Kapitel ~11~

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Jenna POV

Wir blieben in der alten Stadt. Wir nisteten uns in einem alten Haus ein. Liv hat sich auf der 2. Etage in eines der Zimmer eingesperrt. Sams Leiche lag auf einem Bett in einem Zimmer, welches sich neben der Küche befand. Dean stand am Türrahmen gelehnt und starrte seinen toten Bruder an. Ich war gegen der Küchenzeile gelehnt, die Arme hatte ich vor der Brust gekreuzt und sah Dean an. Ich wusste nicht wie er sich fühlte oder was er dachte. Wie auch? Sein Bruder war tot und meine Schwester lebte. „Dean, ich hab dir was mitgebracht." Bobby trat ins Haus und kam in die Küche, um die Hähnchenschenkel auf den Tisch abzulegen. „Nein danke, ich mag nicht.", sagte Dean ohne den Blick von seinem Bruder abzuwenden. Ich blieb still. „Du musst was essen, Junge.", versuchte Bobby den sturen Winchester zu überreden. „Ich sagte ich mag nicht!", sagte Dean diesmal mit drohendem Ton. Er nahm einen großen Schluck vom Alkohol. „Dean ich fange nur ungern davon an, aber meinst du nicht es wird langsam Zeit Sam zu beerdigen?", fragte Bobby in sanftem Tonfall. Dean sah meinen Onkel drohend und zugleich mahnend an und ließ dann ein knappes „Nein" von sich, um sich dann an den Tisch zu setzen. „Wir könnten ja vielleicht-"

„Was? Seine Leiche verbrennen?", Dean sah Bobby auffordernd an. „Noch nicht." Bobby bückte sich zu dem Winchester runter. Er befahl ihm, ihm zu folgen. Dean aber lehnte es ab. Er stand auf und trat Bobby gegenüber. „Wieso kannst du mich nicht in Ruhe lassen?"

„Du solltest nicht alleine sein. Und ich könnte deine Hilfe gebrauchen.", sagte Bobby. „Das Ende der Welt steht uns bevor."

„Dann soll sie doch enden!", brüllte Dean förmlich, was mich zusammenzucken ließ. Trotzdem gab ich keinen Mucks von mir. „Glaubst du nicht, ich hab schon genug getan." Er sprach diesmal mit einem sanfteren Ton zu meinem Onkel. „Ich bin fertig mit allem und jetzt geh. Geh endlich!", brüllte Dean Bobby an und schubste ihn nach hinten. Ich löste mich von der Küchenzeile und ließ ein sanftes und beruhigendes „Dean" von mir. Der Winchester ignorierte mich gekonnt. „Endschuldige, das wollt ich nicht. Es tut mir Leid." Dean wurde wieder ruhiger und setzte sich an den Tisch. Ich ging zu Bobby rüber und legte ihm die Hand auf seine Schulter. Er hielt sie fest. „Ihr wisst wo ihr mich finde könnt.", sagte er schließlich ließ meine Hand los und verließ das Haus. Dean sah auf den Tisch und eine Träne lief ihm die Wange runter. Er tat mir so leid und dieser Anblick zerbrach mir förmlich das Herz. „Ich geh nach Liv sehen.", sagte ich schließlich und ließ den Winchester allein zurück. Oben angekommen, klopfte ich an die Tür. „Liv, Süße? Lässt du mich rein? Ich muss mit dir reden. Bitte." Sie reagierte nicht. „Ich weiß, dass es dir nicht gut geht und dass du Zeit brauchst, aber ich brauche dich, Schwester. Mehr als jemals zuvor." Auf der anderen Seite war es immer noch still. Ich atmete tief durch. Dann vernahm ich das Starten eines Motors. Es war Dean der meinen Jeep aus der Einfahrt fuhr. „Hey! Hey du Mistkerl!", rief ich und stürmte aus dem Haus. „Dean!" Er fuhr davon. Ich suchte nach einem anderen funktionierendem Fahrzeug. Ich lief in den Schuppen und fand ein Motorrad. Die Schlüssel steckten noch drin und ich fuhr los. Ich bin noch nie mit so einem Ding gefahren, aber es kann nicht viel schwerer zu fahren sein, als ein Fahrrad, oder? Zuerst fuhr ich etwas holprig Dean hinterher, doch schließlich hatte ich den Dreh raus. Ich lernte halt schnell. Ich hoffte nur, dass er nichts Dummes anstellte und meinen Wagen verschonte. Ich kam ihm kaum nach, doch dann erreichte ich eine Kreuzung und sah Dean. Er war alleine. Dann stieg er wieder in meinen Wagen und bevor er wegfahren konnte, sprang ich vor den Wagen. Er hätte mich fast erwischt. „Verdammt, Jenna! Was soll das?" Er sah ziemlich unter Stress gesetzt aus, deshalb zögerte ich nicht lange und stieg zu ihm in den Wagen. Auch er zögerte nicht lange und fuhr zurück. Er stürmte förmlich ins Haus und ich folgte ihm. Fast schon im Lauftempo. Drinnen angekommen sah ich Liv, die Sam umarmte. Sam? Ich meinte er sei tot. Ich wusste das er tot war. Das konnte nicht sein! „Sammy?", fragte Dean schließlich. Meine Schwester löste sich von Sam und Dean umarmte ihn. Sam stöhnte kurz auf. „'Tschuldige.", sagte Dean und löste sich von seinem Bruder. Ein wenig später saßen wir vier am Tisch und aßen Pizza. „Hast du keinen Hunger, Jen?", fragte Sam mich, als er merkte, dass ich als einziger nichts aß. „Hab eben schon gegessen.", gab ich ihm mit einem leichten Lächeln zurück. Dann erklärten Sam und Liv uns alles. Sie erklärten, dass die besonderen Kinder sich gegenseitig töten sollten. Der Dunkelhäutige hieß Jack. Kurz nach ihrer Erklärung ergriff ich das Wort. „Ich hab noch was Kaffee im Jeep. Dean? Kannst du mir kurz zur Hand gehen?" Dean nickte und folgte mir nach draußen. „Wie lange?"

„Was?", fragte Dean mich, als ich die Arme kreuzte. „Dean, wie lange? Wie viel Zeit hast du bekommen?" Tränen stiegen in meine Augen und Dean sah mich an. „Ein Jahr.", antwortete er mit sanfter Stimme. Ich nickte und eine Träne floss mir stumpf die Wange runter. „Bitte, nicht.", sagte er sanft. Für das folgende hätte ich mich Ohrfeigen können. Ich drehte mich einfach um und ging rein zu Liv. „Wir gehen den Impala suchen.", sagte ich, griff nach Livs Handgelenk und zog sie zu mir in den Wagen. Ich zögerte nicht lange und fuhr los in Richtung Greenwood. „Was ist mit dir los?", fragte Liv und ich erzählte ihr von unserer Unterhaltung. Sie war schockiert und redete kein Wort mehr mit mir. War mir um ehrlich zu sein auch lieber. Als wir schließlich in Greenwood ankamen, stand der Impala tatsächlich noch vor der Bar. Den Schlüssel hab ich mir von Sam geben lassen, also lag es an mir, den Impala zurück zu fahren.

1005 Wörter

Supernatural || Carry on sisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt