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TAEHYUNG

Ich schluckte schwer, als der Typ mir näher kam und sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Ein mulmiges Gefühl überkam mich und ich hatte das Gefühl, nun die Quittung für die Aktion von heute Morgen zu bekommen. "Wir zwei hübschen haben da noch etwas zu klären", sagte er und stellte sich direkt vor mich.

Ich versuchte möglichst lässig rüber zukommen, zuckte bloß mit den Schultern und wollte mich abwenden. Allerdings legte er seine Hand auf meine Schulter, genauer gesagt genau auf den Nerv, und drückte ohne zu zögern zu, sodass ich mich nicht weiter bewegen konnte und scharf die Luft einzog.

"Du willst doch nicht etwa schon gehen?", fragte er mich sarkastisch, doch eine Antwort auf seine Frage erübrigte sich, da ich sowieso keine andere Wahl hatte, als hier zu bleiben. Ich entfernte mich von seinem Griff und stellte mich ihm gegenüber, begann ihn wütend zu mustern.

"Was willst du?", fragte ich bissig und zog meine Augenbrauen zusammen. "Sei doch nicht so aufgebracht, ich wollte nur in Ruhe mit dir reden", antwortete er mir, doch seinem Tonfall war zu entnehmen, dass er diese Aussage keinesfalls ernst meinte. Er wollte mich nur provozieren und das schaffte er auch.

"Ich aber nicht mit dir, also lass es einfach sein", gab ich angepisst von mir, doch er schien einfach nicht locker zulassen. "Ach? Das hast du aber nicht zu entscheiden", kam es dann von ihm, als sei es selbstverständlich, dass ich auf ihn hören würde. Ich zischte einmal abfällig, doch da ich keine Lust auf Schwierigkeiten hatte, beschloss ich einfach zuzuhören.

"Ich weiß nicht einmal wer du bist, also fass es einfach kurz, okay?", wollte ich sicherstellen, denn ich wollte nicht, dass Jungkook das mitbekam. Er wäre sicherlich nicht erfreut und würde sich mit dem Kerl anlegen, dann würde er Stress bekommen und dafür wollte ich nicht verantwortlich sein.

"Mein Name lautet Sehun, merke es dir, oder lass es bleiben. Bei Würmern wie dir interessiert mich das nicht", stellte er sich vor, jedoch ballte ich meine Hand erneut zur Faust, aufgrund seiner letzten Aussage. Was erlaubte sich dieser Kerl eigentlich?

"Was mich aber interessiert ist, wenn Leute sich in Angelegenheiten anderer einmischen und so tun, als hätten sie etwas auf dem Kasten", fuhr er fort und seine Miene wurde schlagartig ernst. Dort war nicht mehr dieses falsche Lächeln oder diese Spur von Belustigung drin, nur noch pure Ernsthaftigkeit.

"Das kommt gerade von der Person, die andere wegen ihrer Sexualität heruntermacht, obwohl diese dich auch nichts angeht und anderer Leute Angelegenheit ist", erwiderte ich und war zunächst erstaunt über den Mut, den ich gerade aufbringen konnte. Nur musste ich hoffen, dass ich diesen nicht gleich wieder bereuen würde.

"Hör mal, du Wurm. Widersprechen ist eine Sache, aber jemandem wie mir solltest du Respekt gegenüber zeigen, sonst wird meine Faust gleich in deinem Gesicht landen. Kapiert?", machte er mich dumm an.
"Wenn einem die Argumente oder Antworten ausgehen, muss man natürlich mit körperlicher Gewalt drohen, weil ihr Schwachmaten ja nichts anderes drauf habt", antwortete ich daraufhin ziemlich vorlaut.

Mir war bewusst, dass ich diese Provokation bereuen würde und normalerweise war es auch gar nicht meine Art, mit jemandem, der mir ohnehin schon körperlich überlegen war, so zu reden, doch in diesem Moment platzte mir einfach der Kragen und auch der Geduldsfaden mit diesem Kerl.

"Du bist ganz schön frech, findest du nicht?", fragte er mich, doch erwartete scheinbar keine Antwort darauf, denn er kam mir bedrohlich einen Schritt näher und ließ die Knöchel seiner Faust knacken. Als würde er sich bereit machen, mir gleich eine reinzuhauen, weshalb sich eine Welle der Nervösität in mir breit machte.

Er wollte mir wohl wirklich eine verpassen, weshalb ich einen unsicheren Schritt nach hinten trat und schluckte.
"Lass gut sein, Sehun", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter meinem Gegenüber und direkt machte sich ein kleiner Funken Hoffnung in meinem Körper breit. Die Stimme war eine mir gut bekannte, weshalb ich erleichtert ausseufzen konnte.

"Jungkook, was soll das? Nimmst du den Bastard etwa in Schutz?", kam es entsetzt von Sehun, der sich mittlerweile von mir abgewandt hatte und nun zu meinem Freund schaute.
"Er hat seine Lektion gelernt, so wie ich das sehen kann. Mach dir nicht unnötig die Hände dreckig", antwortete er.

Sehun schnaubte einmal, "Ist in Ordnung, aber sollte er sich noch einmal in meine Angelegenheiten einmischen, garantiere ich für rein gar nichts mehr!", sagte er schlussendlich und ging mit schnellen Schritten davon. Vorher aber warf er mir noch einen hasserfüllten Blick zu.

"Sollte mal sein Gemüt unter Kontrolle bekommen", murmelte Jungkook, als dieser Sehun schon längst außer Sichtweite war. Ich ging auf ihn zu, er schaute mich an, aber wirkte keineswegs erfreut.
"Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei gedacht?!"

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dramarama

Our Little Secret メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt