Ich lag in meinem Bett und hatte meine Augen geschlossen. Es war bereits Donnerstag-Mittag. Wahrscheinlich gegen Zwölf oder vielleicht auch schon gegen Eins. Ich hatte heute noch nicht auf die Uhr geschaut. Mein Laptop und mein Handy lagen beide, ohne Akku auf meinem Schreibtisch. Seit Dienstag hatte ich beides nicht mehr angerührt. Kurz nachdem mich die Mädels Nachhause gebracht hatten, hatte ich das letzte Mal geschaut. Shawn hatte mich überall blockiert. Also entschied ich mich, auch wegen den Mobbing-Attaken mein Handy und den Laptop erst mal zu verbannen.
Es klopfte an der Tür. ''Gracie, Schatz, möchtest du etwas essen?'', fragte meine Mutter mich und ich schüttelte nur mit dem Kopf. ''Schatz, du hast seit Dienstag nichts richtiges mehr zu dir genommen. Du solltest etwas essen.'' ''Bring mir einfach einen Pfefferminztee und einen Apfel.'', meinte ich. Sie setzte sich neben mir auf die Bettkante. ''Du weißt das du morgen wieder in die Schule musst oder?'' Ich nickte. ''Ich geh morgen nur hin, um meine Noten abzuholen, um sie den Collage's noch nachsenden zu können und mir meine Aufgaben abzuholen.'', sagte ich. ''Und dann hast du erst mal die ganzen Ferien Zeit um dich zu erholen.'' Ich nickte. ''Kannst du mich wieder alleine lassen? Ich will schlafen.'', fragte ich. ''Schatz, du machst nichts anderes mehr als schlafen.'', sagte sie. ''Ich weiß, und mehr will ich auch im Moment nicht machen.'', gab ich darauf zurück. Sie stand auf und lief zur Tür. ''Ich bring dir gleich dein Essen.'' Ich nickte.
Meine Mutter verschwand aus dem Zimmer. Sie hatte sich extra ein paar Tage extra frei genommen um auf mich aufzupassen. Ich fühlte mich als wäre ich ein kleines Kind, aber wahrscheinlich war ich das auch. Ich war so müde, obwohl ich nichts getan hatte, aber wahrscheinlich war ich einfach mental ausgelaugt.Ich war so fertig das ich einfach wieder einschlief...
–
Ich wachte durch das sachte Klopfen an meiner Tür wieder auf. Ich richtete mich im Bett auf und schaute zur Tür. ''Hier ist jemand für dich.'', meinte meine Mutter, die erst nur durch einen kleinen Spalt ins Zimmer hinein schaute. Als sie die Tür öffnete konnte ich die Mädels erkennen. ''Hey.'', meinte ich. ''Ich lass euch alleine.'', meinte meine Mutter und verschwand als die drei in mein Zimmer kamen. ''Du siehst wirklich scheiße aus.'', meinte Max und ich versuchte zu lachen. ''Wir kommen heute erst weil wir nicht wussten ob du uns überhaupt sehen willst.'', sagte Rachel. Die drei setzten sich mit auf mein Bett. ''Ich will im Moment tatsächlich niemand sehen aber das ihr hier seid ist schon okay.'', meinte ich.
''Wir haben dir unten ein paar Schulsachen hingelegt.'', meinte Jess. ''Wie schlimm ist es?'', fragte ich. ''Es geht...'', meinte Rachel. Ich schaute sie streng an. ''Sie machen sich darüber lustig das du nicht zur Schule kommst. Aber die meisten, haben es schon wieder vergessen.'', meinte Max. ''James hat nach dir gefragt, er meinte er hat versucht dich anzurufen.'' Ich blickte zu meinem Handy. ''Ich hab es nicht angeschaltet seit Dienstag.'' ''Er meint, er macht ich Sorgen und die Kids auch.'' Ich nickte. ''Ich werde morgen mal mit ihm reden.''''Also kommst du morgen?'', fragte Rachel. Ich nickte. ''Was bleibt mir denn anderes übrig?!'' Ich zuckte mit den Schultern.
''Ehe wir es vergessen: wir haben dir noch was mitgebracht.'', meinte Jess und holte einen kleinen Korb aus dem Hausflur. ''Wir haben dir ein paar Sachen mitgebracht, die du gerne naschst, und deine Lieblingszeitung. Das dir eben nicht ganz so langweilig ist.'', meinte sie. Ich lächelte ganz sachte. ''Wenn ich euch nicht hätte wüsste ich auch nicht was ich machen soll.'' ''Wir holen dich morgen wie immer ab ja?'' Ich nickte. ''Willst du dann lieber wieder deine Ruhe haben?'', fragte Max und ich nickte erneut. ''Du bist morgen nicht alleine, vergiss das bloß nicht.'', meinte Rachel. ''Die Bitch bekommt schon noch ihr fett weg, das schwöre ich.'', sagte Jess und ich musste doch ein bisschen lachen. ''Wir sehen uns.'' Ich nickte.
Die drei verließen den Raum und ich kuschelte mich wieder in meine Decke ein. Ich kramte ein bisschen im Korb, nahm eine Tafel Schokolade raus und schlug die Zeitung auf. Nach dem Besuch der Mädels fühlte ich mich ein bisschen besser, aber auch noch nicht wieder vollkommen lebendig. Ich war erstaunt zuhören das James sich Sorgen machte, anscheinend war da noch ein Mensch der mich nicht komplett hasste...
Shawn PoV
Ich hatte meinen Wagen auf dem Parkplatz einer Tankstelle geparkt und hatte mir drei Bier gekauft, zwei davon hatte ich schon geleert und das dritte hatte ich gerade geöffnet als Cameron mit seinem Jeep einfuhr. Er parkte direkt neben mir und stieg aus. ''Und jetzt sag mir, das Blondchen lügt und du nicht ein komplettes Arschloch bist.'', meinte er als er ausgestiegen war. ''Du weißt genau, das du gerade nicht ganz oben im Kurs stehst, was willst du?'', meinte ich. ''Okay, du bist sauer, auf die ganze Welt, ist okay, wir haben es jetzt verstanden.'', sagte er. ''Aber ganz ehrlich was ist mit dir los?'' Er riss mir die Flasche aus der Hand. ''Gib mir das zurück.'' ''Shawn es reicht!'', schrie mich Cameron an.
Ich fuhr mir durch die Haare. ''Shawn sie mich an.'', meinte er. ''Was soll das? Du benimmst dich wie ein Arschloch.'', sagte er erneut. ''Das ist ja anscheinend auch der einzige Weg wie man respektiert wird. Wenn man nicht respektiert wird dann wird man belogen und ausgenutzt.'' Cameron seufzte. ''Und deswegen rennst du zu Lindsay? Die die bei Grace Zuhause mehr oder weniger eingebrochen ist und sich eure privaten Nachrichten unter den Nagel gerissen hat? Glaub mir wenn jemand falsch ist dann ist es Lindsay.'' ''Sag ihren Namen nicht!'', schrie ich. Cameron seufzte. ''Meine Güte, beruhige dich.'' Ich lehnte mich an die Tür meines Autos.
''Lindsay erzählt überall rum, du hättest mit ihr geschlafen. Stimmt das?'', fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern. ''Shawn ganz ehrlich, was erwartest du von mir? Ich höre so was und will dich fragen ob das stimmt und alles was du machst, ist dich noch mehr wie ein Arschloch aufführen.'' ''Was willst du hören? Es stimmt na und?'', schrie ich wieder fast. ''Ich weiß du bist verletzt, aber ganz ehrlich, du mochtest Lindsay nie und jetzt? Sie hat paar Sachen gerissen, die einfach nicht gehen. Du bestätigst sie in ihren kranken Spielen noch und am Ende hat sie jetzt doch tatsächlich das was sie wollte und das bist du, und du raffst es nicht. Du raffst gar nichts mehr.'', Cameron hatte sich bedrohlich nahe vor mir aufgebaut. ''Du nimmst sie also auch noch in Schutz?! Sie hat mich angelogen verdammt.''
Cameron schüttelte mit dem Kopf. ''Du hast ihr keine Chance gegeben sich zu erklären, stattdessen springst du auf Lindsay und drehst völlig am Rad. Grace hat dir gut getan, du warst endlich der Kerl den James und ich seit dem Kindergarten kennen und jetzt bist du das hier.'' ''Du sollst ihren Namen nicht sagen.'', sagte ich erneut und hatte meine Hand zu einer Faust geballt. ''Oh mahn Shawn und wenn ich jetzt noch zehn Mal Grace sage es ändert nichts, du spinnst gerade und solltest echt mal wieder auf den Boden zurück kommen.'' Ich konnte gar nichts so schnell reagieren oder realisieren, da hatte Cameron auch schon meine Faust im Gesicht.
Er schaute mich erschrocken an, als er feststellte was ich gerade getan hatte.''Okay, das war's.'', meinte er, als er sich die Nase hielt, aus der langsam Blut gelaufen kam. ''Cameron, es tut mir leid, ich weiß auch nicht was mit mir los ist.'', versuchte ich mich zu erklären. ''Weißt du was Shawn, melde dich erst wieder bei mir, wenn du wieder normal geworden bist, ansonsten kannst du mich gerade mal am Arsch lecken.'' Er lief zu seinem Auto, stieg ein und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
Ich rutschte an der Autotür auf den Boden. Ich fing an zu weinen, schon wieder. Ich war eigentlich kein Weichei, aber ich hatte das Gefühl das Cameron recht hatte, ich entglitt mir selbst. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und auch so, ich wusste nicht wirklich wo mir der Kopfstand. Seit Dienstag war meine ganze Welt durcheinander geraten. Ich dachte immerzu nur an Grace, ich dachte an all das was wir zusammen erlebt hatten, aber ich dachte vor allem, an diese riesige Lüge die sie mir aufgetischt hatte.
Ich wollte nichts mit Lindsay anfangen, aber ich betäubte meinen Schmerz damit, ich wollte nicht trinken, aber es betäubte den Schmerz. Grace war nicht in der Schule gewesen, was ich schon erwartete hatte, aber es war trotzdem komisch als es dann so war. Ich schaute trotzdem jeden Tag zu Jessica's Auto, ob sie mit ausstieg, doch nichts. Ich war so sauer, es gab noch sie viele Sachen die ich ihr an den Kopf werfen wollte, aber auf der anderen Seite wollte ich sie auch gar nicht mehr wieder sehen. Aber der größte Teil in mir, vermisste alles an ihr.
Ich raufte mir die Haare. Es war aussichtslos. Ich hatte ich in meiner Situation festgefahren. Ich war verloren in meinem Hass und in meiner Trauer. Ich hatte niemanden mehr, niemanden, der mir da wieder raus helfen konnte...
So meine Lieben, es geht weiter aber ich denke das es jetzt nicht so spannend weitergeht wie es aufgehört hat, aber das ist eben wichtig für den Verlauf der Geschichte. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr bleibt weiter gespannt bei der Sache dabei. Dann bis nächste Woche, ganz viel Liebe, Celii x3
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I don't even know your name
FanfictionManche Menschen geben vor jemand zu sein, der sie nicht sind. Was aber passiert wenn man Regeln bricht, sich jemanden, eigentlich völlig Fremden anvertraut und endlich zeigt wer man wirklich ist, erfahrt ihr hier...