Battle Scars~ Kiribaku

1~ Die Klippe am Rand der Stadt

P.O.V. Kirishima
Und nun saß ich wieder mal hier, an der Schlucht, die am Rande der Stadt, versteckt vom Laubwald, einen platz für mich allein schuf.
Seufzend blickte ich in den Dunkelblauen Himmel, der einige helle Punkte, die Sterne hießen, aufwieß.

Ich erinnerte mich noch genau daran, wie ich die Schlucht gefunden hatte.

Damals war ich 6 jahre alt, und hatte zu meinem Geburtstag "Luna", einen schwarzweißen Huskymix, bekommen.
Als ich mit ihr in den Wald gassi ging, bellte sie wie verrückt und riss sich von der Leine los.
Ich war Luna nachgelaufen, und dank meiner Drachenwandler-quirk
-Er hat verhärtung und Drachenwandler als Quirk, als drache ist er rot-
hatte ich schnell ihren Geruch, und somit ihre Fährte aufgenommen.

Irgendwann hatte sich der Wald gelichtet, und besagte Schlucht tauchte auf.
Luna saß da, und blickte in die untergehende Sonne.
"Was machst du nur für Sachen, Luna..." ich hatte mich zu ihr gesetzt, und streichelte ihr über den Kopf.

Danach sind wir jeden Tag dorthingegangen...

"Ach Luna...wärst du doch noch am Leben....du warst meine Einzige freundin..."

Ich biss mir auf die Lippe, um mich nicht an den Aschehaufen zu erinnern, der kurz davor noch quicklebendig und freudestrahlend gebellt hatte.

Das stimmt.

Ich hatte Luna selbst umgebracht, als ich gerade mal 8 jahre alt war.

Ich hatte mich wutentbrannt verwandelt, nachdem mich meine Mitschüler beleidigt und verprügelt hatten.

Sie hatten mich gemobbt, da ich "schwul" war.

Als ob etwas schlimmes wäre!

Ich war da gerade mit Luna unterwegs, anscheinend hatten sie mich verfolgt und darauf gewartet, dass wir irgendwo waren, wo niemand meine schreie hören konnte.
Sie hatten mich umkreist, dann hatten sie sich alle gleichzeitig auf mich gestürzt.
Luna versuchte mich zu beschützen, wurde jedoch gegen eine Laterne getreten.

Danach ist bei mir eine Sicherrung durchgebrannt.
Es war, als hätten sie mir mein Herz rausgerissen und zerschmettert.

Dieser unglaubliche Schmerz durchschoss mich, und ließ eine Wut in mir hochkommen.

Sie konnten mich verletzen,
mich schlagen,
mich brechen.
ABER NIEMALS LASSE ICH ZU,
DASS JEMAND MEINE EINZIGE FREUNDIN,
DIE MICH IMMER UNTERSTÜTZT HAT,
DIE DIE BESTE ZUHÖRERIN DER WELT IST,
NIEMALS LASSE ICH ZU,
DASS SIE VERLETZT WIRD!

Ich verwandelte mich, und spie in alle himmelsrichtungen hellblaue Flammen.
Meine Mitschüler wichen geschockt zurück, doch Luna rannte auf mich zu.

Sie bellte, ihre leuchtenden grünen Augen waren weit aufgerissen, und ihr Pelz war gesträubt.
Doch meine wahrnehmung sah nur Rote umrisse.
Ich sah wie sie vor mir stand, und jaulend versuchte mich zu beruigen. Sie jaulte, versuchte mich zur vernumpft zu bringen, aber es half nichts.
Das letze was ich von ihr wahrnahm war, dass sie traurig schaute.

Ohne darüber nachzudenken spie ich die Flammen in ihre richtung.

Einmal in das hellblaue Licht getaucht, verschwand Luna, und ließ nur einen haufen Asche zurück...Luna, die mir immer zugehört hatte, mir Hoffnung und freude geschenkt hatte, war nun graue Asche.

Ich verwandelte mich zurück, meine Außenwelt völlig ignorierend torkelte ich zur Asche, und brach auf die Knie.

Meine Hände fassten in die noch heiße Asche, meine Tränen tropften auf die grauen feinen Körner.

Zitternd saß ich, ein Achtjähriger Junge mit schwarzen haaren, über einem haufen Asche gebeugt, da.

"Armselig"

"Es ist nur ein Hund"

"Sei nicht so depri"

"Andere haben es schwerer als du"

Diese sätze bohrten sich in meine Seele ein, und hinterließen tiefe Narben.

"Schieße! Jetzt sitze ich schon wieder heulend da und hab mich erinnert!"

Ich versuchte meine Tränen wegzuwischen, doch erfolglos.

Ich teilverwandelte meine Flügel, die mich schützend umringten. Schniefend versuchte ich mich zu beruigen.

Plötzlich hörte ich einen markerschütternden Schrei.....