Kapitel ~7~

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Liv POV

Ich schrak auf und schnappte nach Luft. Mich umsehen war zwecklos. Es war dunkel und ich nahm mein Handy, welches neben mir auf der Kommode lag. 3 Uhr nachts. Jenna müsste längst angekommen sein. Ich schaltete die Taschenlampe auf meinem Handy ein und schwenkte es hin und her. Als ich den schlafenden Körper meiner Schwester sah stoppte ich. Sie sah so friedlich aus. Das konnte man nicht oft von ihr behaupten. Ich schaltete die Taschenlampe schnell wieder aus, um Jen nicht zu wecken. Ich wollte wieder einschlafen, doch ich traute mich nicht. Meine 'Visionen', wie Sam es formuliert, sind zurück. Ich stand auf, nahm meinen langen Schlafmantel und verließ leise das Motelzimmer. Ich ging hinüber zum Jeep, an welchem ich mich auch lehnte. Ich dachte über meine neuste Vision nach. Ich sah Zac. Er litt, als er starb. In Flammen aufgegangen. Er war noch ein Kind. Das ist grausam. Sogar für Monster. Ich hab Sam auch gesehen. Er brach in sich zusammen und weinte. Er sah ziemlich verletzt und fertig aus. Wieso? Das wusste ich nicht, aber ignorieren konnte ich es auch nicht. „Du kannst auch nicht schlafen, was?" Es war Sams Stimme und ich erschrak. Ich zuckte kurz zusammen. „Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." Er lehnte sich ebenfalls gegen den Jeep. „Nein. Ist schon in Ordnung.", sagte ich und sah in seine dunklen, aber auch leuchtenden Augen. Im Mondlicht sieht er ja noch besser aus als ich dachte. Ich fühlte mich in letzter Zeit nur ihm Nahe. Nur mit ihm wollte ich Zeit verbringen. Hab ich mich etwa in ihn verliebt? Kann ich nicht genau sagen. Aber ich fühlte was. Und es machte mich verrückt. Verrückt nach Sam. Er sah mir ebenfalls in die Augen, sodass unsere Blicke sich trafen. Wir sahen uns nur an und ich spürte wie mein Herzschlag beschleunigte. Sam lehnte sich mehr zur Seite. In meine Nähe. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Dann berührte er sanft meine Wange und küsste mich. Innig und liebevoll. Ich wartete nicht lange. Ich erwiderte den Kuss und vergrub meine Finger in seine perfekt liegenden Haare. Er löste sich vom Jeep und legte seine Hände um meine Hüfte. Es war magisch, wenn nicht episch. „Liv?" Als die Stimme meiner Schwester ertönte, löste ich mich ruckartig von dem Winchester. Jenna stand mit offenem Mund zwischen zwei Autos, die vor ihrem Jeep parkten. Ich ging zu ihr, nahm sie ans Handgelenk und wollte sie mit ins Motelzimmer zerren. Sie löste sich von meinem Griff. Fassungslosigkeit zierte ihr Gesicht. Dann lachte sie. Ihr Mund stand jedoch noch offen. Ich griff wieder nach ihrem Handgelenk und konnte sie erfolgreich ins Zimmer zerren. „Ich hab dich gerade von deinem ersten Mal abgehalten.", sie grinste breit und ich wurde rot. Sowohl vor Scham als auch vor Wut. „Jen, bitte.", sagte ich und Jenna riss die Gardine bei Seite um nach draußen zu blicken. Eine Straßenlampe spendete ihr Licht und sie sah dem Winchester hinterher, bis er in sein eigenes Zimmer verschwand. „Guter Fang, Süße!"

„Jen!", mahnend sah ich sie an. „Ach komm schon. Schäm dich nicht. Steh dazu. Du magst ihn und er dich offensichtlich auch. Lass dich drauf ein, Liv! Lass dich fallen. Das lenkt dich von deinen Albträumen ab." Ich sah sie fassungslos an. „Glaubst du wirklich, ich bekäme davon nichts mit?", sie drehte sich um und sah mich enttäuscht an. „ Ich bitte dich, Liv ich bin deine Schwester." Nach diesen Worten verschwand meine ältere Schwester ins Bad. Fassungslos und unfähig etwas zu sagen, ließ ich mich auf mein Bett nieder. Ich legte mich hin, sodass ich die weiße Decke anstarrte. Jen ist offensichtlich enttäuscht von mir. Ich hab ihr nichts von meinen Visionen erzählt. Sie fühlte sich von mir vernachlässigt. Aber sie hatte Recht. Ich mochte Sam. Nicht nur das. Ich glaube, ich liebte ihn. Was für ein Gefühl. Ich lächelte die Decke an und kurzdarauf schlief ich ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ich war allein. Hat Jenna sich etwa nicht mehr schlafen gelegt? Ich ging hinüber zum Bad und klopfte dort an. Als ich keine Antwort von der anderen Seite der Tür erhielt, trat ich ein. Jen war nicht mehr da. Nur schminke lag beim Waschbecken. „Verdammt, Jen!", rief ich und blickte aus dem Fenster. Wie ich es erwartet hatte. Jennas Wagen stand nicht auf dem Parkplatz. Ich zog mich schnell um und ging zu den Winchesters hinüber und klopfte dort an. Dean öffnete die Tür. Er sah noch was verschlafen aus. „Liv? Verdammt was suchst du hier?"

„Kennst du dich in Iowa mehr oder weniger aus?" Er nickte. „Kennst du 'ne Bar oder einen Club in der Nähe?" Er sah mich fragend an. Dann verstand er. „Jenna?"

„Jenna." Er nahm seine Autoschlüssel, schloss die Tür hinter sich und stieg in den Impala ein. Ich tat es ihm gleich. „Danke.", ich sah den Winchester an. „Kein Problem.", sagte er und kurze Zeit später kamen wir am Caliente night club von Iowa an. Ich stieg aus dem Impala aus. Dean tat es mir gleich und ging vor. Drinnen angekommen, sahen wir, dass die Mitarbeiter bereits räumten. „Wir haben geschlossen.", zischte einr der Mitarbeiterinnen und widmete sich dann wieder den leeren Plastikbechern. „Dauert nicht lange.", sagte Dean und ging auf sie zu. „Haben sie gestern eine junge Frau gesehen. Braune Haare. Etwas länger als Schulterlänge, Jeansjacke?"

„Sir, hier kommen junge Frauen rein und raus wie Kakerlaken. Glauben Sie ich würde mir irgendein Gesicht einprägen?", fauchte die Mitarbeiterin Dean fast an. In diesem Moment klingelte mein Handy. „Jen, bist du's?" Dean wandte sich mir zu. „Alter, wo steckst du?", fragte sie mich. „Dasselbe könnte ich dich fragen.", antwortete ich ihr. Ich stellte auf laut, damit Dean das Gespräch zwischen mir und meiner Schwester mitbekam. „Im Motelzimmer? Wo bist du?"

„Warte Motelzimmer?", fragte Dean. „Dean? Was ist denn jetzt wieder los?", fragte sie. „Warst du diesmal früher mit deinem One-Night-Stand fertig?", fragte er. „Was? Nein, verdammt. Ich war den Jeep auftanken. Ich hab dir einen Zettel auf deiner Kommode hinterlassen, Liv."

„Ups.", war alles was ich darauf sagte. „Ups? Dein Ernst? Warte, ich komm dich abholen."

„Nicht nötig.", antwortete Dean. „Ich hab den Impala hier. Wir treffen uns In Henry's Diner. Das ist ein Diner um die Ecke. Nimm Sam mit." Jenna legte auf. Dean und ich stiegen in den Impala und fuhren los.

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Supernatural || Carry on sisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt