Keiner Reagiert

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Nico

Heute war Biancas Todestag... Ich hasste diesen Tag. Es war schon fast der schlimmste Tag im ganzen Jahr. Ich meine letztes Jahr ging Percy mit mir zum See und wir assen ihre Lieblingsessen aber dieses Jahr schien es niemand zu merken. Keiner reagierte in irgendeiner Art und Weise darauf. Nicht mal Percy hat es bemerkt. Ich wurde traurig und wütend, dass niemand mehr an sie dachte! Selbst die Jägerinnen, die vorübergehend hier waren dachten mit keiner Hirnzelle an sie, dafür war sie doch einzig und allein in ihrem Auftrag gestorben. Was war heute nur mit allen los. Sie waren im Stress und keiner gab auf irgendwas acht. Irgendwie waren alle komisch und unaufmerksam. Ich begann damit Chiron zu suchen um Erlaubnis für einen Ausflug zu erhalten. Ich wollte momentan einfach nur weg. Chiron war mit Mr. D beim Haupthaus am diskutieren. Ich ging langsam hinein und klopfte an. Mr. D schaute mich böse an. "Hättest dich auch ein wenig lauter an schleichen können?" Oh yey selbst der war heute noch beschissener drauf als sonst. "Ach, Mr. D, sei ein wenig nachsichtig. Heute ist ein spezieller Tag, nicht wahr Nico?" Ich nickte, wenigstens jemand der es verstand. "Nun gut was willst du?" "I-Ich wollte um Erlaubnis bitten das Camp zu verlassen" Chiron seufzte und schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid Nico das geht heute leider nicht mein Junge. Wir haben heute Morgen einige Monsterangriffe abgewehrt. Keiner darf das Camp verlassen..." Ich liess den Kopf hängen und ging zurück in meine Hütte. Heute ist wirklich der schlimmste Tag vom ganzen Jahr. Alle liessen mich alleine stehen als ob ich irgendein Ball oder so war. Ich warf ein Stuhl durch mein Zimmer und begann zu weinen. Das war nicht fair! Wenn Bianca hier wäre dann wäre alles anders! Blöde Jägerinnen! Es klopfte an der Tür bevor Anabeth eintrat. Ja wie toll, die hatte mir gerade noch gefehlt... "Nico alles okay?" Ihre stimme war vorsichtig, nicht mitleidig sondern vorsichtig.

Sie kniete sich neben mich und sah das ich geweint hatte, jedoch sagte sie kein Wort dazu und schwieg einfach. Irgendwann als ich fertig geweint habe reicht sie mir ein Taschentuch. Ich wische meine Tränen weg und schaue sie unsicher an. Immer noch kein bisschen Mitleid. Ich war so verdammt froh darüber. "Heute ist der Jahrestag oder?", fragte sie. Ich sah sie erstaunt an, sie wusste das? Wow. "Ja und sie hat nicht mal ein offizielles Grab das ich besuchen könnte oder so... Ich habe eigentlich gehofft es wieder zusammen mit Percy zu feiern oder so aber dieser Idiot hat es vergessen. So wie es scheint haben das alle ausser Chiron und dir" Sie sass lange schweigend neben mir bis sie anscheinend einen Einfall hatte denn sie sah mich lächelnd an. "Hey, was hälst du davon wenn wir ein wenig in den Wald gehen und schöne Blumen auf der Lichtung pflücken? Wir könnten sie danach in den See gleiten lassen und an sie denken" Mein skeptischer Blick verriet ihr wahrscheinlich davon hielt das diese Idee von ihr kam. Sie seufzte. "Hör mal, ich weiss du bist nicht mein grösster Fan und ich kannte deine Schwester nicht wirklich aber sie hat ihr Leben in der Mission gegeben in der ich gerettet wurde. Ich weiss ich bin nicht Percy aber du solltest diesen Tag nicht alleine verbringen, okay?" Na gut. sie meinte es wirklich nur nett also stimmte ich mit ein und wir standen auf. Schlechter konnte dieser Tag ja sowieso nicht mehr werden also was solls. Anabeth ging mit mir erst zu Demeterhütte um Gartengeräte zu holen und einen Korb. Als sie davon überzeugt war das wir alles hatten gingen wir in Richtung Wald. Es erinnerte mich stark an Früher, wenn ich Bianca Blumen brachte und sie ihr in die Haare steckte. Sie war immer so überglücklich wenn ich wieder eine schöne Blume gefunden hatte für ihre Haare auch wenn sie wusste das die wahrscheinlich wieder aus irgendeinem Garten geklaut war. Inzwischen waren wir auf einer kleinen Lichtung angekommen, wo Anabeth den Korb abstellte. Ich suchte nur die schönsten der schönsten Blüten und legte sie in den Korb, der sich immer weiter füllte. Schon bald war er randvoll und wir packten alles zusammen. Inzwischen war es schon dunkel geworden. Schweigend gingen wir zum See. ich wollte nicht reden und Anabeth akzeptierte das.

Schon von weitem sah ich das am See etwas Grosses aufgebaut war. Ich drehte mich zu Anabeth doch die war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Langsam und vorsichtig ging ich darauf zu. In der einen Hand den Korb voller Blüten mit der anderen Hand hielt ich den Schwertgriff, meines Schwertes, fest umklammert. Was ging hier vor? Hat diese Athenetochter mich in eine hinterhältige Falle gelockt? Könnte doch sein. Auf einmal erkannte ich wer dort stand. Es war Percy. Er stand neben einem Unterstand mit vielen Kissen und von Fackeln umgeben. Ich ging immer schneller auf ihn zu und erkannte nun auch das es einen kleinen Tisch hatte auf dem Biancas Lieblingsspeisen aufgetischt waren. Eine Träne lief über meine Wange und Percy, der mir entgegen gekommen ist, schliesst mich fest in die Arme. Fast eine ganze Stunde weinte ich bevor ich mich beruhigen konnte. Ich sah zu ihm hoch und schluchzte: "Du hast es also nicht vergessen?" Er lächelt mich liebevoll an und küsste meine Stirn. "Wie könnte ich einen der wichtigsten Tage für dich vergessen Schatz" Er führte mich zu dem kleinen Unterstand und wir machten es uns auf den vielen Kissen bequem. den Korm liess ich da einfach liegen. Wir assen viel und unterhielten uns über Bianca. Ich erzählte viele Geschichten von Früher und Percy hörte aufmerksam zu. Die Nacht war klar und es fühlte sich schon fast so an als ob meine Schwester und zu schaute. "Schau" Percy zeigte auf den See, an dessen Ufer viele Fackeln standen und der deshalb hell erleuchtet war. Auf der Wasseroberfläche trieben alle Blüten die ich noch kurz zuvor gesammelt hatte. Schon wieder stiegen Tränen auf und Percy nahm mich in den Arm. Den Tisch haben wir schon auf die Seite geräumt. Nun kuschelten wir, schauen wir gemeinsam aufs Wasser und in den Himmel. Ich war so dankbar das ich Percy um mich hatte. Ich schaute nach oben und flüsterte leise.

"Siehst du Bi, ich bin nicht mehr alleine. Er ist bei mir und passt auf mich auf"

In dem Moment sah ich eine Sternschnuppe aufleuchten und ich wusste sie misste mir einfach zugehört haben.

Percico One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt