Kapitel ~12~

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Liv POV

Als wir in Greenwood ankamen, überließ Jenna mir ihren Jeep und stieg in den Impala ein. Auch wenn sie es nicht zugab, wusste ich dass sie Dean mochte. Sie wollte ihn nicht auch noch verlieren. Ich würde alles in der Macht stehende tun, um Jenna nur einmal glücklich zu sehen. Sie war meine Schwester. Sie war meine Familie. Ich wollte meinen Gedanken aus dem Weg gehen, indem ich das Radio anschaltete. Es lief nur Queen. Die Band war zwar echt gut, aber dadurch, dass Jenna ununterbrochen diese Musik hörte, ging sie mir auf meine letzten Nerven. Ich schaltete das Radio schnell wieder aus und konzentrierte mich auf die Straße. Wir wussten zwar nicht, wo Sam und Dean sich jetzt befanden, aber zum Glück ist bin ich der Hacker von uns beiden und kann ein Handy der Brüder schnell orten. Wir hielten immer noch vor der Bar, damit ich ein Handy orten konnte. Nach kurzer Zeit schrieb ich ihr auch schon eine SMS.

Sie sind Wyoming. Am Cowboyfriedhof.

Sie startete den Impala und fuhr vor. Ich ihr hinterher. Als wir in der Nähe von Wyoming waren, kamen uns dutzende schwarze Wolken entgegen, die ich schnell als Dämonen identifizieren konnte. Jenna, die immer noch vor mir fuhr, drückte aufs Gas. Ich tat es ihr gleich. Sie war ziemlich schnell unterwegs. Ich kam ihr kaum hinterher. Schließlich hielt sie dann doch an und sprang förmlich aus dem Impala. Ich hielt rechts ran und lief ihr nach. Man könnte schon fast meinen, dass Jenna noch nie schneller gewesen sei. „Hey, Jen! Warte auf mich!" Sie ignorierte meinen Ruf und rannte weiter. Ich kam mir wie ein Geist vor, der es nicht drauf hätte jemanden heimzusuchen. Ich rannte ihr hinterher und endlich blieb sie stehen. Wir standen jetzt auf dem Friedhof und sahen ein aufstehendes Tor, aus welchem rotes Licht herausströmte. „Jen, Liv! Hierher!", rief Bobby, der mit einer anderen Frau versuchte das Tor zu schließen. Meine Schwester und ich zögerten keine Sekunde und halfen unserem Onkel. Jenna half der Frau. Ich half Bobby. Das Tor war wirklich schwer. Man könnte schon fast sagen, es würde sich gegen uns wehren. „Bobby, was ist das?", fragte ich den Singer. „Das ist ein Tor zur Unterwelt. Ein Tor zur Hölle. Wir müssen es schließen, bevor zu viele Monster frei kommen." Ich nickte und drückte mit all meiner Kraft gegen das Tor, um es zu schließen. Da bemerkte ich das vor mir eine Leiche lag. Es war Jakes. Sie wurde förmlich von Kugeln durchlöchert. Er muss ziemlich gelitten haben. Obwohl er meinen Freund getötet hatte, tat er mir leid. Er wurde einfach in dieses Leben reingezogen. Wie wir alle. Während wir versuchten das Tor zu schließen, erlaubte ich mir ein Blick zur Seite. Da sah ich ihn. Azazel. Der Gelbäugige. Wut kam in mir auf. Mir wurde klar, ich wollte Rache. Rache für den Tod meines Bruders. Rache für Zac. Ich wurde nervös und spielte mit dem Gedanken, meinen Onkel allein zurückzulassen. Bobby bemerkte es offenbar. „Liv, nicht! Rache macht es auch nicht besser! Sam und Dean werden sich darum kümmern."

„Sie brauchen Hilfe, Bobby."

„Du warst doch immer das Köpfchen in der Familie. Lass dich nicht von deiner Wut leiten. Dein Verstand wird dich leiten!" Bobby wusste genau, was ich hören wollte. Zögern tat ich trotzdem. Azazel sah zu mir und das mit einem verlockendem Grinsen. Ich wollte ihn töten. Ich wollte nichts anderes als ihn umbringen. Er hätte es verdient. Ich wollte mich gerade vom Tor lösen. Doch dann dachte ich nochmal über die Worte meines Onkels nach und mir wurde klar: Der Schlauere gibt nach. Azazel schien erst überrascht zu sein. Überrascht davon, dass ich ihn nicht angriff, doch dann wandte er sich wieder Dean zu und zielte mit dem Colt auf ihn. Eine weiße Gestalt tauchte hinter dem Dämon auf. Langsam nahm der Geist die Gestalt eines Menschen an. Alle schienen ihn zu kennen außer Jenna und ich. Wir tauschten einen kurzen, verständnislosen Blick aus, dann sah ich wieder zum Geist. Er schnappte sich die schwarze Seele des Dämons. Azazels Hülle fiel leblos zu Boden. Geist gegen Dämon. Das sieht man nicht alle Tage. Besser gesagt nie. Der Dämon konnte sich aus dem Griff des Geistes befreien und nahm wieder den Besitz seiner Hülle ein. Seine Augen wurden schlagartig gelb. Das Dumme für ihn jedoch war, dass Dean bereits mit dem Colt auf ihn zielte. Dean tätigte den Abzug und der gelbäugige Albtraum war tot. Im selben Moment konnten Bobby, Jenna, die Frau und ich das Tor zur Hölle schließen. Wir vier drehten uns zu den Winchesters um. Die Brüder standen da. Mit Tränen in den Augen. Sie starrten den Geist an, der uns den Rücken zu drehte. Auch Bobby schien es nicht fassen zu können. Weshalb ich mich nicht traute, ihn zu fragen, wär der Geist sei. Dieser Geist trat einige Schritte zurück und ging im hellen Licht auf. Der ältere Winchester bückte sich zur Leiche runter und sagte ihm irgendwas. Unverständlich für uns, weil wir so weit weg standen. Als die Brüder sich einen ruhigen Ort suchten, lockerte sich die Stimmung auch bei uns. „Ich bin Ellen. Ihr müsst Bobbys Nichten sein. Jenna und Liv. Ich hab schon viel von euch gehört."

„Danke Ellen für deine Hilfe.", antwortete ich mit einem freundlichen Lächeln. Jenna schenkte ihr keinerlei Aufmerksamkeit. Stattdessen wandte sie sich Bobby. „Wer war dieser Geist?"

„John Winchester, Dean und Sams Vater. Danke für eure Hilfe Mädels."

„Immer wieder gern alter Sack.", antwortete Jenna mit einem fetten Grinsen. Bobby sah sie daraufhin mahnend an. Ellen grinste ebenfalls. Dann machten Jenna und ich uns auf den Weg zum Jeep. Dort trafen wir auf Sam und Dean die am Impala standen. „Ihr könnt gerne bei uns übernachten.", bot ich den Winchesters an. Und Jenna sah mich mit einem mahnenden Blick an. „Wenn's keine Umstände macht.", sagte der jüngere Bruder. Dean sah ihn ebenfalls mahnend an. „Tut es nicht.", antwortete ich. Auch wenn unsere älteren Geschwister nicht einverstanden waren, hatten sie nichts dagegen. Also stiegen Jen und ich in den Jeep ein und fuhren Richtung Beresford.

1015 Wörter


Supernatural || Carry on sisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt