Kapitel 9

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Samiras/Sereinas Sicht:

Heute ist Samstag und wir haben keine Schule, welch ein Glück! Oder sollte ich mich besser nicht freuen? Denn heute ist meine erste Unterrichtsstunde und ich habe mich noch immer nicht verwandelt, obwohl ich jetzt schon fast zwei Wochen hier bin. In der Schule läuft alles super und stellt euch vor ich bin nie mehr zu spät gekommen! Naja, mit so einer süssen Aufsicht... Habe ich gerade süss gesagt? Ja, auch egal.  Zwischen Simon und Laura (seiner Freundin) läuft es im Moment nicht so gut, habe ich auf jeden Fall das Gefühl. Aber ob ich mich darüber freuen sollte oder nich bin ich unschlüssig, denn seit sie die ganze Zeit streiten ist er ziemlich unglücklich und schlecht drauf. So kommt es mir jedenfalls vor.  Jetzt aber zurück zur Realität.

Als ich im Trainingsraum ankomme, werde ich von meinem Vater und einem anderen Mann, der mir als Fabian vorgestellt wird begrüsst. Der Trainingsraum ist eine grosse Halle, darin gibt es eine Tribüne und drei Plätze, ähnlich wie beim schwingen. Simon, Lina, Jannic, Lukas, Malon, und die anderen Jungen von unserem Tisch sind auch hier. Ich Geselle mich zu ihnen und Fabian fängt an zu sprechen: „In dieser Halle üben wir unsere Technik, genauso wie Ausdauer und Beherrschung! Sereina, du wirst mit Simon und Lina trainieren, da du dich noch nicht verwandeln kannst, ist es nicht möglich, dass du mit uns trainierst. Sobald du dich aber gewandelt hast und genauso gut bist wie die anderen, wirst du selbstverständlich mit uns trainieren!" Ich nicke und an die anderen gewandt sagt er: „Kommt in den hinteren Teil der Halle, wir üben Technik!", nach diesen Worten geht er mit den anderen und meinem Vater nach hinten. Lina und Simon schauen sich an, meiner Meinung nach, sehen sie etwas ratlos aus. Anscheinend haben sie keine Ahnung, was sie mit mir machen sollten!


Max/Simons Sicht:

Ich schaue zu Lina und sie schaut zu mir. Ich muss zugeben ich habe keine Ahnung, was man mit einem Wolf macht, der sich nicht verwandeln kann und Lina schaut genauso ratlos. Ich habe mich schon mit acht Jahren das erste Male verwandelt und ich hatte wirklich Glück, dass es niemand gesehen hatte! Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch, weil Lina plötzlich unsicher zu sprechen anfängt, wahrscheinlich hat Sereina unsere ratlosen Blicke gesehen. „D-das erste m-mal, wen-n man sich verwandelt, ist es ein schreckliches Gefühl, denn man weiss nicht was passiert und man hat sich nicht unter Kontrolle. Darum finden es auch alle komisch, dass du normal zur Schule gehst, denn wenn du dich dort verwandelst hast du verloren!", sagt Lina mit einem kleinen Beben in der Stimme. Lina hasst ihre Wolfsgestalt und verwandelt sich darum nur, wenn es unbedingt sein muss. Sereina sieht etwas unsicher zu uns. „Und was kann man dagegen tun?", fragt Sereina mit leerer Stimme. „Eigentlich nichts, irgendwann wirst du dich einfach verwandeln, egal wo du bist! Aber..." „Aber die meisten bekommen ganz kleine Anzeichen von Schmerzen oder Übelkeit!", falle ich Lina ins Wort.

Als der Unterricht vorbei ist, sieht Sereina richtig bleich und unsicher aus und ich glaube wir haben nicht wirklich das getan, was hier hätten tun sollen. Ich begleite Sereina noch zu ihrem Zimmer und sage: „Hey, du musst keine Angst haben, es ist ganz harmlos und ich bin ja in der Schule immer bei dir. Auf jedenfalls so mehr oder weniger. Ich griense etwas zu schief und sie lächelt mich dankbar an, bevor sie in ihr Zimmer geht und die Tür schliesst. Mist, Mist und nochmal Mist, sie sah schon unsicher aus, als sie die Halle betrat und jetzt, jetzt haben wir es so weit geführt, dass sie regelrecht Angst zu haben scheint. Manchmal könnte ich Lina erwürgen, sie redet zwar nicht viel, aber wenn sie redet, dann redet sie nur schlechtes über den Wolf. Dabei ist es so cool, ein Wolf zu sein. Noch eine halbe Stunde bis zum Mittagessen, genug Zeit, um noch in den Wald zu gehen. Ich gehe also raus und schaue das niemand in der Nähe ist, dann verwandle ich mich (zu einem braunen Wolf mit weisser Vorderpfote) und renne in den Wald.


Samiras/Sereinas Sicht:

Ich gehe in mein Zimmer und entescheide mich dazu, erst einmal duschen zu gehen. Am liebsten würde ich alles vergessen was sie gesagt haben. Vor allem der Satz von Lina: Dann hast du verloren! Klingt mir noch in den Ohren und nicht mal das Wasser kann ihn aus meinen Gedanken spülen. Nach dem duschen ziehe ich mir ein T-Shirt und Leggins an und schlüpfe in meine Pantoffeln. Was sollte ich jetzt tun, es blieben mir noch etwa 20 Minuten bis zum Mittagessen und nach draussen darf ich ja nicht. Schliesslich lasse ich mich auf die Couch fallen und schalte den Fernseher an, was ich aber gleich bereue, weil nur Schrott läuft. Ich gehe gelangweilt von einem Sender zum nächsten. 

Ich und mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt