Kapitel 7

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Thomas hatte die Zeit genutzt und Frühstück vorbereitet. Die ganze Entwicklung gefiel ihm nicht. Es sollte der entscheidende Schritt sein, sich endgültiges zueinander zu bekennen – stattdessen hatte er das Gefühl, nicht Herr der Situation zu sein. Katharina entfremdete sich und verschwieg ihm etwas. Das zu erkennen, war keine große Kunst. Noch blieb ihm ein Tag, um sie zu überzeugen. Der ganze Aufwand hier, der Umzug in die Ramsau, der Jobwechsel und vor allem das Kind. Alles trifftige Gründe endlich Nägel mit Köpfen zu machen, sie würde noch vernünftig werden, was immer sie auch bewegte und lieben kann man lernen. Hätten wir uns bloß in München eine Zukunft aufgebaut, hier ist alles komplizierter und dieser Markus geht mir täglich mehr auf den Geist.

Er genoss die Morgensonne als Katharina um die Ecke bog. Ihr Blick verhieß nichts Gutes, sie schien nach Worten zu suchen und bevor er sich versah, traf ihn Katharinas Entscheidung. „ Ich kann das mit uns nicht mehr Thomas."
Sein zarter Versuch mit Ablenkung das Unheil abzuwenden, schlug fehl. Ihre Aussage war eindeutig, sie kann oder besser will nicht mehr. Aus und vorbei. Ein ungewollter Vergleich mit ihren Eltern, die letztendlich nur eine Affäre mit Folgen hatten, ließen Unverständnis und Wut in ihm ansteigen. Wenn er sie nicht halten konnte, dann wollte er wenigstens absolut die Wahrheit erfahren – offen und schonungslos.

 „Was willst Du mir eigentlich sagen?" Sein forderndes Nachbohren machte es Katharina noch schwerer. Sie wusste, dass sie ihn verletzt, andererseits hatte er auch kein Recht, sie anzuschreien, dann also klipp und klar - auch wenn alles Geschirr zwischen ihnen zerbricht. „Ich wünsche mir für unser Kind Eltern, die sie wirklich lieben und die sich nichts vormachen." Es war raus und Schweigen machte sich breit. In Thomas Kopf herrschte Chaos und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „ Du liebst ihn noch immer". Ihr simples es täte ihr leid, schlug dem Fass den Boden aus.

 Weg, so weit wie und schnell wie möglich, war seine Hauptmotivation als er in seinen Wagen stieg und das Schicksal erbarmungslos zuschlug.

Die Bergretter - HerzensentscheidungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt