Ich saß in Shawn's SUV und war mehr als angespannt. Wir fuhren schon seid geraumer Zeit von Ort zu Ort und hatten Jimmy immer noch nicht gefunden. James hatte auch noch nichts erreicht und auch die Eltern hatten noch nichts herauffinden können. Ich schaute auf die Straßen, an denen wir, mit höchstens Schrittgeschwindigkeit vorbei fuhren, um vielleicht etwas entdecken zu können. ''Fahr hier rechts rein.'', meinte ich zu Shawn, der auf einen kleinen Parkplatz fuhr.
Ich stieg aus, direkt nachdem der Wagen zum Stillstand kam. Shawn folgte mir. ''Ich erinnere mich daran das er erzählt hat das er öfter hier her kommt, mit seiner kleinen Schwester, wenn sie mal von allem Abstand brauchen.'' Es war schon dämmrig geworden und es waren fast keine Menschen mehr unterwegs. ''Ich hatte mir auch nicht vorstellen können das ich statt dem Tanzunterricht heute hier herumirren würde.'', meinte ich. ''Ich hätte auch nicht gedacht das ich meinen Abend so verbringen würde.'', gab Shawn zu.
Wir gingen noch ein Stück als ich etwas rascheln hörte und völlig zusammenzuckte weil ich nicht mal mit dem kleinsten Geräusch gerechnet hatte. Ängstlich klammerte ich mich an Shawn. ''Okay, ganz ruhig.'', versuchte er mich zu beruhigen. Mein Herz raste. Ich hatte soviel Adrenalin und Angst in mir das ich nicht wusste wo oben und unten war. Ich konnte spüren wie mir Tränen übers Gesicht liefen. ''Hey, alles wird gut.'' Er drückte mich näher an sich sodass ich seine Körperwärme spüren und sein AfterShave riechen konnte. ''Wir finden ihn schon.'', versprach er mir, aber ich war mir nicht wirklich sicher ob das alles gut ausgehen würde.
''Komm, wir laufen noch ein Stück.'', meinte er zu mir. Es war kalt geworden und ich begann zu zittern, denn der Blazer war nicht besonders dick und auch so waren meine Klamotten nicht wirklich für die aktuelle Wettersituation geeignet. Shawn schien das mitzubekommen und zog seine Jacke aus. ''Hier, ich möchte nicht das du frieren musst.'' ''Danke.'', meinte ich. Wir bewegten uns weiter in Richtung Wald, bis ich eine Lichtung erblickte. Ein kleiner Teich war in der Mitte der Lichtung und ein kleines Häuschen aus Ästen und Zweigen stand direkt daneben. Meine Schritte wurden schneller und ich rannte schon fast auf das kleine Häuschen zu.
Ich hockte mich hin, um hinein schauen zu können und tatsächlich konnte ich Jimmy darin entdecken. ''Jimmy, um Himmels Willen!'', rief ich und umarmte den kleinen Jungen, der dort saß und weinte. ''Ich ruf die anderen an.'', meinte Shawn und zog sich einen Moment zurück. ''Was machst du denn für Sachen hör mal, wir haben uns Sorgen gemacht. Du kannst doch nicht einfach weglaufen.'', schimpfte ich mit ihm. ''Ich weiß das man das nicht kann , aber jetzt wird alles anders werden, ich hab keine Familie mehr.'' Ich nahm seine Hand zwischen meine. ''Hör mal zu: Du hast etwas ganz besonderes dann: Du hast zwei Eltern die dich so sehr lieben und dir ganz viel Aufmerksamkeit geben. Und du bekommst zum Geburtstag und zu Weihnachten doppelt so viele Geschenke. Außerdem wer kann schon behaupten zwei tolle Zuhause zu haben. Jimmy, du musst verstehen das dass manchmal im Leben so ist, das Erwachsene sich manchmal nichts mehr zu sagen haben und sich vielleicht nicht mehr so lieben wie früher, aber ihre Kinder werden sie immer lieben und ich will sogar behaupten das deine Eltern dich jetzt noch mehr lieben werden, weil sie so stolz sind das du so gut mit der Situation umgehen kannst. Versuch einfach nicht nur das schlechte zu sehen, es gibt auch einige ganz positive Dinge.''
Jimmy nickte, nach meiner langen Rede. ''Ich hatte nur Angst, Angst davor nicht mehr geliebt zu werden.'', gab er zu. ''Ich weiß, aber du wirst immer geliebt werden. Du wirst sehen, es ändert sich nur vielen drumherum, aber das wird sich niemals ändern.'' ''Danke Grace, wenn du nicht gewesen wärst dann wäre ich jetzt immer noch allein und todtraurig, du bist eine sotolle Freundin.'' Jimmy fiel mir erneut um den Hals. Ich hörte Schritte hinter uns. ''Hey, Kleiner. Deine Eltern wissen das wir dich gefunden haben. Willst du heute trotzdem lieber bei James bleiben?'''Jimmy nickte. ''Alles klar, er wird in paar Minuten hier sein.'' Shawn zog sich wieder zurück und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Jimmy.
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I don't even know your name
FanfictionManche Menschen geben vor jemand zu sein, der sie nicht sind. Was aber passiert wenn man Regeln bricht, sich jemanden, eigentlich völlig Fremden anvertraut und endlich zeigt wer man wirklich ist, erfahrt ihr hier...