Kapitel 8

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Samiras/Sereinas Sicht:

Als wir bei der Schule ankommen, welch ein Wunder mal pünktlich, halte ich etwas Abstand zu Simon, der auch sofort von seiner Freundin und seinen Freunden Umzingelungt wird und gehe zu Lola. Lola ist die einzige die mich einigermassen mag, naja eigentlich habe ich eher das Gefühl, dass sie sich um mich kümmert, weil es sonst keiner tut. „Hallo", begrüsst sie mich wie immer freundlich, „Mal wieder nicht zu spät, was?" „Hy", lächle ich sie an. Ich setz mich neben sie auf eine etwa ein Meter hohe Mauer, die unsere Schule umführt. Dabei fällt mein Blick zufällig auf Simon, der unauffällig zu mir herüber sieht. „Schaust du etwa auf Max?", fragt Lola entgeistert. „Hä, was nein, natürlich nicht", sage ich verwirrt. „Doch tust du und glaub mir, das ist keine gute Idee!", widerspricht mir Lola und geht ins Schulhaus, da es gerade geklingelt hat. Ich folge ihr. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter und ich erschrecke fürchterlich. „Alles gut?" Ich drehe mich um und schaue in zwei wunderschöne, braune Augen. „Ähm ja, klar!", stottere ich und bringe ein gezwungenes Lächeln zu Stande, welches ihn glaube ich zumindest nicht weiter stört, denn er lächelt auch. Mann ist er süss!


Max/Simons Sicht:

Wir gehen zusammen die Treppe hoch und in unser Schulzimmer. Meine Freundin konnte ich abschütteln, da sie in unsere Parallelklasse geht und meine Freunde sind schon voraus gegangen. Frau Rotkohl ist sichtlich zufrieden, dass Samira einmal nicht zu spät dran ist. Samira setzt sich an ihren Platz neben Marina und Laura, die beide brutal zickig sind und ich setze mich zu Tom und Marc, meinen zwei besten Freunden, die Samira auch nicht mögen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir Samira gar nicht richtig kennen, weil wir ihr keine Chance gegeben haben, denn ich finde sie irgendwie ganz süss.


Samiras/Sereinas Sicht:

Ich setze mich neben Marina und Laura, die sofort wieder dumme Bemerkungen machen müssen, auf meinen Platz. Dann fängt der Unterricht an. Zuerst haben wir zwei Lektionen Deutsch bei Frau Rotkohl und dann eine Lektion Musik bei Frau Hinger. Frau Hinger ist die netteste und beste Lehrerin der ganzen Schule. Ich liebe es Musik bei ihr zu haben, denn es ist so locker und ich liebe es zu singen. Viele Leute sagen auch dass ich sehr schön singe. Danach haben wir Pause.

In der Pause sitze ich ganz mutterseelen alleine unter einem grossen Baum und merke, dass ich gar kein Pausenbrot dabei habe. So ein Mist, vor allem weil man nicht sagen kann das ich immer wenig esse, im Gegenteil. Und Abendessen hatte ich gestern auch nicht und für Frühstück hat  heute Morgen die Zeit auch nicht mehr gereicht! Da plötzlich steht Max vor mir und reicht mir etwas hin, ich nehme es entgegen. Es ist ein Pausenbrot. „Das hab ich dir heute Morgen gemacht, ich hoffe du magst Butter mit Fleischkäse", sagt er. „Ja, das ist mein Lieblings, Danke" „Meins auch, darf ich?", er deutet neben mich und ich nicke. Daraufhin setzt er sich neben mich. „Wo hast du denn deine Freunde gelassen?", möchte ich wissen. „Naja, ich hab gesagt ich muss mal", sagt er verlegen. Ich muss lachen: „Und wenn sie dich hier finden?" „Keine Chance, du bist immer so versteckt" „Ja das stimmt, aber du weisst, dass wir nicht zusammen gesehen werden dürfen!", sage ich etwas streng, so dass er grinsen muss. „Ja klar, ich gehe dann auch mal zurück, sonst meinen sie noch ich bin ins Klo gefallen.

Am Mittag sind wir wieder in unserem, naja wie soll ich es nennen Geheimversteck oder eher Höhle unter der Erde. Na ist ja auch egal, ich sitze wieder neben Simon und esse. Ja, ich esse wirklich, denn heute gibt es keinen Eintopf. Nein, heute gibt es Steak mit Pommes und es schmeckt einfach wunderbar. Zum Glück ist es Mittwoch und wir haben am Nachmittag keine Schule. Wir reden noch lange, ja, genau gesagt bis nach halb drei. Die anderen sind super, ich habe mich sofort mit ihnen angefreundet, obwohl alle ausser jemandem Jungs sind. Das Mädchen heisst eigentlich Lena, aber hier heisst sie Lina. Lina ist schon seit ihrem vierten Lebensjahr hier und hat ihre Eltern mit sechs Jahren bei einem Kampf verloren, darum ist sie wahrscheinlich auch eher zurückhaltend und etwas scheu.

Als wir dann fertig geredet haben frage ich Simon wo Sina ist und er antwortet mir, dass sie wahrscheinlich im Kinderbereich ist. Der Kinderbereich ist zwei Bereiche weiter als mein Bereich. Als ich ankomme sehe ich Sina sehr schnell, sie spielt mit zwei Mädchen und scheint sich sehr gut mit ihnen zu verstehen, doch als sie mich sieht kommt sie sofort zu mir. Wir umarmen uns, auch Sina hat einen Zweitnamen bekommen und heisst jetzt Sila, was wahrscheinlich einfach zu merken ist. Auf meine Frage ob sie jetzt gar nicht mehr zur Schule muss, antwortet sie, dass sie jetzt hier in die Schule geht und eine sehr nette Lehrerin hat. Sie stellt mir auch die beiden Mädchen vor, sie heissen Layla und Nele, sie haben nur diesen Namen, weil sie schon hier geboren sind. Sila zeigt mir auch noch ihr neues Zimmer, dass sie mit Layla und Nele teilt und danach gehe ich in meinen Bereich und in mein Zimmer. Meine restlichen Sachen wurden gebracht und ich beschliesse es etwas heimeliger und gemütlicher zu machen, indem ich meinen Wecker auf den Nachttisch stelle und ein paar Poster und Postkarten aufhänge, zudem räume ich meine Kleider in den viel zu grossen schrank und richte mein eigenes Bad ein, welches sich mit einer Verbindungstür vom Rest des Zimmers abtrennt.

Als ich fertig bin, lass ich mich auf mein Bett fallen und höre Musik.



Ich und mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt