er sein. Ich hoffte es zumindest. „Sam! Sam!" Ich rief nach ihm wie ein wildgewordener Hund. „Liv!", hörte ich Sam von draußen rufen. Die Tür wurde aufgebrochen und ich fiel Sam direkt in die Arme. „Liv. Geht's dir gut?"
„Verdammt was ist hier los?", fragte ich Sam. „Das weiß ich selbst noch nicht so genau.", antwortete er mir. Ich drehte mich um und sah, dass ich in einem Wandschrank gefangen war. „Hätte ich doch bloß mein Handy hier.", wünschte sich der Winchester. „Naja, ich hab es zwar noch nie auf weiterer Entfernung gemacht. Aber ein Versuch ist es wert.", meldete sich der Mann im Hintergrund zu Wort. „Liv, das ist Andrew. Er ist einer von uns.", stellte Sam ihn vor. „Ich kann Menschen eine Nachricht schicken, mithilfe von Dingen, die sie schon mal berührt hatten.", erklärte Andrew. Sam gab ihm eine Quittung. „D. Hasselhoff?" Er sah uns verwundert an. „Ja, das ist Deans Unterschrift. Lange Geschichte.", antwortete Sam.
Jenna POV
„Und was jetzt? Wir verlieren Zeit. Kostbare Zeit." Mein Herzschlag beschleunigte. „Hey, Jen. Jetzt beruhig dich erst mal. Wir finden sie.", sagte mein Onkel und beruhigte mich damit auch. Dean fasste sich plötzlich an den Schädel und stöhnte auf. „Dean?", fragte ich ihn besorgt. Er krümmte sich und schrie auf. „Dean!" Seine Schmerzen zwangen ihn in die Knie. Er hatte die Augen weit offen, so als ob er was sehen würde. „Dean. Ist alles okay?", fragte ich ihn als er sich wieder auf die Beine stellte. „Woah! Das war ja fast so schön wie ein Tritt in die Eier." Ein grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Bobby sah mich verständnislos an. „War das eine Vision?", fragte er Dean. „Ich habe keine übernatürlichen Fähigkeiten wie mein Bruder. Aber ich habe was gesehen. Eine Glocke."
„Aus Eiche?", fragte mein Onkel. Der Winchester nickte. „Ich weiß wo sie sind!" Wir drei stiegen in meinen Jeep und ich fuhr uns zu dem Ort, wo sich angeblich meine Schwester und ihr neuer Lover befanden. Es dauerte nicht allzu lange. Der Ort sah aus, wie eine verlassene Stadt. Ich öffnete den Kofferraum und Dean und Bobby bedienten sich ohne zu zögern an meinen Waffenvorrat. Sie nahmen sich jeweils eine Flinte. Ich entschied mich für eine einfache Pistole. Dean schloss den Kofferraum und ging vor. Wir schwiegen. „Sam!", rief Dean und da stand er vor uns und hielt sich den Arm. Er war verletzt. Und schlagartig hatte ich Angst. Angst um meine kleine Schwester. Ich blieb aber noch ruhig. „Dean?", fragte Sam und lächelte. „Sam, pass auf!", rief Dean als er den dunkelhäutigen Mann hinter Sam bemerkte. Der Mann zögerte nicht und erstach den jungen Winchester. „Nein!", rief Dean und wir setzten uns alle in Bewegung. Bobby lief dem Dunkelhäutigen hinterher, Dean fiel vor Sam auf die Knie und ich lief an allen vorbei und rief nach Liv. Panik machte sich in mir breit und ich stürmte in jedes einzelne Haus. Im dritten Haus fand ich meine Schwester dann bewusstlos auf dem Boden vor. „Liv!" Ich lief auf sie zu und ging auf die Knie. „Liv, wir müssen abhauen! Komm schon! Komm schon, Liv!" Tränen traten schon in meine Augen und ich verlor langsam meine Hoffnung. Doch dann hustete sie. Sie lebte. Meine kleine Schwester lebte. „Jenna?" Ich fiel ihr sofort um den Hals. „Wo ist Sam?" Ich ließ von ihr ab und sah sie entschuldigend an. „Nein! Sam! Nein!" Sie stand plötzlich auf den Beinen und wollte das Haus verlassen. „Sam!", hörte ich Dean draußen rufen. Meine Schwester zögerte keine Sekunde und lief los. „Liv! Nein! Warte!" Sie hörte nicht auf mich. Der Sturkopf in ihr hatte die Kontrolle über sie. Ich lief ihr hinterher. Wenn es um was geht, was sie liebte, war sie schnell. Sehr schnell. Ich kam ihr kaum hinterher doch plötzlich sah ich sie. Sie blieb 10 Meter vor Sam und Dean stehen und brach in sich zusammen. Ich blieb ebenfalls stehen. Weit entfernt von meiner Schwester und den Brüdern. Sam war tot. Dean hielt ihn fest und weinte. Auch Liv weinte. Und dieser Anblick zerbrach mir das Herz. Meine Tränen konnte ich jedoch zurückhalten. Liv hatte nicht nur einen Freund verloren. Nein, sie hatte einen Lebensgefährten verloren.
1475 Wörter
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Supernatural || Carry on sister
FanfictionDie Geschwister Jenna (24) und Liv (21) Davis sind die Töchter von Iris Singer und somit die Nichten von Bobby Singer. Sie sind Jäger, so wie ihre Eltern. Nachdem sich ihre Eltern nicht bei ihnen meldeten, merkten die beiden, das etwas nicht nach Pl...