Kapitel 6

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Ich wurde von einer lauten wütenden Stimme geweckt. Alec lag nicht mehr neben mir sondern telefonierte auf dem Flur.

„Ist mir scheißegal! Wenn er sich mir nur einmal nähert dann bring ich ihn um!" sagte er aufgebracht. Mit wem redete er so?

„Nein. Ich mein es ernst. Sag ihm er soll sich nie mehr melden. Stell dir mal vor es passiert das gleiche wie mit Laura! Ich tuh das nicht nochmal jemandem an. Und ich schwöre es dir. Wenn er sich nocheinmal an meinen Freundinnen vergreift dann wird er es bereuen. Dann wird er mit dem Tod bezahlen. Ich muss los. Bye." sagte er und legte dann scheinbar auf.

Ich hörte Schritte die sich mir näherten. Ich schloss ruckartig meine Augen wieder. Alec durfte nicht wissen das ich alles gehört hatte.

Gestern hatte er davon gesprochen das es besser war wenn ich nichts wusste. Und über wen hatte er eigentlich geredet? Wer war Laura? Wer hatte sich an ihr vergriffen? Warum zu Teufel war ich so neugierig?

„Morgen Eve. Ich muss morgen nach Seattle fliegen. Tut mir leid." seine Stimme klang wesentlich ruhiger aber noch immer etwas aufgebracht und besorgt.

Ich nickte verschlafen und dennoch hellwach. Musste er dahin wegen dem Anruf eben?

„Warum und wie lange?" fragte ich leise.

„Ich bin in einer Woche wieder da. Ich muss etwas mit der Firma meiner Mutter regeln." erklärte er. Doch in seinen Augen sah ich nichts als eine Lüge. Eine Lüge um mich nicht in Gefahr zu bringen.

„Woher weiß ich das du in der Zeit nicht eine andere triffst?" ich sah ihn scharfsinnig an.

„Vertrau mir." er lächelte schief. Aber es kam mir unehrlich vor. Ein Lächeln vor Freude sah anders aus. Aber ich ließ ihn seine Show. Vielleicht sollte ich nicht weiter darüber nachdenken und ihn wirklich etwas vertrauen.

Aber wie schenkt man jemandem vertrauen den man nicht richtig kennt? Mir blieb wirklich nichts übrig.

„Sei vorsichtig okay?" bat ich ihn. Mir bedeute alec mehr als er eigentlich sollte. Sich nicht in ihn zu verlieben war schwer aber eben einfach das richtige.

„Natürlich." sagte er. Doch ich war mir fast schon sicher das er das nicht war.

Als Alec mich am Sonntag nach Hause brachte kam in mir ein komisches Gefühl auf. Den ganzen Samstag hatte man ihn nur mit einem leeren Blick gesehen. Nicht mal als ich sein Shirt hochzog und vor ihm nur in Unterwäsche stand kam Stimmung auf.

Er parkte vor meinem Haus und gab mir einen Kuss. Nicht etwa einen der es mir schwer machte zu gehen. Nein, ein kurzes aufeinander pressen unserer lippen. Frustriert schlug ich die autotür zu. Den ganzes restlichen Tag wartete ich auf eine Nachricht von ihm oder zumindest irgendein Lebenszeichen. Doch nichts passierte.

Am Montag in der Schule sah ich unglaublich oft zu dem leeren Platz auf dem er sonst saß.

Dienstag vermisste ich das wilde küssen nach dem Unterricht, so heimlich und wundervoll. Meine Gedanken drifteten zu nichts mehr ab. Alles war wie vorher.

Auch in den nächsten Tagen lebte ich nur so vor mich hin. Bis Freitag. Ich ging wie schon die ganze Woche mies gelaunt aus der Schule. Langsam schien es kühler zu werden und die ersten Bäume begannen sich zu verfärben. Ich ging seit zwei Tagen zu Fuß zur Schule um irgendwie auf bessere Gedanken zu kommen aber das funktionierte mehr schlecht als recht.

Doch an der Kreuzung stand ein Auto. Ein schwarzer Audi R8. An ihm lehnte ein heißer Typ. Beim näheren betrachteten sah ich das es Alec war. Alec! Die Woche der Verzweiflung war vorbei! Mein Leben machte wieder sinn.

„Alec!" rief ich überglücklich.

„Steig ein." war das einzige was er sagte. Warum zum Teufel war er so kalt zu mir?

„Wo fahren wir hin?" fragte ich neugierig.

„Nach Hause."

„Und dann?"

„Dann fick ich dich."

Ich schluckte hart. Aber was hatte ich erwartet? Das er mich liebevoll begrüßte?

Bei ihm angekommen ging ich ins Schlafzimmer. Hektisch begann er mich zu küssen als hinge sein Leben davon ab. Es dauerte wirklich nicht besonders lang bis ich ohne Klamotten vor ihm stand.

Wir machten es wie immer. Bis zu einem bestimmten Punkt.

„Dreh dich um." forderte er. Ich überlegte einen Moment.

„Ich will nicht." antwortete ich zögernd.

„Seit wann interessiert mich das?" knurrte er entzog sich mir und drehte mich auf den Bauch.

„Hündchenstellung!" befahl er und ich tat es. Langsam verstand ich das Wiederstand zwecklos war.

„Braves Mädchen. Du lernst dazu." war alles was er sagte. Dann fickte er mich weiter. Ich hatte das Gefühl er ließ seine ganze Wut und Anspannung gerade an mir im Bett aus. Es ist als hätte das hier gerade weder Gefühl noch einen Sinn. Doch was sollte ich schon machen?

Schweren Herzens fake ich mein stöhenen und lasse ihn kommen. Dann ziehe ich mich sofort an und gehe. Fast so wie er letztens in der Schule. Die Stimmung zwischen Alec und mir sollte sich dringend verbessern...

My Life After Him - Secret WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt